Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.metallene Stange, als einen andern Theil des grossen- *) Und wenn auch ein metallenes Dach auf einem
Hause wäre, so müßten doch die Schorsteine dadurch beschützet werden. S. §. 19. -- Die Pulvermagazine aber erfodern besondere Vorsicht, weil hier auch der geringste durch- fahrende Funken, welcher bey andern Gebäu- den keinen Schaden thäte, gefährlich seyn könnte. Hr. D. Watson hat deswegen (l. c. Vol. LIV. p. 205.) einige Vorschläge gethan, die aber, weil er eine eigene Bauart verlanget, zu weit- läuftig scheinen möchten. Ich würde folgen- den Rath geben: Fürs erste wären keine me- tallene Stangen, oder Knöpfe, oder metallenes Dach, ohne Ableitung daran zu dulden, weil der Blitz davon unterwärts in das Gebäude fahren muß, wie in Bremen 1739., und an verschiedenen andern Orten geschehen ist. Man möchte auch lieber so viel möglich vermeiden, irgendwo Metall im Gebäude anzubringen, we- nigstens da, wo es zugleich an der freyen Luft läge. Das Dach könnte mit glasurten Ziegeln bedeckt werden, welche die Feuchtigkeit und Ge- wittermaterie nicht so leicht als andere anneh- men. Dieses würde indeß noch keine Sicher- heit verschaffen, (wie ich unten §. 24. zeigen werde) wenn man nicht eine Ablockung des Blitzes vom Gebäude dabey veranstaltet. Es müßte also meiner Meynung nach allerdings eine zugespitzte metallene Stange oben darüber aufgerichtet werden, nur so, daß die Gewit- terma- metallene Stange, als einen andern Theil des groſſen- *) Und wenn auch ein metallenes Dach auf einem
Hauſe waͤre, ſo muͤßten doch die Schorſteine dadurch beſchuͤtzet werden. S. §. 19. — Die Pulvermagazine aber erfodern beſondere Vorſicht, weil hier auch der geringſte durch- fahrende Funken, welcher bey andern Gebaͤu- den keinen Schaden thaͤte, gefaͤhrlich ſeyn koͤnnte. Hr. D. Watſon hat deswegen (l. c. Vol. LIV. p. 205.) einige Vorſchlaͤge gethan, die aber, weil er eine eigene Bauart verlanget, zu weit- laͤuftig ſcheinen moͤchten. Ich wuͤrde folgen- den Rath geben: Fuͤrs erſte waͤren keine me- tallene Stangen, oder Knoͤpfe, oder metallenes Dach, ohne Ableitung daran zu dulden, weil der Blitz davon unterwaͤrts in das Gebaͤude fahren muß, wie in Bremen 1739., und an verſchiedenen andern Orten geſchehen iſt. Man moͤchte auch lieber ſo viel moͤglich vermeiden, irgendwo Metall im Gebaͤude anzubringen, we- nigſtens da, wo es zugleich an der freyen Luft laͤge. Das Dach koͤnnte mit glaſurten Ziegeln bedeckt werden, welche die Feuchtigkeit und Ge- wittermaterie nicht ſo leicht als andere anneh- men. Dieſes wuͤrde indeß noch keine Sicher- heit verſchaffen, (wie ich unten §. 24. zeigen werde) wenn man nicht eine Ablockung des Blitzes vom Gebaͤude dabey veranſtaltet. Es muͤßte alſo meiner Meynung nach allerdings eine zugeſpitzte metallene Stange oben daruͤber aufgerichtet werden, nur ſo, daß die Gewit- terma- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="29"/> metallene Stange, als einen andern Theil des<lb/> Gebaͤudes, treffen moͤge, deßwegen doch dieſe<lb/> Anſtalt beſonders bey Gebaͤuden, die nicht mit<lb/> Metall gedeckt ſind, zu empfehlen waͤre <note xml:id="seg2pn_2_1" next="#seg2pn_2_2" place="foot" n="*)">Und wenn auch ein metallenes Dach auf einem<lb/> Hauſe waͤre, ſo muͤßten doch die <hi rendition="#fr">Schorſteine</hi><lb/> dadurch beſchuͤtzet werden. S. §. 