schon durch ihre grössere Leichtigkeit und mehr noch durch den Strich unterscheiden sie sich äusserlich von letzteren. Wir wollen hier nur diejenigen Tertiärbildungen kurz anführen, die wir durch eigene An- schauung in loco oder wenigstens nach ihren Versteinerungen als solche zu erkennen Gelegenheit hatten, und bedauern, dass letztere noch einer näheren Bestimmung harren.
Von den Kohlen der Insel Kiushiu spielt diejenige von Mike in Chikugo die bedeutendste Rolle. Die Grube befindet sich nicht weit von der Grenze nach Higo und der Shimabara-nada in einem immer- grünen Walde, in welchem eine Art Zimmetbaum hervorragt. Nur wenige Fuss unter dem rothen Thonsande liegt erdige Braunkohle von geringer Mächtigkeit, dann folgt eine bröcklige Thonschiefer- Schicht von 1/2 Meter Mächtigkeit. Sie streicht ostwestlich und fällt nach Nordosten unter 20° ein. Hier finden wir zahlreiche Blätterab- drücke von Laubhölzern, woraus wir schliessen, dass die nun folgende schwarzbraune Kohle jedenfalls tertiär ist.
In Ise findet sich die Tertiärformation auf dem Wege von Matsu- saka über Iga nach Nara in Yamato entwickelt, und zwar in den Vorbergen um Kaido und Naka-no-mura. Es sind jungtertiäre Thon- und bröcklige Sandsteinschichten, worin theilweise gut erhaltene marine Conchylien und Echinidenreste vorkommen.
In Mino treffen wir versteinerungsreiche jungtertiäre Schichten, unter anderem zu Tsukiyoshi im Hügellande nahe der Grenze von Owari, 11/2 ri von der Station Hosokute am Nakasendo und 10 ri von Owari-wan entfernt. Es ist ein kahles, flachrückiges Hügelland, be- deckt mit diluvialem Sand und Kieselgeröll, aus welchem hier und dort anstehende schwarzgraue, stark verwitterte Granitblöcke hervor- ragen. Die Cultur bleibt auf die kleinen Thälchen und Mulden be- schränkt. Unmittelbar hinter einigen Häusern von Tsukiyoshi streicht eine mergelige Thonsandsteinschicht von West nach Ost und fällt nord- wärts mit 6° ein. In ihr sind Meeresmollusken, sowohl Univalven als Bivalven, welche noch jetzt lebend vorkommen, zahlreich und wohl- erhalten. Ausserdem finden wir in sphärischen und ellipsoidischen Septarien Wurm-(Schwamm-?)röhren. In einem Seitenthälchen nörd- lich vom Orte und etwa 200 Meter über dem Meer kommen dieselben Petrefacten vor, daneben aber in einer Thonschieferschicht auch zahl- reiche Blattabdrücke von noch jetzt in Japan wachsenden dicotyledo- nischen Holzgewächsen. Diese Schichten lehnen sich an die Hügel- rücken an und machen den Eindruck, als ob sie sich am Rande einer Bucht des in früherer Zeit viel weiter ins Land einschneidenden Ise- no-umi abgelagert hätten.
Gebirgsformationen.
schon durch ihre grössere Leichtigkeit und mehr noch durch den Strich unterscheiden sie sich äusserlich von letzteren. Wir wollen hier nur diejenigen Tertiärbildungen kurz anführen, die wir durch eigene An- schauung in loco oder wenigstens nach ihren Versteinerungen als solche zu erkennen Gelegenheit hatten, und bedauern, dass letztere noch einer näheren Bestimmung harren.
Von den Kohlen der Insel Kiushiu spielt diejenige von Mike in Chikugo die bedeutendste Rolle. Die Grube befindet sich nicht weit von der Grenze nach Higo und der Shimabara-nada in einem immer- grünen Walde, in welchem eine Art Zimmetbaum hervorragt. Nur wenige Fuss unter dem rothen Thonsande liegt erdige Braunkohle von geringer Mächtigkeit, dann folgt eine bröcklige Thonschiefer- Schicht von ½ Meter Mächtigkeit. Sie streicht ostwestlich und fällt nach Nordosten unter 20° ein. Hier finden wir zahlreiche Blätterab- drücke von Laubhölzern, woraus wir schliessen, dass die nun folgende schwarzbraune Kohle jedenfalls tertiär ist.
In Ise findet sich die Tertiärformation auf dem Wege von Matsu- saka über Iga nach Nara in Yamato entwickelt, und zwar in den Vorbergen um Kaido und Naka-no-mura. Es sind jungtertiäre Thon- und bröcklige Sandsteinschichten, worin theilweise gut erhaltene marine Conchylien und Echinidenreste vorkommen.
