kohlen, getrocknete Seethiere, Reis, Kampher, Thee, Sumachtalg bilden die wichtigsten Ausfuhrartikel, während Tabak jetzt in viel be- trächtlicheren Mengen über Yokohama und Kobe verschifft wird.
Wie in den andern Vertragshäfen zieht sich auch in Nagasaki das saubere und geräumige europäische Viertel am Hafen hin, wäh- rend die Chinesen im Hintergrunde wohnen. Dasselbe umfasste 1863 im Ganzen 892 Ausländer, und zwar 642 Chinesen, 95 britische Unter- thanen, 42 Nordamerikaner, 34 Franzosen, 19 Oesterreicher, 17 Deutsche, und 41 Personen anderer Nationalitäten. Ferner gab es daselbst 19 chinesische, 7 britische, 4 deutsche, 3 amerikanische, 2 französi- sche Handelsfirmen und 1 österreichische, aber keine holländische.
Hakodate. Der auswärtige Handel dieses bekannten Hafens der Insel Yezo hat keine bedeutenden Dimensionen angenommen. Ins- besondere ist die direkte Einfuhr fremder Waaren gering, wie aus Tabelle I hervorgeht. Die daselbst dem Werthe nach angegebene Aus- fuhr umfasst vornehmlich Algen und verschiedene Seethiere, sodann Holz, Schwefel, Hirschfelle und -geweihe. Hiervon gehen die Meeres- produkte grösstenteils nach China, ebenso das Holz, die andern nach Nordamerika und England. Zur Vermittelung dieses Aussenhandels hatte Hakodate im Jahre 1883 zwei englische Firmen und eine dänische. Unter seinen 73 Ausländern befanden sich 39 Chinesen, 15 Engländer, je 8 Nordamerikaner und Franzosen, 2 Dänen und 1 Deutscher.
Von viel grösserer Bedeutung erscheint der Verkehr von Hakodate und mehreren kleineren Hafenorten der Insel Yezo mit Hondo und an- dern japanischen Inseln. Nach dem englischen Consulatsbericht vom Jahre 1883 führten die beiden Regierungsbezirke Hakodate und Sapporo (von Nemure, dem dritten, fehlten die Angaben) im Jahre 1882 Produkte im Werthe von 5072635 Yen aus, und andere im Werthe von 7918936 Yen ein. Unter der Ausfuhr finden wir neben Algen und niedrigen Seethieren, für 1735853 Yen Fische, insbesondere Lachse und Häringe, sowie für 2588483 Yen Fischguano, d. h. mehr als die Hälfte der gesammten Ausfuhr von Yezo. Die hervorragendsten Ein- fuhrartikel sind Reis, Sake und Baumwollstoffe.
Niigata, die Hauptstadt der Provinz Echigo am linken Ufer des Shinano-gawa kurz vor dessen Mündung in's Japanische Meer, wurde bereits pg. 581 im ersten Bande dieses Werkes als ein Vertragshafen geschildert, der die Erwartungen der Fremden in keiner Weise erfüllt hat. Die Barre vor der Flussmündung hat zur Ebbezeit nur 2 Meter Wasser über sich; überdies bildet die Küste eine offene Reede ohne Schutz gegen die heftigen nördlichen Winde zur Zeit des langen Win- ters, in welcher desshalb die Schifffahrt grösstenteils ruht. Die Haupt-
4. Japan im Weltverkehr.
kohlen, getrocknete Seethiere, Reis, Kampher, Thee, Sumachtalg bilden die wichtigsten Ausfuhrartikel, während Tabak jetzt in viel be- trächtlicheren Mengen über Yokohama und Kobe verschifft wird.
Wie in den andern Vertragshäfen zieht sich auch in Nagasaki das saubere und geräumige europäische Viertel am Hafen hin, wäh- rend die Chinesen im Hintergrunde wohnen. Dasselbe umfasste 1863 im Ganzen 892 Ausländer, und zwar 642 Chinesen, 95 britische Unter- thanen, 42 Nordamerikaner, 34 Franzosen, 19 Oesterreicher, 17 Deutsche, und 41 Personen anderer Nationalitäten. Ferner gab es daselbst 19 chinesische, 7 britische, 4 deutsche, 3 amerikanische, 2 französi- sche Handelsfirmen und 1 österreichische, aber keine holländische.
Hakodate. Der auswärtige Handel dieses bekannten Hafens der Insel Yezo hat keine bedeutenden Dimensionen angenommen. Ins- besondere ist die direkte Einfuhr fremder Waaren gering, wie aus Tabelle I hervorgeht. Die daselbst dem Werthe nach angegebene Aus- fuhr umfasst vornehmlich Algen und verschiedene Seethiere, sodann Holz, Schwefel, Hirschfelle und -geweihe. Hiervon gehen die Meeres- produkte grösstenteils nach China, ebenso das Holz, die andern nach Nordamerika und England. Zur Vermittelung dieses Aussenhandels hatte Hakodate im Jahre 1883 zwei englische Firmen und eine dänische. Unter seinen 73 Ausländern befanden sich 39 Chinesen, 15 Engländer, je 8 Nordamerikaner und Franzosen, 2 Dänen und 1 Deutscher.
