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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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Formationen und Regionen der Vegetation.

Die japanische Eibe oder Araragi (Taxus cuspidata S. und Z.),
so gesucht ihres feinmaserigen rothen Holzes wegen, findet sich am
häufigsten in Hida. Gleich ihren Verwandten, der Inugaya (Cephalo-
taxus drupeacea S. und Z.) und der Kaya (Torreya nucifera S. und Z.)
findet man sie häufiger strauch-, als baumartig und zwar zerstreut
im Laubwalde, nicht in eigenen Beständen.

Eine dritte Nadelwaldregion von 1500--2400 Meter Höhe wird
von Tannen und Lärchen eingenommen. Die stattlichste der ersteren,
die Momi (Abies firma S. und Z.), bleibt zwar gewöhnlich unter
dieser Höhe im gemischten Laubwalde oder in Gesellschaft von Sugi
und Hinoki, aber alle übrigen haben hier so recht ihre Heimath. An
Häufigkeit des Vorkommens übertrifft eine nahe Verwandte der nord-
amerikanischen Schirlingstanne, die Tsuga (Abies Tsuga S. und Z.),
alle übrigen und fehlt gleich der Lärche oder Kara-matsu (Larix
leptolepis Gord.) kaum einem Berge über 1500 Meter Höhe. Ge-
mischt mit Toro-no-o-momi, d. h. der Tigerschwanz-Fichte (Abies
polita S. und Z.) bildet sie den Kuro-ki (Schwarzholz, Schwarzwald)
über dem Asa-ki (hellgrünen Holze, Laubwald) des Nantai-san von
1900 Meter Höhe an bis nahe zum Gipfel. Am Fuji-san beginnt sie
über der Hara in etwa 1500 Meter Höhe mit Larix leptolepis, Abies
firma und Abies Menziesi Lond. und wird stellenweise in etwa 2000
Meter Höhe durch A. bicolor Maxim. und A. Veitchii Henk. ersetzt.
In der 2200 Meter hohen Yunotaira auf dem Asama-yama mischt sich
diese so sehr an Abies canadensis erinnernde Fichte ebenfalls mit
Larix leptolepis.

Von besonderem Interesse ist auch die Zusammensetzung des
oberen Nadelwaldes auf dem On-take. Wie beim Fuji-san beginnt er
am Ende der Hara in etwa 1560 Meter Höhe, wo auf alter Brand-
stätte Epilobium angustifolium auftritt, und geht bis über 2000 Meter
empor. Es ist ein Gemisch von Tsuga (Abies Tsuga), Hinoki (Cha-
maecyparis obtusa Endl.), Kara-matsu (Larix leptolepis) und Tohi
(Abies bicolor Maxim.), dem sich einzelne Weissbirken und der an
Ebereschen erinnernde Pyrus sambucifolia zugesellen. Statt des Unter-
holzes bedeckt, wie in so manchen höheren Bergwaldungen Japans,
der Zwergbambus (Arundinaria japonica S. und Z.) 11/2--2 Fuss den
Boden. Höher hinauf verschwinden zuerst Chamaecyparis und Larix,
dann Tsuga und endlich Tohi. Es geht hieraus und aus den Beob-
achtungen von Maximowicz und Veitch am Fuji-no-yama hervor,
dass Abies bicolor Maxim. (A. Alcockiana DC.) und A. Veitchii Henk.
unter allen Tannen wohl am höchsten steigen.

Die vierte Coniferenregion ist diejenige des Knieholzes, Gojo-no-

Formationen und Regionen der Vegetation.

Die japanische Eibe oder Araragi (Taxus cuspidata S. und Z.),
so gesucht ihres feinmaserigen rothen Holzes wegen, findet sich am
häufigsten in Hida. Gleich ihren Verwandten, der Inugaya (Cephalo-
taxus drupeacea S. und Z.) und der Kaya (Torreya nucifera S. und Z.)
findet man sie häufiger strauch-, als baumartig und zwar zerstreut
im Laubwalde, nicht in eigenen Beständen.

Eine dritte Nadelwaldregion von 1500—2400 Meter Höhe wird
von Tannen und Lärchen eingenommen. Die stattlichste der ersteren,
die Momi (Abies firma S. und Z.), bleibt zwar gewöhnlich unter
dieser Höhe im gemischten Laubwalde oder in Gesellschaft von Sugi
und Hinoki, aber alle übrigen haben hier so recht ihre Heimath. An
Häufigkeit des Vorkommens übertrifft eine nahe Verwandte der nord-
amerikanischen Schirlingstanne, die Tsuga (Abies Tsuga S. und Z.),
alle übrigen und fehlt gleich der Lärche oder Kara-matsu (Larix
leptolepis Gord.) kaum einem Berge über 1500 Meter Höhe. Ge-
mischt mit Toro-no-o-momi, d. h. der Tigerschwanz-Fichte (Abies
polita S. und Z.) bildet sie den Kuro-ki (Schwarzholz, Schwarzwald)
über dem Asa-ki (hellgrünen Holze, Laubwald) des Nantai-san von
1900 Meter Höhe an bis nahe zum Gipfel. Am Fuji-san beginnt sie
über der Hara in etwa 1500 Meter Höhe mit Larix leptolepis, Abies
firma und Abies Menziesi Lond. und wird stellenweise in etwa 2000
Meter Höhe durch A. bicolor Maxim. und A. Veitchii Henk. ersetzt.
In der 2200 Meter hohen Yunotaira auf dem Asama-yama mischt sich
diese so sehr an Abies canadensis erinnernde Fichte ebenfalls mit
Larix leptolepis.

