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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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VII. Die Flora der japanischen Inseln.
im Haushalte ihrer Bewohner. Die grössten und bedeutendsten Arten
derselben kommen hier nie zur Blüthe und bekunden schon hierdurch,
dass dies nicht ihre eigentliche Heimath ist. Darum ist auch die
Bestimmung derselben schwierig und unsicher und erscheint es noch
sehr zweifelhaft, ob diese grossen Species mit dem generischen Namen
Take (Bambusa variegata Sieb., B. puberulata Miq. und mehrere an-
dere) wohlbegründet, oder ob sie nicht vielmehr als Varietäten indi-
scher Arten, insbesondere der B. tulda Roxb., anzusehen sind. Man
findet Haine derselben, yabu genannt (ein gewöhnlicher Hain heisst
mori), nicht viel über Meereshöhe noch bis zum 38° N. Im süd-
lichen Kiushiu steigen sie bis 900 Meter bergan und im mittleren
Japan zwischen 34° und 36° N. (Hakonegebirge, Usui-toge, Mikuni-
toge, Kaga) findet man sie stellenweise noch in 500--600 Meter Höhe.
Nirgends erlangen sie grössere Dimensionen, als in der Umgebung
von Tokio, wo Exemplare von 45--50 cm Umfang und 17--20 Meter
Höhe keine Seltenheit sind.

Zwergbambus und verwandte Grasarten, mit dem Collectivnamen
Sasa, theils zur Zierde in Gärten, zu Hecken etc. gezogen, theils
wild wachsend, blühen jedes Jahr. Unter den wild wachsenden
Arundinarien bilden mehrere Arten den gewöhnlichen Unterwuchs
lichter, höherer Gebirgswälder und erzeugen zwar kein hohes, aber
oft ein so geschlossenes Dickicht, dass es schwer hält, hindurchzu-
dringen.

Nach der Enumeratio Plantarum von Franchet und Savatier
zähle ich unter den wild wachsenden Gewächsen Japans folgende
eigenthümliche und grösstentheils monotype Gattungen:

2 Ranunculaceen: Glaucidium S. und Z. und Anemopsis S. und Z.
1 Berberidee: Aceranthus Decaisne.
2 Magnoliaceen: Trochodendron S. und Z. und Cercidiphyllum
S. und Z.
1 Silenee: *Krascheninikowia Maxim.
1 Papaveracee: Pteridophyllum S. und Z.
1 Tiliacee: Corchoropsis S. und Z.
1 Celastrinee: *Reinia Fr. und Sav.
1 Sapindacee: Euscaphis S. und Z.
2 Rosaceen: Stephanandra S. und Z. und Rhodotypus S. und Z.
6 Saxifrageen: *Rodgersia A. Gray, *Tanakea Fr. und Sav.,
Schizophragma S. und Z., Platycrater S. und Z., Cardiandra S. und
Z., *Deinanthe Maxim.
1 Hamamelidee: *Disanthus Maxim.
2 Umbelliferen: *Nothosmyrnium Miq. und *Chamaele Miq.

VII. Die Flora der japanischen Inseln.
im Haushalte ihrer Bewohner. Die grössten und bedeutendsten Arten
derselben kommen hier nie zur Blüthe und bekunden schon hierdurch,
dass dies nicht ihre eigentliche Heimath ist. Darum ist auch die
Bestimmung derselben schwierig und unsicher und erscheint es noch
sehr zweifelhaft, ob diese grossen Species mit dem generischen Namen
Take (Bambusa variegata Sieb., B. puberulata Miq. und mehrere an-
dere) wohlbegründet, oder ob sie nicht vielmehr als Varietäten indi-
scher Arten, insbesondere der B. tulda Roxb., anzusehen sind. Man
findet Haine derselben, yabu genannt (ein gewöhnlicher Hain heisst
mori), nicht viel über Meereshöhe noch bis zum 38° N. Im süd-
lichen Kiushiu steigen sie bis 900 Meter bergan und im mittleren
Japan zwischen 34° und 36° N. (Hakonegebirge, Usui-tôge, Mikuni-
tôge, Kaga) findet man sie stellenweise noch in 500—600 Meter Höhe.
Nirgends erlangen sie grössere Dimensionen, als in der Umgebung
von Tôkio, wo Exemplare von 45—50 cm Umfang und 17—20 Meter
Höhe keine Seltenheit sind.

