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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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II. Tokaido. a. Kuwanto (Tokio).
nach glaubwürdigen Angaben des Nippon Chi-shi Tei-yo, der neuesten
Statistik Japans, 595905 Bewohner, welche sich auf 1177 Strassen
mit 149383 Häusern, 1026 Buddha- und 104 Shintotempel vertheilten.
Gegenwärtig kommen einschliesslich der Vorstädte etwa 800000 Ein-
wohner auf 200000 Häuser. Zur Zeit ihrer grössten Blüthe, d. h.
kurz vor dem Zusammenbruch des Feudalsystemes und Shogunates
(etwa um das Jahr 1860) mag die Stadt eine Million Einwohner ge-
zählt haben *).

Die Orientierung nach beifolgendem Plane ist leicht. Die Stadt
wird in 15 Districte oder ku getheilt, deren Namen und Häuserzahl
hier folgen mögen:

1. Kojimachi 9162 Häuser
2. Kanda 20785 "
3. Nihonbashi 20458 "
4. Kiyobashi 20258 "
5. Shiba 18910 "
6. Azabu 5873 "
7. Akasaka 5775 "
8. Yotsuya 5313 "
9. Ushigomi 8544 Häuser.
10. Koishikawa 8097 "
11. Hongo 11899 "
12. Shitaya 13515 "
13. Asakusa 22878 "
14. Honjo 15102 "
15. Fukagawa 12698 "

Kojimachi umfasst das Centrum und den ältesten Theil der Stadt.
Hier lag das O-Shiro oder Schloss der Shogune. Auf niedrigem,
flachen Hügel, allseits mit Festungswerken, Ringmauern, Wallgräben
und wohlverwahrten Thoren umgeben, bildete es mit seinen Gärten
ein abgeschlossenes Ganze. Bald nach der Restauration ging es,
wie so manches Bauwerk der Feudalherrschaft, in Flammen auf und
ist noch nicht wieder erneuert worden. Der Mikado residiert vorerst
in dem Yashiki eines früheren Daimio im Yotsuya-ku, westlich vom
alten Schlosse. Unser Plan zeigt uns noch eine zweite, ja dritte
Enceinte in grösserer Entfernung um das O-Shiro, deren Gräben ost-
wärts in den Sumida-gawa und die Yedobucht enden. Kojimachi
bildete das officielle Quartier, die eigentliche Schlossstadt. Die vielen
Yashikis oder Daimio-Wohnungen, welche mit ihren Nebengebäuden
rings um das Schloss die Strassen einrahmten, sind theils in Ministe-
rien und andere Regierungsgebäude umgewandelt worden, theils haben
sie modernen Gebäuden weichen müssen. Die bemerkenswertheste
Strasse dieses Stadttheiles, die älteste von Yedo, das ursprüngliche
Kojimachi, führt auf der Südwestseite des Schlosses von hier zum

*) Nach einer statistischen Aufnahme der Polizei von Tokio (siehe Peter-
mann's Mittheilungen 1879, pag. 231) betrug allerdings 1879 die Bevölkerung mehr,
nämlich 1042800 in 237937 Häusern, doch dürfte sich dies auf ein grösseres Ge-
biet, Tokio-fu, beziehen.

II. Tôkaidô. a. Kuwanto (Tôkio).
nach glaubwürdigen Angaben des Nippon Chi-shi Tei-yô, der neuesten
Statistik Japans, 595905 Bewohner, welche sich auf 1177 Strassen
mit 149383 Häusern, 1026 Buddha- und 104 Shintôtempel vertheilten.
Gegenwärtig kommen einschliesslich der Vorstädte etwa 800000 Ein-
wohner auf 200000 Häuser. Zur Zeit ihrer grössten Blüthe, d. h.
kurz vor dem Zusammenbruch des Feudalsystemes und Shôgunates
(etwa um das Jahr 1860) mag die Stadt eine Million Einwohner ge-
zählt haben *).

Die Orientierung nach beifolgendem Plane ist leicht. Die Stadt
wird in 15 Districte oder ku getheilt, deren Namen und Häuserzahl
hier folgen mögen:

1. Kojimachi 9162 Häuser
2. Kanda 20785 »
3. Nihonbashi 20458 »
4. Kiyôbashi 20258 »
5. Shiba 18910 »
6. Azabu 5873 »
7. Akasaka 5775 »
8. Yotsuya 5313 »
9. Ushigomi 8544 Häuser.
10. Koishikawa 8097 »
11. Hongô 11899 »
12. Shitaya 13515 »
13. Asakusa 22878 »
14. Honjo 15102 »
15. Fukagawa 12698 »

