die Regierung von Kioto-fu eingerichtet Die ganze Anlage dieses geräumigen Schlosses, das Taiko-sama errichten liess, seine starke Ringmauer, schweren Thore und Portale, die vielen Sculpturen und sonstigen Verzierungen an den altersgrauen Balken, Decken und Wänden zeigen, dass hier und nicht im Gosho Japans Macht und Reichthum vertreten waren. Nijo liegt 35° 0' nördlich, 4° 2' west- lich von Tokio und 45 Meter über der See.
Der Stadttheil nördlich von Nijo und westlich von Heianjo ist das Viertel der Seidenweber und heisst Nishi-jin (Westlager); die bemerkenswerthesten Viertel auf der Ostseite des Kamogawa heissen Awada, Gion-machi und Kiyomitzu. Durch ersteres führt der Weg nach Otsu, durch diese zu den beliebtesten Tempeln und Theehäusern, welche in einem Gürtel die steileren Waldpartieen von Higashi-yama umsäumen und von ihren beschatteten Terrassen aus prächtige Blicke über das Häusermeer der Stadt und den Sonnenuntergang hinter den westlichen Bergen gewähren. In Awada ist die Steingut- und Email- Industrie, in Kiyomitzu die Porzellan- und Puppen-Industrie zu Hause.
Zu den sehenswerthesten Tempeln auf der Ostseite von Kioto gehören folgende, von Süden (der Stadt Fujimi) anfangend nach Nor- den: Inari (a), Daibutsu (b) und Sanju-sangendo, Kiyomitsu (c) und nicht weit davon die grosse Pagode, Kenninji (d), Gion-yashiro (e), Chion-in (f) mit der grossen Glocke, Ginkakuji (g). Auf der rechten Seite vom Kamo-gawa, anfangend am unteren Ende der Muro-machi, sind zu erwähnen: Higashi-hongwanji (A) und westlich (Nishi)- Hongwanji, Honkokuji (B), Bukkoji (C), Honnoji (D), Shokokuji im Norden des Gosho, Daitokuji (E) und Kinkakuji noch mehr west- wärts. In grösserer Entfernung sind besonders der Hiyei-zan im Nord- Ost, Kuruma-yama im Norden und Atago-yama im Nordwesten der der Stadt bemerkenswerth. Weiter nordwärts von der Stadt erheben sich Kurama-yama, Hrane-yama und Mikuni-yama, ferner näher und westlich Arashi-yama; letzterer Ort am linken Ufer des Katsura-gawa gelegen, wird namentlich im Frühling der Sakurabäume wegen viel besucht, die dann ihre Blüthenpracht entfalten und hohen Ruf haben.
Kioto ist jetzt mit Osaka durch eine Eisenbahn verbunden, die bald weiter bis Otsu führen wird. Von Kioto bis Tokio den Tokaido entlang sind es 132 ri, längs des Nakasendo 1381/2 ri, bis Osaka über Fushimi 13 1/3 ri, bis Nara 103/4 ri, Tsuruga am Japanischen Meer 30 ri.
Fushimi, eben gelegene Stadt mit 23000 Einwohnern, am rechten Ufer des Uji-gawa, 21/2 ri östlich von Kioto, mit dem es zusammen- hängt und als dessen Vorstadt und Hafen am Yodo-gawa man es be- trachten kann. Seine günstige Lage als Vorort von Kioto, Otsu und
III. Topographie.
die Regierung von Kiôto-fu eingerichtet Die ganze Anlage dieses geräumigen Schlosses, das Taikô-sama errichten liess, seine starke Ringmauer, schweren Thore und Portale, die vielen Sculpturen und sonstigen Verzierungen an den altersgrauen Balken, Decken und Wänden zeigen, dass hier und nicht im Gosho Japans Macht und Reichthum vertreten waren. Nijô liegt 35° 0' nördlich, 4° 2' west- lich von Tôkio und 45 Meter über der See.
Der Stadttheil nördlich von Nijô und westlich von Heianjô ist das Viertel der Seidenweber und heisst Nishi-jin (Westlager); die bemerkenswerthesten Viertel auf der Ostseite des Kamogawa heissen Awada, Gion-machi und Kiyomitzu. Durch ersteres führt der Weg nach Ôtsu, durch diese zu den beliebtesten Tempeln und Theehäusern, welche in einem Gürtel die steileren Waldpartieen von Higashi-yama umsäumen und von ihren beschatteten Terrassen aus prächtige Blicke über das Häusermeer der Stadt und den Sonnenuntergang hinter den westlichen Bergen gewähren. In Awada ist die Steingut- und Email- Industrie, in Kiyomitzu die Porzellan- und Puppen-Industrie zu Hause.