19. —<lb/> Die <hi rendition="#fr">Pulvermagazine</hi> aber erfodern beſondere<lb/> Vorſicht, weil hier auch der geringſte durch-<lb/> fahrende Funken, welcher bey andern Gebaͤu-<lb/> den keinen Schaden thaͤte, gefaͤhrlich ſeyn koͤnnte.<lb/> Hr. D. <hi rendition="#fr">Watſon hat deswegen</hi> (<hi rendition="#aq">l. c. Vol. LIV.<lb/> p.</hi> 205.) einige Vorſchlaͤge gethan, die aber,<lb/> weil er eine eigene Bauart verlanget, zu weit-<lb/> laͤuftig ſcheinen moͤchten. Ich wuͤrde folgen-<lb/> den Rath geben: Fuͤrs erſte waͤren keine me-<lb/> tallene Stangen, oder Knoͤpfe, oder metallenes<lb/> Dach, ohne Ableitung daran zu dulden, weil<lb/> der Blitz davon unterwaͤrts in das Gebaͤude<lb/> fahren muß, wie in Bremen 1739., und an<lb/> verſchiedenen andern Orten geſchehen iſt. Man<lb/> moͤchte auch lieber ſo viel moͤglich vermeiden,<lb/> irgendwo Metall im Gebaͤude anzubringen, we-<lb/> nigſtens da, wo es zugleich an der freyen Luft<lb/> laͤge. Das Dach koͤnnte mit glaſurten Ziegeln<lb/> bedeckt werden, welche die Feuchtigkeit und Ge-<lb/> wittermaterie nicht ſo leicht als andere anneh-<lb/> men. Dieſes wuͤrde indeß noch keine Sicher-<lb/> heit verſchaffen, (wie ich unten §. 24. zeigen<lb/> werde) wenn man nicht eine Ablockung des<lb/> Blitzes vom Gebaͤude dabey veranſtaltet. Es<lb/> muͤßte alſo meiner Meynung nach allerdings<lb/> eine zugeſpitzte metallene Stange oben daruͤber<lb/> aufgerichtet werden, nur ſo, daß die Gewit-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">terma-</fw></note>;<lb/> ſondern auch, daß die Gewittermaterie ſchon<lb/> <fw place="bottom" type="catch">groſſen-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0029]
metallene Stange, als einen andern Theil des
Gebaͤudes, treffen moͤge, deßwegen doch dieſe
Anſtalt beſonders bey Gebaͤuden, die nicht mit
Metall gedeckt ſind, zu empfehlen waͤre *);
ſondern auch, daß die Gewittermaterie ſchon
groſſen-
*) Und wenn auch ein metallenes Dach auf einem
Hauſe waͤre, ſo muͤßten doch die Schorſteine
dadurch beſchuͤtzet werden. S. §. 19. —
Die Pulvermagazine aber erfodern beſondere
Vorſicht, weil hier auch der geringſte durch-
fahrende Funken, welcher bey andern Gebaͤu-
den keinen Schaden thaͤte, gefaͤhrlich ſeyn koͤnnte.
Hr. D. Watſon hat deswegen (l. c. Vol. LIV.
p. 205.) einige Vorſchlaͤge gethan, die aber,
weil er eine eigene Bauart verlanget, zu weit-
laͤuftig ſcheinen moͤchten. Ich wuͤrde folgen-
den Rath geben: Fuͤrs erſte waͤren keine me-
tallene Stangen, oder Knoͤpfe, oder metallenes
Dach, ohne Ableitung daran zu dulden, weil
der Blitz davon unterwaͤrts in das Gebaͤude
fahren muß, wie in Bremen 1739., und an
verſchiedenen andern Orten geſchehen iſt. Man
moͤchte auch lieber ſo viel moͤglich vermeiden,
irgendwo Metall im Gebaͤude anzubringen, we-
nigſtens da, wo es zugleich an der freyen Luft
laͤge. Das Dach koͤnnte mit glaſurten Ziegeln
bedeckt werden, welche die Feuchtigkeit und Ge-
wittermaterie nicht ſo leicht als andere anneh-
men. Dieſes wuͤrde indeß noch keine Sicher-
heit verſchaffen, (wie ich unten §. 24. zeigen
werde) wenn man nicht eine Ablockung des
Blitzes vom Gebaͤude dabey veranſtaltet. Es
muͤßte alſo meiner Meynung nach allerdings
eine zugeſpitzte metallene Stange oben daruͤber
aufgerichtet werden, nur ſo, daß die Gewit-
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