Die weissen, walzenförmigen Rhizome erreichen bei ansehnlicher Länge 8--12 cm Dicke und liegen tief im Schlamm eingesenkt. Durch bemerkenswerthe Einschnürungen sind dieselben in lange Glieder ge- theilt, welche auf dem sehr porösen Querschnitt viele concentrisch ge- stellte Canäle aufweisen. *) Diese Rhizome enthalten eine ziemliche Menge Stärke und werden im gekochten Zustande viel gegessen. Die Europäer lieben ihren faden, mehligen Geschmack nicht; aber der Japaner und Chinese schätzt sie, vornehmlich weil er sie für eine sehr gesunde Speise hält, welche namentlich auch Kinder und Greise leicht verdauen. (Ueber Nuphar japonicum und Nymphaea tetragona siehe Näheres im folgenden Abschnitt.)
2) Das Pfeilkraut, jap. Kuwai (Sagittaria sagittaefolia L.) reiht sich zwar nicht im System, wohl aber nach der Art seiner Cultur und Benutzung hier an. Auch in China wird diese Pflanze als Nahrungs- mittel in Teichen gezogen. Ihre Rhizome bilden weisse, kugelrunde Anschwellungen, welche, gekocht, einen kastanienartigen Geschmack (Water Chesnut) haben. Stärkemehl, welches man daraus bereitet, soll in China wie Arrowroot verwendet werden.
3) Ogi (Hedysarum esculentum Led.). Diese Papilionacee wird gleich den beiden folgenden Arten nicht cultiviert und hat als Nahrungs- mittel für Japan nur geringe Bedeutung. Die Knolle, welche sie er- zeugt (ich hatte nur einmal Gelegenheit, sie zu sehen), erinnert in ihrem äusseren Aussehen an Trüffel. Die Pflanze liebt, wie schon Gmelin in seiner Flora Sibirica hervorhebt, steinige Orte, wie z. B. in Japan die Abhänge des Fuji-san. Ihre eigentliche Heimat ist Sibirien, wo sie z. B. von den Samojeden viel gegessen wird.
4) Hodo oder Hodo-imo (Apios Fortunei Maxim.). In der Busch- wald- und Mittelgebirgsregion ziemlich verbreitet, bildet einen mehr kugel- als birnförmigen Knollen, der im gekochten Zustande mehl- reich erscheint und gern gegessen wird.
5) Kudzu (Pueraria Thunbergiana Benth., Pachyrhizus thunber- gianus S. & Z.) Diese Pflanze findet sich sehr häufig, namentlich an Waldrändern und in Gebüsch, durch welches sie ihre langen Ranken windet. Die dicken Wurzeln dienen zur Darstellung eines Stärkemehls, das als Nahrungsmittel benutzt wird.
6) Die Batate oder süsse Kartoffel, jap. Satsuma-imo oder
*) Nach Herodot II, 92 war die essbare Wurzel des ägyptischen Lotos ziem- lich rund und von der Grösse eines Apfels. Ist diese Angabe richtig, so ergibt sich, dass die Pflanze eine andere Nymphaeacee sein musste, sicher nicht die hier in Rede stehende Lotosblume der Monsunländer.
2. Nährpflanzen.
Die weissen, walzenförmigen Rhizome erreichen bei ansehnlicher Länge 8—12 cm Dicke und liegen tief im Schlamm eingesenkt. Durch bemerkenswerthe Einschnürungen sind dieselben in lange Glieder ge- theilt, welche auf dem sehr porösen Querschnitt viele concentrisch ge- stellte Canäle aufweisen. *) Diese Rhizome enthalten eine ziemliche Menge Stärke und werden im gekochten Zustande viel gegessen. Die Europäer lieben ihren faden, mehligen Geschmack nicht; aber der Japaner und Chinese schätzt sie, vornehmlich weil er sie für eine sehr gesunde Speise hält, welche namentlich auch Kinder und Greise leicht verdauen. (Ueber Nuphar japonicum und Nymphaea tetragona siehe Näheres im folgenden Abschnitt.)
2) Das Pfeilkraut, jap. Kuwai (Sagittaria sagittaefolia L.) reiht sich zwar nicht im System, wohl aber nach der Art seiner Cultur und Benutzung hier an. Auch in China wird diese Pflanze als Nahrungs- mittel in Teichen gezogen. Ihre Rhizome bilden weisse, kugelrunde Anschwellungen, welche, gekocht, einen kastanienartigen Geschmack (Water Chesnut) haben. Stärkemehl, welches man daraus bereitet, soll in China wie Arrowroot verwendet werden.
