bei voriger Art, doch ohne hohen Werth. Der Baum liebt wärmeres Klima, erreicht keine grossen Dimensionen, ja bleibt oft strauchförmig. (Ueber die Verwendung seines Bastes siehe Papierindustrie.)
59. Ulmus campestris Sm., jap. Haru-nire, Kobu-nire, Ya- gire. Die Eigenschaften dieses auch in Europa viel verbreiteten Baumes sind bekannt. Von der letzten Pariser Ausstellung besitze ich ein Ulmenholz mit der Benennung Damo und dem Ursprung Shi- motsuke-no-kuni, Hoso-Omura, also aus der Provinz Shimotsuke, welches offenbar hierher gehört. Es hat grauweissen Splint und röth- liches Kernholz und dürfte identisch sein mit dem "Aka-tamo", d. h. "rothen Tamo", dessen Dupont pg. 50 seiner Schrift gedenkt, und das auch sonst namentlich als Holz der Insel Yezo schon oft erwähnt worden ist. Das Tanichi-tamo dieser Insel scheint Ulmus montana Sm. zu sein, der Ohio-no-ki, von dem bereits Seite 200--201 die Rede war.
60. U. parvifolia Jacq. (Microptelia parvifolia Spach.), jap. Aki- nire, Nire und Yu. Das Holz dieser Art ist feinporiger und dichter, als bei den übrigen; der Baum erreicht aber, wie es scheint, bei weitem nicht deren Grösse.
Fam. Buxaceae.
61. Buxus japonica J. Müll. (Buxus virens Thunb.), jap. Tsuge. Ein wesentlicher Unterschied zwischen dieser Pflanze und Buxus sem- pervirens L. scheint nicht zu bestehen. Das gelbe Holz ist fein- körniger, dichter und mehr gleichartig in Struktur, sowie schwerer, als alle andern Hölzer Japans. Es zeigt unter der Lupe feine Jahresringe und Markstrahlen, nicht aber dem blossen Auge. Die Poren erscheinen gleichmässig vertheilt und überaus fein. Ein merklicher Unterschied zwischen Kernholz und Splint besteht nicht. Unter einer Sammlung von 50 Täfelchen verschiedener japanischer Hölzer mit den Dimensionen 150 x 75 x 3 mm hatte sich die Tsugeplatte am meisten geworfen. Der Bux ist auf den wärmeren Süden Japans beschränkt und scheint am häufigsten auf den Riu-kiu-Inseln vorzukommen. Sein geschätztes Holz wird vornehmlich in der Kammschneiderei verwendet, wie schon Kämpfer und Thunberg hervorhoben. *)
62. Elaeococca cordata Bl. (Aleurites cordata Müll.), jap. Dokuye, Abura-no-ki, Abura-giri und Yama-giri (siehe pg. 184--185). Wie im Habitus und in der Gestalt und Grösse der Blätter, so zeigt dieser
*) "Ligni pro pectinibus conficiendis, quos portant feminae crinibus infixos, rubro plerumque vernice obductos." Flor. jap. pg. 77.
I. Land- und Forstwirthschaft.
bei voriger Art, doch ohne hohen Werth. Der Baum liebt wärmeres Klima, erreicht keine grossen Dimensionen, ja bleibt oft strauchförmig. (Ueber die Verwendung seines Bastes siehe Papierindustrie.)
59. Ulmus campestris Sm., jap. Haru-nire, Kobu-nire, Ya- gire. Die Eigenschaften dieses auch in Europa viel verbreiteten Baumes sind bekannt. Von der letzten Pariser Ausstellung besitze ich ein Ulmenholz mit der Benennung Damo und dem Ursprung Shi- motsuke-no-kuni, Hoso-Omura, also aus der Provinz Shimotsuke, welches offenbar hierher gehört. Es hat grauweissen Splint und röth- liches Kernholz und dürfte identisch sein mit dem »Aka-tamo«, d. h. »rothen Tamo«, dessen Dupont pg. 50 seiner Schrift gedenkt, und das auch sonst namentlich als Holz der Insel Yezo schon oft erwähnt worden ist. Das Tanichi-tamo dieser Insel scheint Ulmus montana Sm. zu sein, der Ohio-no-ki, von dem bereits Seite 200—201 die Rede war.
60. U. parvifolia Jacq. (Microptelia parvifolia Spach.), jap. Aki- nire, Nire und Yu. Das Holz dieser Art ist feinporiger und dichter, als bei den übrigen; der Baum erreicht aber, wie es scheint, bei weitem nicht deren Grösse.
Fam. Buxaceae.