Zu den sehenswerthesten Tempeln auf der Ostseite von Kiôto gehören folgende, von Süden (der Stadt Fujimi) anfangend nach Nor- den: Inari (a), Daibutsu (b) und Sanju-sangendo, Kiyomitsu (c) und nicht weit davon die grosse Pagode, Kenninji (d), Gion-yashiro (e), Chion-in (f) mit der grossen Glocke, Ginkakuji (g). Auf der rechten Seite vom Kamo-gawa, anfangend am unteren Ende der Muro-machi, sind zu erwähnen: Higashi-hongwanji (A) und westlich (Nishi)- Hongwanji, Honkokuji (B), Bukkoji (C), Honnoji (D), Shôkokuji im Norden des Gosho, Daitokuji (E) und Kinkakuji noch mehr west- wärts. In grösserer Entfernung sind besonders der Hiyei-zan im Nord- Ost, Kuruma-yama im Norden und Atago-yama im Nordwesten der der Stadt bemerkenswerth. Weiter nordwärts von der Stadt erheben sich Kurama-yama, Hrane-yama und Mikuni-yama, ferner näher und westlich Arashi-yama; letzterer Ort am linken Ufer des Katsura-gawa gelegen, wird namentlich im Frühling der Sakurabäume wegen viel besucht, die dann ihre Blüthenpracht entfalten und hohen Ruf haben.
Kiôto ist jetzt mit Ôsaka durch eine Eisenbahn verbunden, die bald weiter bis Ôtsu führen wird. Von Kiôto bis Tôkio den Tôkaidô entlang sind es 132 ri, längs des Nakasendô 138½ ri, bis Ôsaka über Fushimi 13⅓ ri, bis Nara 10¾ ri, Tsuruga am Japanischen Meer 30 ri.
Fushimi, eben gelegene Stadt mit 23000 Einwohnern, am rechten Ufer des Uji-gawa, 2½ ri östlich von Kiôto, mit dem es zusammen- hängt und als dessen Vorstadt und Hafen am Yodo-gawa man es be- trachten kann. Seine günstige Lage als Vorort von Kiôto, Ôtsu und
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III. Topographie.
die Regierung von Kiôto-fu eingerichtet Die ganze Anlage dieses
geräumigen Schlosses, das Taikô-sama errichten liess, seine starke
Ringmauer, schweren Thore und Portale, die vielen Sculpturen und
sonstigen Verzierungen an den altersgrauen Balken, Decken und
Wänden zeigen, dass hier und nicht im Gosho Japans Macht und
Reichthum vertreten waren. Nijô liegt 35° 0' nördlich, 4° 2' west-
lich von Tôkio und 45 Meter über der See.
Der Stadttheil nördlich von Nijô und westlich von Heianjô ist
das Viertel der Seidenweber und heisst Nishi-jin (Westlager); die
bemerkenswerthesten Viertel auf der Ostseite des Kamogawa heissen
Awada, Gion-machi und Kiyomitzu. Durch ersteres führt der Weg nach
Ôtsu, durch diese zu den beliebtesten Tempeln und Theehäusern,
welche in einem Gürtel die steileren Waldpartieen von Higashi-yama
umsäumen und von ihren beschatteten Terrassen aus prächtige Blicke
über das Häusermeer der Stadt und den Sonnenuntergang hinter den
westlichen Bergen gewähren. In Awada ist die Steingut- und Email-
Industrie, in Kiyomitzu die Porzellan- und Puppen-Industrie zu Hause.
Zu den sehenswerthesten Tempeln auf der Ostseite von Kiôto
gehören folgende, von Süden (der Stadt Fujimi) anfangend nach Nor-
den: Inari (a), Daibutsu (b) und Sanju-sangendo, Kiyomitsu (c) und
nicht weit davon die grosse Pagode, Kenninji (d), Gion-yashiro (e),
Chion-in (f) mit der grossen Glocke, Ginkakuji (g). Auf der rechten
Seite vom Kamo-gawa, anfangend am unteren Ende der Muro-machi,
sind zu erwähnen: Higashi-hongwanji (A) und westlich (Nishi)-
Hongwanji, Honkokuji (B), Bukkoji (C), Honnoji (D), Shôkokuji im
Norden des Gosho, Daitokuji (E) und Kinkakuji noch mehr west-
wärts. In grösserer Entfernung sind besonders der Hiyei-zan im Nord-
Ost, Kuruma-yama im Norden und Atago-yama im Nordwesten der
der Stadt bemerkenswerth. Weiter nordwärts von der Stadt erheben
sich Kurama-yama, Hrane-yama und Mikuni-yama, ferner näher und
westlich Arashi-yama; letzterer Ort am linken Ufer des Katsura-gawa
gelegen, wird namentlich im Frühling der Sakurabäume wegen viel
besucht, die dann ihre Blüthenpracht entfalten und hohen Ruf haben.
Kiôto ist jetzt mit Ôsaka durch eine Eisenbahn verbunden, die
bald weiter bis Ôtsu führen wird. Von Kiôto bis Tôkio den Tôkaidô
entlang sind es 132 ri, längs des Nakasendô 138½ ri, bis Ôsaka über
Fushimi 13⅓ ri, bis Nara 10¾ ri, Tsuruga am Japanischen Meer 30 ri.
Fushimi, eben gelegene Stadt mit 23000 Einwohnern, am rechten
Ufer des Uji-gawa, 2½ ri östlich von Kiôto, mit dem es zusammen-
hängt und als dessen Vorstadt und Hafen am Yodo-gawa man es be-
trachten kann. Seine günstige Lage als Vorort von Kiôto, Ôtsu und
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/582>, abgerufen am 23.11.2024.
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