3) Ôgi (Hedysarum esculentum Led.). Diese Papilionacee wird gleich den beiden folgenden Arten nicht cultiviert und hat als Nahrungs- mittel für Japan nur geringe Bedeutung. Die Knolle, welche sie er- zeugt (ich hatte nur einmal Gelegenheit, sie zu sehen), erinnert in ihrem äusseren Aussehen an Trüffel. Die Pflanze liebt, wie schon Gmelin in seiner Flora Sibirica hervorhebt, steinige Orte, wie z. B. in Japan die Abhänge des Fuji-san. Ihre eigentliche Heimat ist Sibirien, wo sie z. B. von den Samojeden viel gegessen wird.
4) Hodo oder Hodo-imo (Apios Fortunei Maxim.). In der Busch- wald- und Mittelgebirgsregion ziemlich verbreitet, bildet einen mehr kugel- als birnförmigen Knollen, der im gekochten Zustande mehl- reich erscheint und gern gegessen wird.
5) Kudzu (Pueraria Thunbergiana Benth., Pachyrhizus thunber- gianus S. & Z.) Diese Pflanze findet sich sehr häufig, namentlich an Waldrändern und in Gebüsch, durch welches sie ihre langen Ranken windet. Die dicken Wurzeln dienen zur Darstellung eines Stärkemehls, das als Nahrungsmittel benutzt wird.
6) Die Batate oder süsse Kartoffel, jap. Satsuma-imo oder
*) Nach Herodot II, 92 war die essbare Wurzel des ägyptischen Lotos ziem- lich rund und von der Grösse eines Apfels. Ist diese Angabe richtig, so ergibt sich, dass die Pflanze eine andere Nymphaeacee sein musste, sicher nicht die hier in Rede stehende Lotosblume der Monsunländer.
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2. Nährpflanzen.
Die weissen, walzenförmigen Rhizome erreichen bei ansehnlicher
Länge 8—12 cm Dicke und liegen tief im Schlamm eingesenkt. Durch
bemerkenswerthe Einschnürungen sind dieselben in lange Glieder ge-
theilt, welche auf dem sehr porösen Querschnitt viele concentrisch ge-
stellte Canäle aufweisen. *) Diese Rhizome enthalten eine ziemliche
Menge Stärke und werden im gekochten Zustande viel gegessen. Die
Europäer lieben ihren faden, mehligen Geschmack nicht; aber der
Japaner und Chinese schätzt sie, vornehmlich weil er sie für eine
sehr gesunde Speise hält, welche namentlich auch Kinder und Greise
leicht verdauen. (Ueber Nuphar japonicum und Nymphaea tetragona
siehe Näheres im folgenden Abschnitt.)
2) Das Pfeilkraut, jap. Kuwai (Sagittaria sagittaefolia L.) reiht
sich zwar nicht im System, wohl aber nach der Art seiner Cultur und
Benutzung hier an. Auch in China wird diese Pflanze als Nahrungs-
mittel in Teichen gezogen. Ihre Rhizome bilden weisse, kugelrunde
Anschwellungen, welche, gekocht, einen kastanienartigen Geschmack
(Water Chesnut) haben. Stärkemehl, welches man daraus bereitet,
soll in China wie Arrowroot verwendet werden.
3) Ôgi (Hedysarum esculentum Led.). Diese Papilionacee wird
gleich den beiden folgenden Arten nicht cultiviert und hat als Nahrungs-
mittel für Japan nur geringe Bedeutung. Die Knolle, welche sie er-
zeugt (ich hatte nur einmal Gelegenheit, sie zu sehen), erinnert in
ihrem äusseren Aussehen an Trüffel. Die Pflanze liebt, wie schon
Gmelin in seiner Flora Sibirica hervorhebt, steinige Orte, wie z. B.
in Japan die Abhänge des Fuji-san. Ihre eigentliche Heimat ist
Sibirien, wo sie z. B. von den Samojeden viel gegessen wird.
4) Hodo oder Hodo-imo (Apios Fortunei Maxim.). In der Busch-
wald- und Mittelgebirgsregion ziemlich verbreitet, bildet einen mehr
kugel- als birnförmigen Knollen, der im gekochten Zustande mehl-
reich erscheint und gern gegessen wird.
5) Kudzu (Pueraria Thunbergiana Benth., Pachyrhizus thunber-
gianus S. & Z.) Diese Pflanze findet sich sehr häufig, namentlich
an Waldrändern und in Gebüsch, durch welches sie ihre langen
Ranken windet. Die dicken Wurzeln dienen zur Darstellung eines
Stärkemehls, das als Nahrungsmittel benutzt wird.
6) Die Batate oder süsse Kartoffel, jap. Satsuma-imo oder
*) Nach Herodot II, 92 war die essbare Wurzel des ägyptischen Lotos ziem-
lich rund und von der Grösse eines Apfels. Ist diese Angabe richtig, so ergibt
sich, dass die Pflanze eine andere Nymphaeacee sein musste, sicher nicht die hier
in Rede stehende Lotosblume der Monsunländer.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/95>, abgerufen am 23.11.2024.
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