61. Buxus japonica J. Müll. (Buxus virens Thunb.), jap. Tsuge. Ein wesentlicher Unterschied zwischen dieser Pflanze und Buxus sem- pervirens L. scheint nicht zu bestehen. Das gelbe Holz ist fein- körniger, dichter und mehr gleichartig in Struktur, sowie schwerer, als alle andern Hölzer Japans. Es zeigt unter der Lupe feine Jahresringe und Markstrahlen, nicht aber dem blossen Auge. Die Poren erscheinen gleichmässig vertheilt und überaus fein. Ein merklicher Unterschied zwischen Kernholz und Splint besteht nicht. Unter einer Sammlung von 50 Täfelchen verschiedener japanischer Hölzer mit den Dimensionen 150 × 75 × 3 mm hatte sich die Tsugeplatte am meisten geworfen. Der Bux ist auf den wärmeren Süden Japans beschränkt und scheint am häufigsten auf den Riu-kiu-Inseln vorzukommen. Sein geschätztes Holz wird vornehmlich in der Kammschneiderei verwendet, wie schon Kämpfer und Thunberg hervorhoben. *)
62. Elaeococca cordata Bl. (Aleurites cordata Müll.), jap. Dokuye, Abura-no-ki, Abura-giri und Yama-giri (siehe pg. 184—185). Wie im Habitus und in der Gestalt und Grösse der Blätter, so zeigt dieser
*) »Ligni pro pectinibus conficiendis, quos portant feminae crinibus infixos, rubro plerumque vernice obductos.« Flor. jap. pg. 77.
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I. Land- und Forstwirthschaft.
bei voriger Art, doch ohne hohen Werth. Der Baum liebt wärmeres
Klima, erreicht keine grossen Dimensionen, ja bleibt oft strauchförmig.
(Ueber die Verwendung seines Bastes siehe Papierindustrie.)
59. Ulmus campestris Sm., jap. Haru-nire, Kobu-nire, Ya-
gire. Die Eigenschaften dieses auch in Europa viel verbreiteten
Baumes sind bekannt. Von der letzten Pariser Ausstellung besitze ich
ein Ulmenholz mit der Benennung Damo und dem Ursprung Shi-
motsuke-no-kuni, Hoso-Omura, also aus der Provinz Shimotsuke,
welches offenbar hierher gehört. Es hat grauweissen Splint und röth-
liches Kernholz und dürfte identisch sein mit dem »Aka-tamo«,
d. h. »rothen Tamo«, dessen Dupont pg. 50 seiner Schrift gedenkt, und
das auch sonst namentlich als Holz der Insel Yezo schon oft erwähnt
worden ist. Das Tanichi-tamo dieser Insel scheint Ulmus montana
Sm. zu sein, der Ohio-no-ki, von dem bereits Seite 200—201 die
Rede war.
60. U. parvifolia Jacq. (Microptelia parvifolia Spach.), jap. Aki-
nire, Nire und Yu. Das Holz dieser Art ist feinporiger und dichter,
als bei den übrigen; der Baum erreicht aber, wie es scheint, bei
weitem nicht deren Grösse.
Fam. Buxaceae.
61. Buxus japonica J. Müll. (Buxus virens Thunb.), jap. Tsuge.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dieser Pflanze und Buxus sem-
pervirens L. scheint nicht zu bestehen. Das gelbe Holz ist fein-
körniger, dichter und mehr gleichartig in Struktur, sowie schwerer, als
alle andern Hölzer Japans. Es zeigt unter der Lupe feine Jahresringe
und Markstrahlen, nicht aber dem blossen Auge. Die Poren erscheinen
gleichmässig vertheilt und überaus fein. Ein merklicher Unterschied
zwischen Kernholz und Splint besteht nicht. Unter einer Sammlung
von 50 Täfelchen verschiedener japanischer Hölzer mit den Dimensionen
150 × 75 × 3 mm hatte sich die Tsugeplatte am meisten geworfen.
Der Bux ist auf den wärmeren Süden Japans beschränkt und scheint
am häufigsten auf den Riu-kiu-Inseln vorzukommen. Sein geschätztes
Holz wird vornehmlich in der Kammschneiderei verwendet, wie schon
Kämpfer und Thunberg hervorhoben. *)
62. Elaeococca cordata Bl. (Aleurites cordata Müll.), jap. Dokuye,
Abura-no-ki, Abura-giri und Yama-giri (siehe pg. 184—185).
Wie im Habitus und in der Gestalt und Grösse der Blätter, so zeigt dieser
*) »Ligni pro pectinibus conficiendis, quos portant feminae crinibus infixos,
rubro plerumque vernice obductos.« Flor. jap. pg. 77.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/314>, abgerufen am 03.12.2024.
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