fünf Silben der h-Reihe mit einem anderen diakritischen Zeichen, dem maru (Kreis), welches das h (f) in p verwandelt, also die Silben pa, pi, pu, pe, po andeutet. Das Kata-kana weist sonach einschliess- lich des n, nigori und maru im Ganzen 73 Silben auf.
Durch die Umlautung harter Silben in weiche, wie sie das Nigori zeigt, wird ein grösserer Fluss der Rede bewirkt.
In den folgenden Beispielen, welche meist dem geographischen Theile dieses Buches entnommen wurden, ist der durch das Nigori oder Maru *) veränderte Consonant durch fetten Druck ausgezeichnet. Die phonetische Schreibweise der meisten Wörter mit dem Maru ver- doppelt das p:
Bei der Transliteration japanischer Silben und Worte bin ich dem gebräuchlichen phonetischen Verfahren, welches Dr. Hepburn in seinem bekannten "Japanese-English and English-Japanese Dictio- nary" anwendet, gefolgt, wenn auch mit einigen Abweichungen. Die Sprache lässt sich ziemlich leicht phonetisch wiedergeben, weil die Vocallaute sehr deutlich sind, keine eigentlichen Diphthonge vor- kommen, noch schwierige Consonantenverbindungen. Die phonetische Uebertragung, obgleich sie nicht alle Anforderungen des Sprach- forschers erfüllt, hat vor allem den Vorzug der Einfachheit und Kürze. Bezüglich der Aussprache sind folgende Regeln zu merken:
1. Die Vocale a, e, i, o, u werden in der Regel voll und klar, wie im deutschen Alphabet ausgesprochen, doch sind i und u oft stumm, z. B. in shita (Zunge, nieder) = shta, shikimi (Illicium reli- giosum) = skimmi, Amakusa = Amaksa, Hakusan = Haksan. Ferner wird in den Silben su, tsu und dzu, zumal am Ende vieler Wörter das u nur schwach oder gar nicht gehört, z. B. Iyeyasu = Iyeyas, Setsu fast wie Sets, Kotsuke wie Kotske. Auch werden Silben
*) Das maru heisst auch han-nigori, d. h. halbes Nigori.
II. Ethnographie.
fünf Silben der h-Reihe mit einem anderen diakritischen Zeichen, dem maru (Kreis), welches das h (f) in p verwandelt, also die Silben pa, pi, pu, pe, po andeutet. Das Kata-kana weist sonach einschliess- lich des n, nigori und maru im Ganzen 73 Silben auf.
Durch die Umlautung harter Silben in weiche, wie sie das Nigori zeigt, wird ein grösserer Fluss der Rede bewirkt.
In den folgenden Beispielen, welche meist dem geographischen Theile dieses Buches entnommen wurden, ist der durch das Nigori oder Maru *) veränderte Consonant durch fetten Druck ausgezeichnet. Die phonetische Schreibweise der meisten Wörter mit dem Maru ver- doppelt das p:
Bei der Transliteration japanischer Silben und Worte bin ich dem gebräuchlichen phonetischen Verfahren, welches Dr. Hepburn in seinem bekannten »Japanese-English and English-Japanese Dictio- nary« anwendet, gefolgt, wenn auch mit einigen Abweichungen. Die Sprache lässt sich ziemlich leicht phonetisch wiedergeben, weil die Vocallaute sehr deutlich sind, keine eigentlichen Diphthonge vor- kommen, noch schwierige Consonantenverbindungen. Die phonetische Uebertragung, obgleich sie nicht alle Anforderungen des Sprach- forschers erfüllt, hat vor allem den Vorzug der Einfachheit und Kürze. Bezüglich der Aussprache sind folgende Regeln zu merken:
1. Die Vocale a, e, i, o, u werden in der Regel voll und klar, wie im deutschen Alphabet ausgesprochen, doch sind i und u oft stumm, z. B. in shita (Zunge, nieder) = shta, shikimi (Illicium reli- giosum) = skimmi, Amakusa = Amaksa, Hakusan = Haksan. Ferner wird in den Silben su, tsu und dzu, zumal am Ende vieler Wörter das u nur schwach oder gar nicht gehört, z. B. Iyeyasu = Iyeyas, Setsu fast wie Sets, Kôtsuke wie Kôtske. Auch werden Silben
*) Das maru heisst auch han-nigori, d. h. halbes Nigori.