Von besonderem Interesse ist auch die Zusammensetzung des
oberen Nadelwaldes auf dem On-take. Wie beim Fuji-san beginnt er
am Ende der Hara in etwa 1560 Meter Höhe, wo auf alter Brand-
stätte Epilobium angustifolium auftritt, und geht bis über 2000 Meter
empor. Es ist ein Gemisch von Tsuga (Abies Tsuga), Hinoki (Cha-
maecyparis obtusa Endl.), Kara-matsu (Larix leptolepis) und Tôhi
(Abies bicolor Maxim.), dem sich einzelne Weissbirken und der an
Ebereschen erinnernde Pyrus sambucifolia zugesellen. Statt des Unter-
holzes bedeckt, wie in so manchen höheren Bergwaldungen Japans,
der Zwergbambus (Arundinaria japonica S. und Z.) 1½—2 Fuss den
Boden. Höher hinauf verschwinden zuerst Chamaecyparis und Larix,
dann Tsuga und endlich Tôhi. Es geht hieraus und aus den Beob-
achtungen von Maximowicz und Veitch am Fuji-no-yama hervor,
dass Abies bicolor Maxim. (A. Alcockiana DC.) und A. Veitchii Henk.
unter allen Tannen wohl am höchsten steigen.

Die vierte Coniferenregion ist diejenige des Knieholzes, Gojo-no-

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[173/0197] Formationen und Regionen der Vegetation. Die japanische Eibe oder Araragi (Taxus cuspidata S. und Z.), so gesucht ihres feinmaserigen rothen Holzes wegen, findet sich am häufigsten in Hida. Gleich ihren Verwandten, der Inugaya (Cephalo- taxus drupeacea S. und Z.) und der Kaya (Torreya nucifera S. und Z.) findet man sie häufiger strauch-, als baumartig und zwar zerstreut im Laubwalde, nicht in eigenen Beständen. Eine dritte Nadelwaldregion von 1500—2400 Meter Höhe wird von Tannen und Lärchen eingenommen. Die stattlichste der ersteren, die Momi (Abies firma S. und Z.), bleibt zwar gewöhnlich unter dieser Höhe im gemischten Laubwalde oder in Gesellschaft von Sugi und Hinoki, aber alle übrigen haben hier so recht ihre Heimath. An Häufigkeit des Vorkommens übertrifft eine nahe Verwandte der nord- amerikanischen Schirlingstanne, die Tsuga (Abies Tsuga S. und Z.), alle übrigen und fehlt gleich der Lärche oder Kara-matsu (Larix leptolepis Gord.) kaum einem Berge über 1500 Meter Höhe. Ge- mischt mit Toro-no-o-momi, d. h. der Tigerschwanz-Fichte (Abies polita S. und Z.) bildet sie den Kuro-ki (Schwarzholz, Schwarzwald) über dem Asa-ki (hellgrünen Holze, Laubwald) des Nantai-san von 1900 Meter Höhe an bis nahe zum Gipfel. Am Fuji-san beginnt sie über der Hara in etwa 1500 Meter Höhe mit Larix leptolepis, Abies firma und Abies Menziesi Lond. und wird stellenweise in etwa 2000 Meter Höhe durch A. bicolor Maxim. und A. Veitchii Henk. ersetzt. In der 2200 Meter hohen Yunotaira auf dem Asama-yama mischt sich diese so sehr an Abies canadensis erinnernde Fichte ebenfalls mit Larix leptolepis. Von besonderem Interesse ist auch die Zusammensetzung des oberen Nadelwaldes auf dem On-take. Wie beim Fuji-san beginnt er am Ende der Hara in etwa 1560 Meter Höhe, wo auf alter Brand- stätte Epilobium angustifolium auftritt, und geht bis über 2000 Meter empor. Es ist ein Gemisch von Tsuga (Abies Tsuga), Hinoki (Cha- maecyparis obtusa Endl.), Kara-matsu (Larix leptolepis) und Tôhi (Abies bicolor Maxim.), dem sich einzelne Weissbirken und der an Ebereschen erinnernde Pyrus sambucifolia zugesellen. Statt des Unter- holzes bedeckt, wie in so manchen höheren Bergwaldungen Japans, der Zwergbambus (Arundinaria japonica S. und Z.) 1½—2 Fuss den Boden. Höher hinauf verschwinden zuerst Chamaecyparis und Larix, dann Tsuga und endlich Tôhi. Es geht hieraus und aus den Beob- achtungen von Maximowicz und Veitch am Fuji-no-yama hervor, dass Abies bicolor Maxim. (A. Alcockiana DC.) und A. Veitchii Henk. unter allen Tannen wohl am höchsten steigen. Die vierte Coniferenregion ist diejenige des Knieholzes, Gojo-no-

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/197>, abgerufen am 23.11.2024.