In Mino treffen wir versteinerungsreiche jungtertiäre Schichten, unter anderem zu Tsukiyoshi im Hügellande nahe der Grenze von Owari, 1½ ri von der Station Hosokute am Nakasendô und 10 ri von Owari-wan entfernt. Es ist ein kahles, flachrückiges Hügelland, be- deckt mit diluvialem Sand und Kieselgeröll, aus welchem hier und dort anstehende schwarzgraue, stark verwitterte Granitblöcke hervor- ragen. Die Cultur bleibt auf die kleinen Thälchen und Mulden be- schränkt. Unmittelbar hinter einigen Häusern von Tsukiyoshi streicht eine mergelige Thonsandsteinschicht von West nach Ost und fällt nord- wärts mit 6° ein. In ihr sind Meeresmollusken, sowohl Univalven als Bivalven, welche noch jetzt lebend vorkommen, zahlreich und wohl- erhalten. Ausserdem finden wir in sphärischen und ellipsoidischen Septarien Wurm-(Schwamm-?)röhren. In einem Seitenthälchen nörd- lich vom Orte und etwa 200 Meter über dem Meer kommen dieselben Petrefacten vor, daneben aber in einer Thonschieferschicht auch zahl- reiche Blattabdrücke von noch jetzt in Japan wachsenden dicotyledo- nischen Holzgewächsen. Diese Schichten lehnen sich an die Hügel- rücken an und machen den Eindruck, als ob sie sich am Rande einer Bucht des in früherer Zeit viel weiter ins Land einschneidenden Ise- no-umi abgelagert hätten.
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Gebirgsformationen.
schon durch ihre grössere Leichtigkeit und mehr noch durch den Strich
unterscheiden sie sich äusserlich von letzteren. Wir wollen hier nur
diejenigen Tertiärbildungen kurz anführen, die wir durch eigene An-
schauung in loco oder wenigstens nach ihren Versteinerungen als
solche zu erkennen Gelegenheit hatten, und bedauern, dass letztere
noch einer näheren Bestimmung harren.
Von den Kohlen der Insel Kiushiu spielt diejenige von Mike in
Chikugo die bedeutendste Rolle. Die Grube befindet sich nicht weit
von der Grenze nach Higo und der Shimabara-nada in einem immer-
grünen Walde, in welchem eine Art Zimmetbaum hervorragt. Nur
wenige Fuss unter dem rothen Thonsande liegt erdige Braunkohle
von geringer Mächtigkeit, dann folgt eine bröcklige Thonschiefer-
Schicht von ½ Meter Mächtigkeit. Sie streicht ostwestlich und fällt
nach Nordosten unter 20° ein. Hier finden wir zahlreiche Blätterab-
drücke von Laubhölzern, woraus wir schliessen, dass die nun folgende
schwarzbraune Kohle jedenfalls tertiär ist.
In Ise findet sich die Tertiärformation auf dem Wege von Matsu-
saka über Iga nach Nara in Yamato entwickelt, und zwar in den
Vorbergen um Kaido und Naka-no-mura. Es sind jungtertiäre
Thon- und bröcklige Sandsteinschichten, worin theilweise gut erhaltene
marine Conchylien und Echinidenreste vorkommen.
In Mino treffen wir versteinerungsreiche jungtertiäre Schichten,
unter anderem zu Tsukiyoshi im Hügellande nahe der Grenze von
Owari, 1½ ri von der Station Hosokute am Nakasendô und 10 ri von
Owari-wan entfernt. Es ist ein kahles, flachrückiges Hügelland, be-
deckt mit diluvialem Sand und Kieselgeröll, aus welchem hier und
dort anstehende schwarzgraue, stark verwitterte Granitblöcke hervor-
ragen. Die Cultur bleibt auf die kleinen Thälchen und Mulden be-
schränkt. Unmittelbar hinter einigen Häusern von Tsukiyoshi streicht
eine mergelige Thonsandsteinschicht von West nach Ost und fällt nord-
wärts mit 6° ein. In ihr sind Meeresmollusken, sowohl Univalven als
Bivalven, welche noch jetzt lebend vorkommen, zahlreich und wohl-
erhalten. Ausserdem finden wir in sphärischen und ellipsoidischen
Septarien Wurm-(Schwamm-?)röhren. In einem Seitenthälchen nörd-
lich vom Orte und etwa 200 Meter über dem Meer kommen dieselben
Petrefacten vor, daneben aber in einer Thonschieferschicht auch zahl-
reiche Blattabdrücke von noch jetzt in Japan wachsenden dicotyledo-
nischen Holzgewächsen. Diese Schichten lehnen sich an die Hügel-
rücken an und machen den Eindruck, als ob sie sich am Rande einer
Bucht des in früherer Zeit viel weiter ins Land einschneidenden Ise-
no-umi abgelagert hätten.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/61>, abgerufen am 24.11.2024.
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