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II. Ethnographie.
fünf Silben der h-Reihe mit einem anderen diakritischen Zeichen,
dem maru (Kreis), welches das h (f) in p verwandelt, also die Silben
pa, pi, pu, pe, po andeutet. Das Kata-kana weist sonach einschliess-
lich des n, nigori und maru im Ganzen 73 Silben auf.
Durch die Umlautung harter Silben in weiche, wie sie das Nigori
zeigt, wird ein grösserer Fluss der Rede bewirkt.
In den folgenden Beispielen, welche meist dem geographischen
Theile dieses Buches entnommen wurden, ist der durch das Nigori
oder Maru *) veränderte Consonant durch fetten Druck ausgezeichnet.
Die phonetische Schreibweise der meisten Wörter mit dem Maru ver-
doppelt das p:
Kaga, Tone-gawa, Hagi, sagi (Reiher), Kawa-guchi (Flussmün-
dung), uguisu (Nachtigall), hige (Bart), mage (Scheitelzopf), Nagoya,
Tone-gori, Kanazawa, Yonezawa, Sakura-jima, kiji (Fasan), sudzuki
(Seebarsch), Kodzu (Papiermaulbeere), Echizen, Hazekoi (Riesensala-
mander), Yezo, mizo (eine Furche), Hida, Sendai, Awaji, jiji (ein
alter Mann), Idzumi, midzu (Wasser), Miidera, tade (Knöterich),
Hondô, Yedo, Chiba, Tamba, Yabi, Bizen, Kokubu, abura (Oel),
Kurobe, Betsu, Nobori, jibo (die fünf Vocale), pan (Brod), happa (64),
ganpi (Wickströmia), roppiaku (600) von roku-piaku, Kinpuzan,
seppuku, Pei (Taira), Nippon, Sapporo, go-pun (fünf Minuten, aus
go und fun).
Bei der Transliteration japanischer Silben und Worte bin ich
dem gebräuchlichen phonetischen Verfahren, welches Dr. Hepburn
in seinem bekannten »Japanese-English and English-Japanese Dictio-
nary« anwendet, gefolgt, wenn auch mit einigen Abweichungen. Die
Sprache lässt sich ziemlich leicht phonetisch wiedergeben, weil die
Vocallaute sehr deutlich sind, keine eigentlichen Diphthonge vor-
kommen, noch schwierige Consonantenverbindungen. Die phonetische
Uebertragung, obgleich sie nicht alle Anforderungen des Sprach-
forschers erfüllt, hat vor allem den Vorzug der Einfachheit und Kürze.
Bezüglich der Aussprache sind folgende Regeln zu merken:
1. Die Vocale a, e, i, o, u werden in der Regel voll und klar,
wie im deutschen Alphabet ausgesprochen, doch sind i und u oft
stumm, z. B. in shita (Zunge, nieder) = shta, shikimi (Illicium reli-
giosum) = skimmi, Amakusa = Amaksa, Hakusan = Haksan.
Ferner wird in den Silben su, tsu und dzu, zumal am Ende vieler
Wörter das u nur schwach oder gar nicht gehört, z. B. Iyeyasu =
Iyeyas, Setsu fast wie Sets, Kôtsuke wie Kôtske. Auch werden Silben
*) Das maru heisst auch han-nigori, d. h. halbes Nigori.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/498>, abgerufen am 22.11.2024.
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