Wenn nun des andern Tages die Sonne früh- morgens heran kömt, so verbergen sie sich, und krie- chen in diese Wische.
Um den Mittag, drücket man solche Wische mit der Hand zusammen, da denn die Oehrlinge, sobald sie diese Regung fühlen, geschwind heraus laufen, wobey man behend seyn und solche zertreten muß. Ja es ist nöthig, daß zwey Personen diese Arbeit verrichten. Denn so man mit einem Wurme zu thun hat, so laufen inzwischen die andern davon.
Haben nun die Wische drey oder vier Tage an solchen Orten gestanden, so werden sie an andere gestecket, und damit fähret man so lange sort, bis man keine mehr von diesen Würmern in den Wi- schen [an]trift.
Bey den Graß-Blumen-Scherben können sie ebenfalls mit Stroh-Wischen gefangen werden. Man bindet, wie oben gedacht, kleine Wische nicht feste, ein und einen halben Schuh lang, und leget solche zwischen die Blumen-Scherben, in welche sie sich hernach verkriechen. Um die Mittags-Zeit nimt man die Stroh-Bindel und klopfet daran, so fallen sie heraus, daß man sie zertreten kan.
Man nimt auch Stücker Hollunder-Holz, aus welchen der Mark heraus gestoßen worden, stopfet eine Oefnung zu, schmieret mit einer Feder-Kiele ein klein wenig Honig in solche Röhren, und leget solche hin und wieder auf, und neben die Garten- Scherben. Um den Mittag schüttelt man die dar- innen befindlichen Würmer heraus, und machet sie to dt.
Jn
Das ſechſte Capitel. Von einigen
Wenn nun des andern Tages die Sonne fruͤh- morgens heran koͤmt, ſo verbergen ſie ſich, und krie- chen in dieſe Wiſche.
Um den Mittag, druͤcket man ſolche Wiſche mit der Hand zuſammen, da denn die Oehrlinge, ſobald ſie dieſe Regung fuͤhlen, geſchwind heraus laufen, wobey man behend ſeyn und ſolche zertreten muß. Ja es iſt noͤthig, daß zwey Perſonen dieſe Arbeit verrichten. Denn ſo man mit einem Wurme zu thun hat, ſo laufen inzwiſchen die andern davon.
Haben nun die Wiſche drey oder vier Tage an ſolchen Orten geſtanden, ſo werden ſie an andere geſtecket, und damit faͤhret man ſo lange ſort, bis man keine mehr von dieſen Wuͤrmern in den Wi- ſchen [an]trift.
Bey den Graß-Blumen-Scherben koͤnnen ſie ebenfalls mit Stroh-Wiſchen gefangen werden. Man bindet, wie oben gedacht, kleine Wiſche nicht feſte, ein und einen halben Schuh lang, und leget ſolche zwiſchen die Blumen-Scherben, in welche ſie ſich hernach verkriechen. Um die Mittags-Zeit nimt man die Stroh-Bindel und klopfet daran, ſo fallen ſie heraus, daß man ſie zertreten kan.
Man nimt auch Stuͤcker Hollunder-Holz, aus welchen der Mark heraus geſtoßen worden, ſtopfet eine Oefnung zu, ſchmieret mit einer Feder-Kiele ein klein wenig Honig in ſolche Roͤhren, und leget ſolche hin und wieder auf, und neben die Garten- Scherben. Um den Mittag ſchuͤttelt man die dar- innen befindlichen Wuͤrmer heraus, und machet ſie to dt.
Jn
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Das ſechſte Capitel. Von einigen
Wenn nun des andern Tages die Sonne fruͤh-
morgens heran koͤmt, ſo verbergen ſie ſich, und krie-
chen in dieſe Wiſche.
Um den Mittag, druͤcket man ſolche Wiſche mit
der Hand zuſammen, da denn die Oehrlinge, ſobald
ſie dieſe Regung fuͤhlen, geſchwind heraus laufen,
wobey man behend ſeyn und ſolche zertreten muß.
Ja es iſt noͤthig, daß zwey Perſonen dieſe Arbeit
verrichten. Denn ſo man mit einem Wurme zu
thun hat, ſo laufen inzwiſchen die andern davon.
Haben nun die Wiſche drey oder vier Tage an
ſolchen Orten geſtanden, ſo werden ſie an andere
geſtecket, und damit faͤhret man ſo lange ſort, bis
man keine mehr von dieſen Wuͤrmern in den Wi-
ſchen antrift.
Bey den Graß-Blumen-Scherben koͤnnen ſie
ebenfalls mit Stroh-Wiſchen gefangen werden.
Man bindet, wie oben gedacht, kleine Wiſche nicht
feſte, ein und einen halben Schuh lang, und leget
ſolche zwiſchen die Blumen-Scherben, in welche
ſie ſich hernach verkriechen. Um die Mittags-Zeit
nimt man die Stroh-Bindel und klopfet daran, ſo
fallen ſie heraus, daß man ſie zertreten kan.
Man nimt auch Stuͤcker Hollunder-Holz, aus
welchen der Mark heraus geſtoßen worden, ſtopfet
eine Oefnung zu, ſchmieret mit einer Feder-Kiele
ein klein wenig Honig in ſolche Roͤhren, und leget
ſolche hin und wieder auf, und neben die Garten-
Scherben. Um den Mittag ſchuͤttelt man die dar-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/262>, abgerufen am 03.07.2024.
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