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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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2. Nährpflanzen.
grösser, schöner und wohlschmeckender werden, als in ihrer japani-
schen Heimat. Auch hat sich die Form verändert. In Japan sind
die Früchte meist mehr oder weniger kugelförmig, so gross, wie grosse
Herzkirschen, sonst nähern sie sich der Keulen- und Birnform. Das
mit gelber Epidermis versehene Fleisch liegt locker auf 1--6 grossen
Kernen, ist sehr saftig und von säuerlich süssem, erfrischendem Ge-
schmack, doch ohne viel Aroma. Dagegen schmeckt es sehr sauer vor
völliger Reife und fade, wenn die Frucht länger aufbewahrt wird.
Die Biwa bildet den Uebergang zur Gruppe

b) Steinobst.

6) Amygdalus persica L., jap. Momo oder To. Pfirsiche sind
weitaus das beliebteste und verbreitetste Steinobst Japans. Sie stam-
men aus China, welches De Candolle überhaupt als die Urheimat die-
ser Frucht ansieht, kommen in mehreren Varietäten vor, sind kleiner
als die chinesischen und meisten bei uns und stehen überdies an Wohl-
geschmack letzteren bedeutend nach. Ihre Cultur wird vielfach in
grösserem Umfange und mit Sorgfalt betrieben. Man wählt dazu leich-
ten, sandigen Boden, wie auch in den Mittelmeerländern und den Ver-
einigten Staaten, pflanzt in Reihen und hält dabei die Bäumchen in
mittlerer Höhe und den Boden frei von Unkraut.

7) Prunus armeniaca L., jap. Andzu, Aprikosen, und zwar die
kleinfrüchtige, südeuropäische Sorte, welche sich auch vielfach bei uns
findet und von Duhamel Abricot de Portugal genannt wird, werden im
Juli hier und da zum Verkauf angeboten, sind aber im Ganzen selten.
Ich fand sie im Aussehen und Geschmack nicht wesentlich von den
unsrigen verschieden.

8) Prunus insititia L. und P. domestica L. Die eigentlichen Zwet-
schen fehlen Japan, wie auch die Kirschen insgesammt. Von den vie-
len Abarten der Pflaumen begegnet man hin und wieder einigen mit
wohlaussehenden Früchten, doch von fadem, wässerigem Geschmack.
Offenbar haben sie gleich den Aprikosen nie grosse Beachtung gefun-
den und sind wahrscheinlich früher durch Portugiesen oder Holländer
eingeführt worden. Mit dem Namen Hadankio wird eine grosse gelbe
Eierpflaume bezeichnet, welche an Dame-Aubert (Duhamel) erinnert.
Botankio heisst eine rothe, die sich vielleicht mit Prunus oxycarpa
(Bechstein) identificieren lässt. Auch eine Art Herrenpflaume kommt vor.

9) Prunus japonica Thunb., jap. Su-momo und Niwa-sakura,
ein Strauch, welcher in Japan seit den ältesten Zeiten, doch keines-
wegs häufig in Gärten angebaut wird. Die kleine, rothe, pflaumen-
artige Frucht heisst Su-momo. Sie wird wie die vorerwähnten roh-
und in Salz eingemacht gegessen.

2. Nährpflanzen.
grösser, schöner und wohlschmeckender werden, als in ihrer japani-
schen Heimat. Auch hat sich die Form verändert. In Japan sind
die Früchte meist mehr oder weniger kugelförmig, so gross, wie grosse
Herzkirschen, sonst nähern sie sich der Keulen- und Birnform. Das
mit gelber Epidermis versehene Fleisch liegt locker auf 1—6 grossen
Kernen, ist sehr saftig und von säuerlich süssem, erfrischendem Ge-
schmack, doch ohne viel Aroma. Dagegen schmeckt es sehr sauer vor
völliger Reife und fade, wenn die Frucht länger aufbewahrt wird.
Die Biwa bildet den Uebergang zur Gruppe

b) Steinobst.

6) Amygdalus persica L., jap. Momo oder . Pfirsiche sind
weitaus das beliebteste und verbreitetste Steinobst Japans. Sie stam-
men aus China, welches De Candolle überhaupt als die Urheimat die-
ser Frucht ansieht, kommen in mehreren Varietäten vor, sind kleiner
als die chinesischen und meisten bei uns und stehen überdies an Wohl-
geschmack letzteren bedeutend nach. Ihre Cultur wird vielfach in
grösserem Umfange und mit Sorgfalt betrieben. Man wählt dazu leich-
ten, sandigen Boden, wie auch in den Mittelmeerländern und den Ver-
einigten Staaten, pflanzt in Reihen und hält dabei die Bäumchen in
mittlerer Höhe und den Boden frei von Unkraut.

