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Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.

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befindlichen Uhr mit dem Kupfer des Daches
umgeben sind, so daß dieses noch einen Absatz
tiefer herunter gehet, und die Stunden Glocken
oben bey dem Glockenspiele in der Laterne hän-

gen,
Thurm hineingegangen und hatte einige wenige
Beschädigung hinterlassen. Dazu hat mir die
Uhr den Weg gezeiget. Die Thurmmauer en-
diget sich nämlich an allen vier Seiten mit ei-
nem hohen gothischen Fronton, um welchen
das kupferne Dach der achteckigten Spitze sich
zusammenschliesset. In der Mitte dieser Fron-
tons (gegen Süden, Westen und Norden) sind
die Zeigerscheiben: in dem obern Winkel des
südlichen hänget auch unter einer ausgebauten
Bedeckung die Stundenglocke, und unter die-
sem Fronton in einem freyen Gehäuse das
kleine Glockenspiel, welches von der Stunden-
uhr getrieben wird. Es konnte demnach die
Materie des Blitzes entweder von den Glocken,
durch die metallenen Dräthe an den Hämmern,
oder von den Zeigerscheiben, durch die Zeiger-
stangen, welche von der Uhr herkommen, in die
Uhrkammern fahren. In deren öbern fand
man zwar keine Beschädigung: es gehen aber
von da metallene Dräthe zur zweyten, und es
war damals noch eine untere in dem Boden,
wo das grosse Glockenspiel ist, von welcher die
metallenen Dräthe zu den Halbstundenglocken,
welche aussen bey dem kleinen Glockenspiel ban-
gen, geleitet waren. Nun fand man an dem
Boden der zweiten Uhrkammer ein Loch, ver-
muthlich bey einem Nagel in ein Brett geschla-
gen, und auch daneben, nicht weit von den her-
untergehenden Dräthen, ein Stück Holz abge-
sprenget. Von der untern konnte der Blitz auf
die

befindlichen Uhr mit dem Kupfer des Daches
umgeben ſind, ſo daß dieſes noch einen Abſatz
tiefer herunter gehet, und die Stunden Glocken
oben bey dem Glockenſpiele in der Laterne haͤn-

gen,
Thurm hineingegangen und hatte einige wenige
Beſchaͤdigung hinterlaſſen. Dazu hat mir die
Uhr den Weg gezeiget. Die Thurmmauer en-
diget ſich naͤmlich an allen vier Seiten mit ei-
nem hohen gothiſchen Fronton, um welchen
das kupferne Dach der achteckigten Spitze ſich
zuſammenſchlieſſet. In der Mitte dieſer Fron-
tons (gegen Suͤden, Weſten und Norden) ſind
die Zeigerſcheiben: in dem obern Winkel des
ſuͤdlichen haͤnget auch unter einer ausgebauten
Bedeckung die Stundenglocke, und unter die-
ſem Fronton in einem freyen Gehaͤuſe das
kleine Glockenſpiel, welches von der Stunden-
uhr getrieben wird. Es konnte demnach die
Materie des Blitzes entweder von den Glocken,
durch die metallenen Draͤthe an den Haͤmmern,
oder von den Zeigerſcheiben, durch die Zeiger-
ſtangen, welche von der Uhr herkommen, in die
Uhrkammern fahren. In deren oͤbern fand
man zwar keine Beſchaͤdigung: es gehen aber
von da metallene Draͤthe zur zweyten, und es
war damals noch eine untere in dem Boden,
wo das groſſe Glockenſpiel iſt, von welcher die
metallenen Draͤthe zu den Halbſtundenglocken,
welche auſſen bey dem kleinen Glockenſpiel ban-
gen, geleitet waren. Nun fand man an dem
Boden der zweiten Uhrkammer ein Loch, ver-
muthlich bey einem Nagel in ein Brett geſchla-
gen, und auch daneben, nicht weit von den her-
untergehenden Draͤthen, ein Stuͤck Holz abge-
ſprenget. Von der untern konnte der Blitz auf
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[34/0034] befindlichen Uhr mit dem Kupfer des Daches umgeben ſind, ſo daß dieſes noch einen Abſatz tiefer herunter gehet, und die Stunden Glocken oben bey dem Glockenſpiele in der Laterne haͤn- gen, *) *) Thurm hineingegangen und hatte einige wenige Beſchaͤdigung hinterlaſſen. Dazu hat mir die Uhr den Weg gezeiget. Die Thurmmauer en- diget ſich naͤmlich an allen vier Seiten mit ei- nem hohen gothiſchen Fronton, um welchen das kupferne Dach der achteckigten Spitze ſich zuſammenſchlieſſet. In der Mitte dieſer Fron- tons (gegen Suͤden, Weſten und Norden) ſind die Zeigerſcheiben: in dem obern Winkel des ſuͤdlichen haͤnget auch unter einer ausgebauten Bedeckung die Stundenglocke, und unter die- ſem Fronton in einem freyen Gehaͤuſe das kleine Glockenſpiel, welches von der Stunden- uhr getrieben wird. Es konnte demnach die Materie des Blitzes entweder von den Glocken, durch die metallenen Draͤthe an den Haͤmmern, oder von den Zeigerſcheiben, durch die Zeiger- ſtangen, welche von der Uhr herkommen, in die Uhrkammern fahren. In deren oͤbern fand man zwar keine Beſchaͤdigung: es gehen aber von da metallene Draͤthe zur zweyten, und es war damals noch eine untere in dem Boden, wo das groſſe Glockenſpiel iſt, von welcher die metallenen Draͤthe zu den Halbſtundenglocken, welche auſſen bey dem kleinen Glockenſpiel ban- gen, geleitet waren. Nun fand man an dem Boden der zweiten Uhrkammer ein Loch, ver- muthlich bey einem Nagel in ein Brett geſchla- gen, und auch daneben, nicht weit von den her- untergehenden Draͤthen, ein Stuͤck Holz abge- ſprenget. Von der untern konnte der Blitz auf die

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Zitationshilfe: Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reimarus_blitze_1769/34>, abgerufen am 24.11.2024.