Von viel grösserer Bedeutung erscheint der Verkehr von Hakodate und mehreren kleineren Hafenorten der Insel Yezo mit Hondo und an- dern japanischen Inseln. Nach dem englischen Consulatsbericht vom Jahre 1883 führten die beiden Regierungsbezirke Hakodate und Sapporo (von Nemure, dem dritten, fehlten die Angaben) im Jahre 1882 Produkte im Werthe von 5072635 Yen aus, und andere im Werthe von 7918936 Yen ein. Unter der Ausfuhr finden wir neben Algen und niedrigen Seethieren, für 1735853 Yen Fische, insbesondere Lachse und Häringe, sowie für 2588483 Yen Fischguano, d. h. mehr als die Hälfte der gesammten Ausfuhr von Yezo. Die hervorragendsten Ein- fuhrartikel sind Reis, Sake und Baumwollstoffe.
Niigata, die Hauptstadt der Provinz Echigo am linken Ufer des Shinano-gawa kurz vor dessen Mündung in’s Japanische Meer, wurde bereits pg. 581 im ersten Bande dieses Werkes als ein Vertragshafen geschildert, der die Erwartungen der Fremden in keiner Weise erfüllt hat. Die Barre vor der Flussmündung hat zur Ebbezeit nur 2 Meter Wasser über sich; überdies bildet die Küste eine offene Reede ohne Schutz gegen die heftigen nördlichen Winde zur Zeit des langen Win- ters, in welcher desshalb die Schifffahrt grösstenteils ruht. Die Haupt-
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4. Japan im Weltverkehr.
kohlen, getrocknete Seethiere, Reis, Kampher, Thee, Sumachtalg
bilden die wichtigsten Ausfuhrartikel, während Tabak jetzt in viel be-
trächtlicheren Mengen über Yokohama und Kobe verschifft wird.
Wie in den andern Vertragshäfen zieht sich auch in Nagasaki
das saubere und geräumige europäische Viertel am Hafen hin, wäh-
rend die Chinesen im Hintergrunde wohnen. Dasselbe umfasste 1863
im Ganzen 892 Ausländer, und zwar 642 Chinesen, 95 britische Unter-
thanen, 42 Nordamerikaner, 34 Franzosen, 19 Oesterreicher, 17 Deutsche,
und 41 Personen anderer Nationalitäten. Ferner gab es daselbst
19 chinesische, 7 britische, 4 deutsche, 3 amerikanische, 2 französi-
sche Handelsfirmen und 1 österreichische, aber keine holländische.
Hakodate. Der auswärtige Handel dieses bekannten Hafens der
Insel Yezo hat keine bedeutenden Dimensionen angenommen. Ins-
besondere ist die direkte Einfuhr fremder Waaren gering, wie aus
Tabelle I hervorgeht. Die daselbst dem Werthe nach angegebene Aus-
fuhr umfasst vornehmlich Algen und verschiedene Seethiere, sodann
Holz, Schwefel, Hirschfelle und -geweihe. Hiervon gehen die Meeres-
produkte grösstenteils nach China, ebenso das Holz, die andern nach
Nordamerika und England. Zur Vermittelung dieses Aussenhandels
hatte Hakodate im Jahre 1883 zwei englische Firmen und eine dänische.
Unter seinen 73 Ausländern befanden sich 39 Chinesen, 15 Engländer,
je 8 Nordamerikaner und Franzosen, 2 Dänen und 1 Deutscher.
Von viel grösserer Bedeutung erscheint der Verkehr von Hakodate
und mehreren kleineren Hafenorten der Insel Yezo mit Hondo und an-
dern japanischen Inseln. Nach dem englischen Consulatsbericht vom
Jahre 1883 führten die beiden Regierungsbezirke Hakodate und
Sapporo (von Nemure, dem dritten, fehlten die Angaben) im Jahre
1882 Produkte im Werthe von 5072635 Yen aus, und andere im Werthe
von 7918936 Yen ein. Unter der Ausfuhr finden wir neben Algen
und niedrigen Seethieren, für 1735853 Yen Fische, insbesondere Lachse
und Häringe, sowie für 2588483 Yen Fischguano, d. h. mehr als die
Hälfte der gesammten Ausfuhr von Yezo. Die hervorragendsten Ein-
fuhrartikel sind Reis, Sake und Baumwollstoffe.
Niigata, die Hauptstadt der Provinz Echigo am linken Ufer des
Shinano-gawa kurz vor dessen Mündung in’s Japanische Meer, wurde
bereits pg. 581 im ersten Bande dieses Werkes als ein Vertragshafen
geschildert, der die Erwartungen der Fremden in keiner Weise erfüllt
hat. Die Barre vor der Flussmündung hat zur Ebbezeit nur 2 Meter
Wasser über sich; überdies bildet die Küste eine offene Reede ohne
Schutz gegen die heftigen nördlichen Winde zur Zeit des langen Win-
ters, in welcher desshalb die Schifffahrt grösstenteils ruht. Die Haupt-
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/691>, abgerufen am 24.11.2024.
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