7) Prunus armeniaca L., jap. Andzu, Aprikosen, und zwar die
kleinfrüchtige, südeuropäische Sorte, welche sich auch vielfach bei uns
findet und von Duhamel Abricot de Portugal genannt wird, werden im
Juli hier und da zum Verkauf angeboten, sind aber im Ganzen selten.
Ich fand sie im Aussehen und Geschmack nicht wesentlich von den
unsrigen verschieden.

8) Prunus insititia L. und P. domestica L. Die eigentlichen Zwet-
schen fehlen Japan, wie auch die Kirschen insgesammt. Von den vie-
len Abarten der Pflaumen begegnet man hin und wieder einigen mit
wohlaussehenden Früchten, doch von fadem, wässerigem Geschmack.
Offenbar haben sie gleich den Aprikosen nie grosse Beachtung gefun-
den und sind wahrscheinlich früher durch Portugiesen oder Holländer
eingeführt worden. Mit dem Namen Hadankiô wird eine grosse gelbe
Eierpflaume bezeichnet, welche an Dame-Aubert (Duhamel) erinnert.
Botankiô heisst eine rothe, die sich vielleicht mit Prunus oxycarpa
(Bechstein) identificieren lässt. Auch eine Art Herrenpflaume kommt vor.

9) Prunus japonica Thunb., jap. Su-momo und Niwa-sakura,
ein Strauch, welcher in Japan seit den ältesten Zeiten, doch keines-
wegs häufig in Gärten angebaut wird. Die kleine, rothe, pflaumen-
artige Frucht heisst Su-momo. Sie wird wie die vorerwähnten roh-
und in Salz eingemacht gegessen.

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[101/0121] 2. Nährpflanzen. grösser, schöner und wohlschmeckender werden, als in ihrer japani- schen Heimat. Auch hat sich die Form verändert. In Japan sind die Früchte meist mehr oder weniger kugelförmig, so gross, wie grosse Herzkirschen, sonst nähern sie sich der Keulen- und Birnform. Das mit gelber Epidermis versehene Fleisch liegt locker auf 1—6 grossen Kernen, ist sehr saftig und von säuerlich süssem, erfrischendem Ge- schmack, doch ohne viel Aroma. Dagegen schmeckt es sehr sauer vor völliger Reife und fade, wenn die Frucht länger aufbewahrt wird. Die Biwa bildet den Uebergang zur Gruppe b) Steinobst. 6) Amygdalus persica L., jap. Momo oder Tô. Pfirsiche sind weitaus das beliebteste und verbreitetste Steinobst Japans. Sie stam- men aus China, welches De Candolle überhaupt als die Urheimat die- ser Frucht ansieht, kommen in mehreren Varietäten vor, sind kleiner als die chinesischen und meisten bei uns und stehen überdies an Wohl- geschmack letzteren bedeutend nach. Ihre Cultur wird vielfach in grösserem Umfange und mit Sorgfalt betrieben. Man wählt dazu leich- ten, sandigen Boden, wie auch in den Mittelmeerländern und den Ver- einigten Staaten, pflanzt in Reihen und hält dabei die Bäumchen in mittlerer Höhe und den Boden frei von Unkraut. 7) Prunus armeniaca L., jap. Andzu, Aprikosen, und zwar die kleinfrüchtige, südeuropäische Sorte, welche sich auch vielfach bei uns findet und von Duhamel Abricot de Portugal genannt wird, werden im Juli hier und da zum Verkauf angeboten, sind aber im Ganzen selten. Ich fand sie im Aussehen und Geschmack nicht wesentlich von den unsrigen verschieden. 8) Prunus insititia L. und P. domestica L. Die eigentlichen Zwet- schen fehlen Japan, wie auch die Kirschen insgesammt. Von den vie- len Abarten der Pflaumen begegnet man hin und wieder einigen mit wohlaussehenden Früchten, doch von fadem, wässerigem Geschmack. Offenbar haben sie gleich den Aprikosen nie grosse Beachtung gefun- den und sind wahrscheinlich früher durch Portugiesen oder Holländer eingeführt worden. Mit dem Namen Hadankiô wird eine grosse gelbe Eierpflaume bezeichnet, welche an Dame-Aubert (Duhamel) erinnert. Botankiô heisst eine rothe, die sich vielleicht mit Prunus oxycarpa (Bechstein) identificieren lässt. Auch eine Art Herrenpflaume kommt vor. 9) Prunus japonica Thunb., jap. Su-momo und Niwa-sakura, ein Strauch, welcher in Japan seit den ältesten Zeiten, doch keines- wegs häufig in Gärten angebaut wird. Die kleine, rothe, pflaumen- artige Frucht heisst Su-momo. Sie wird wie die vorerwähnten roh- und in Salz eingemacht gegessen.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/121>, abgerufen am 25.11.2024.