Kojimachi umfasst das Centrum und den ältesten Theil der Stadt.
Hier lag das Ô-Shiro oder Schloss der Shôgune. Auf niedrigem,
flachen Hügel, allseits mit Festungswerken, Ringmauern, Wallgräben
und wohlverwahrten Thoren umgeben, bildete es mit seinen Gärten
ein abgeschlossenes Ganze. Bald nach der Restauration ging es,
wie so manches Bauwerk der Feudalherrschaft, in Flammen auf und
ist noch nicht wieder erneuert worden. Der Mikado residiert vorerst
in dem Yashiki eines früheren Daimio im Yotsuya-ku, westlich vom
alten Schlosse. Unser Plan zeigt uns noch eine zweite, ja dritte
Enceinte in grösserer Entfernung um das Ô-Shiro, deren Gräben ost-
wärts in den Sumida-gawa und die Yedobucht enden. Kojimachi
bildete das officielle Quartier, die eigentliche Schlossstadt. Die vielen
Yashikis oder Daimio-Wohnungen, welche mit ihren Nebengebäuden
rings um das Schloss die Strassen einrahmten, sind theils in Ministe-
rien und andere Regierungsgebäude umgewandelt worden, theils haben
sie modernen Gebäuden weichen müssen. Die bemerkenswertheste
Strasse dieses Stadttheiles, die älteste von Yedo, das ursprüngliche
Kojimachi, führt auf der Südwestseite des Schlosses von hier zum

*) Nach einer statistischen Aufnahme der Polizei von Tôkio (siehe Peter-
mann’s Mittheilungen 1879, pag. 231) betrug allerdings 1879 die Bevölkerung mehr,
nämlich 1042800 in 237937 Häusern, doch dürfte sich dies auf ein grösseres Ge-
biet, Tôkio-fu, beziehen.
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[551/0593] II. Tôkaidô. a. Kuwanto (Tôkio). nach glaubwürdigen Angaben des Nippon Chi-shi Tei-yô, der neuesten Statistik Japans, 595905 Bewohner, welche sich auf 1177 Strassen mit 149383 Häusern, 1026 Buddha- und 104 Shintôtempel vertheilten. Gegenwärtig kommen einschliesslich der Vorstädte etwa 800000 Ein- wohner auf 200000 Häuser. Zur Zeit ihrer grössten Blüthe, d. h. kurz vor dem Zusammenbruch des Feudalsystemes und Shôgunates (etwa um das Jahr 1860) mag die Stadt eine Million Einwohner ge- zählt haben *). Die Orientierung nach beifolgendem Plane ist leicht. Die Stadt wird in 15 Districte oder ku getheilt, deren Namen und Häuserzahl hier folgen mögen: 1. Kojimachi 9162 Häuser 2. Kanda 20785 » 3. Nihonbashi 20458 » 4. Kiyôbashi 20258 » 5. Shiba 18910 » 6. Azabu 5873 » 7. Akasaka 5775 » 8. Yotsuya 5313 » 9. Ushigomi 8544 Häuser. 10. Koishikawa 8097 » 11. Hongô 11899 » 12. Shitaya 13515 » 13. Asakusa 22878 » 14. Honjo 15102 » 15. Fukagawa 12698 » Kojimachi umfasst das Centrum und den ältesten Theil der Stadt. Hier lag das Ô-Shiro oder Schloss der Shôgune. Auf niedrigem, flachen Hügel, allseits mit Festungswerken, Ringmauern, Wallgräben und wohlverwahrten Thoren umgeben, bildete es mit seinen Gärten ein abgeschlossenes Ganze. Bald nach der Restauration ging es, wie so manches Bauwerk der Feudalherrschaft, in Flammen auf und ist noch nicht wieder erneuert worden. Der Mikado residiert vorerst in dem Yashiki eines früheren Daimio im Yotsuya-ku, westlich vom alten Schlosse. Unser Plan zeigt uns noch eine zweite, ja dritte Enceinte in grösserer Entfernung um das Ô-Shiro, deren Gräben ost- wärts in den Sumida-gawa und die Yedobucht enden. Kojimachi bildete das officielle Quartier, die eigentliche Schlossstadt. Die vielen Yashikis oder Daimio-Wohnungen, welche mit ihren Nebengebäuden rings um das Schloss die Strassen einrahmten, sind theils in Ministe- rien und andere Regierungsgebäude umgewandelt worden, theils haben sie modernen Gebäuden weichen müssen. Die bemerkenswertheste Strasse dieses Stadttheiles, die älteste von Yedo, das ursprüngliche Kojimachi, führt auf der Südwestseite des Schlosses von hier zum *) Nach einer statistischen Aufnahme der Polizei von Tôkio (siehe Peter- mann’s Mittheilungen 1879, pag. 231) betrug allerdings 1879 die Bevölkerung mehr, nämlich 1042800 in 237937 Häusern, doch dürfte sich dies auf ein grösseres Ge- biet, Tôkio-fu, beziehen.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/593>, abgerufen am 22.11.2024.