Zwergbambus und verwandte Grasarten, mit dem Collectivnamen
Sasa, theils zur Zierde in Gärten, zu Hecken etc. gezogen, theils
wild wachsend, blühen jedes Jahr. Unter den wild wachsenden
Arundinarien bilden mehrere Arten den gewöhnlichen Unterwuchs
lichter, höherer Gebirgswälder und erzeugen zwar kein hohes, aber
oft ein so geschlossenes Dickicht, dass es schwer hält, hindurchzu-
dringen.

Nach der Enumeratio Plantarum von Franchet und Savatier
zähle ich unter den wild wachsenden Gewächsen Japans folgende
eigenthümliche und grösstentheils monotype Gattungen:

2 Ranunculaceen: Glaucidium S. und Z. und Anemopsis S. und Z.
1 Berberidee: Aceranthus Decaisne.
2 Magnoliaceen: Trochodendron S. und Z. und Cercidiphyllum
S. und Z.
1 Silenee: *Krascheninikowia Maxim.
1 Papaveracee: Pteridophyllum S. und Z.
1 Tiliacee: Corchoropsis S. und Z.
1 Celastrinee: *Reinia Fr. und Sav.
1 Sapindacee: Euscaphis S. und Z.
2 Rosaceen: Stephanandra S. und Z. und Rhodotypus S. und Z.
6 Saxifrageen: *Rodgersia A. Gray, *Tanakea Fr. und Sav.,
Schizophragma S. und Z., Platycrater S. und Z., Cardiandra S. und
Z., *Deinanthe Maxim.
1 Hamamelidee: *Disanthus Maxim.
2 Umbelliferen: *Nothosmyrnium Miq. und *Chamaele Miq.
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[188/0212] VII. Die Flora der japanischen Inseln. im Haushalte ihrer Bewohner. Die grössten und bedeutendsten Arten derselben kommen hier nie zur Blüthe und bekunden schon hierdurch, dass dies nicht ihre eigentliche Heimath ist. Darum ist auch die Bestimmung derselben schwierig und unsicher und erscheint es noch sehr zweifelhaft, ob diese grossen Species mit dem generischen Namen Take (Bambusa variegata Sieb., B. puberulata Miq. und mehrere an- dere) wohlbegründet, oder ob sie nicht vielmehr als Varietäten indi- scher Arten, insbesondere der B. tulda Roxb., anzusehen sind. Man findet Haine derselben, yabu genannt (ein gewöhnlicher Hain heisst mori), nicht viel über Meereshöhe noch bis zum 38° N. Im süd- lichen Kiushiu steigen sie bis 900 Meter bergan und im mittleren Japan zwischen 34° und 36° N. (Hakonegebirge, Usui-tôge, Mikuni- tôge, Kaga) findet man sie stellenweise noch in 500—600 Meter Höhe. Nirgends erlangen sie grössere Dimensionen, als in der Umgebung von Tôkio, wo Exemplare von 45—50 cm Umfang und 17—20 Meter Höhe keine Seltenheit sind. Zwergbambus und verwandte Grasarten, mit dem Collectivnamen Sasa, theils zur Zierde in Gärten, zu Hecken etc. gezogen, theils wild wachsend, blühen jedes Jahr. Unter den wild wachsenden Arundinarien bilden mehrere Arten den gewöhnlichen Unterwuchs lichter, höherer Gebirgswälder und erzeugen zwar kein hohes, aber oft ein so geschlossenes Dickicht, dass es schwer hält, hindurchzu- dringen. Nach der Enumeratio Plantarum von Franchet und Savatier zähle ich unter den wild wachsenden Gewächsen Japans folgende eigenthümliche und grösstentheils monotype Gattungen: 2 Ranunculaceen: Glaucidium S. und Z. und Anemopsis S. und Z. 1 Berberidee: Aceranthus Decaisne. 2 Magnoliaceen: Trochodendron S. und Z. und Cercidiphyllum S. und Z. 1 Silenee: *Krascheninikowia Maxim. 1 Papaveracee: Pteridophyllum S. und Z. 1 Tiliacee: Corchoropsis S. und Z. 1 Celastrinee: *Reinia Fr. und Sav. 1 Sapindacee: Euscaphis S. und Z. 2 Rosaceen: Stephanandra S. und Z. und Rhodotypus S. und Z. 6 Saxifrageen: *Rodgersia A. Gray, *Tanakea Fr. und Sav., Schizophragma S. und Z., Platycrater S. und Z., Cardiandra S. und Z., *Deinanthe Maxim. 1 Hamamelidee: *Disanthus Maxim. 2 Umbelliferen: *Nothosmyrnium Miq. und *Chamaele Miq.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/212>, abgerufen am 24.11.2024.