Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite
Das sechste Cap. Von einigen

Wenn solche aufgesuchet, und in einen alten
Scherben gelesen worden, so sind sie eine angeneh-
me Speise der Hüner und Forellen, oder man schüt-
telt solche in ein Wasser.

Wenn man das im 1. Theile p. 153. wider
die Regenwürmer angegebene Mittel brauchet, so
kommen diese Schnecken auch aus ihren Schlupf-
Winkeln hervorgekrochen und werden sichtbar,
daß man sie desto eher finden und ablesen kan.

§. 48.
Von Ohrwürmern.
Von Ohr-
würwern,
und von dem
Schaden
den sie thun.

Die Ohrwürmer oder Oehrlinge sind
ebenfalls den Gewächsen sehr schädlich. An den
Citronen- und Orangen-Bäumen, beisen sie die
jungen Augen so sehr ab, daß die Bäume einige
Zeit damit zu thun haben, ehe sie wiederum neue
Augen zum Wachsthum ansetzen. Wenn man
gegen den Mittag an einen solchen Stam mit der
Hand klopfet, so fallen oder kriechen sie geschwin-
de herunter, da sie denn mit den Füssen können zer-
treten werden.

Sonderlich thun sie den Nelken oder Gras-
Blumen grossen Schaden, kriechen in die Samen-
Capseln hinein, und verderben zuweilen in einigen
Nächten die schönste Flor dieser Blumen.

Warum sich aber diese Würmer so gerne in
die Samen-Capseln der Gras-Blumen bege-
ben, mag wohl dieses die Ursache seyn, weil sie
nach dem darinnen befindlichen Honig laufen, und
solches zu ihrer Nahrung aufsuchen.

Wenn
Das ſechſte Cap. Von einigen

Wenn ſolche aufgeſuchet, und in einen alten
Scherben geleſen worden, ſo ſind ſie eine angeneh-
me Speiſe der Huͤner und Forellen, oder man ſchuͤt-
telt ſolche in ein Waſſer.

Wenn man das im 1. Theile p. 153. wider
die Regenwuͤrmer angegebene Mittel brauchet, ſo
kommen dieſe Schnecken auch aus ihren Schlupf-
Winkeln hervorgekrochen und werden ſichtbar,
daß man ſie deſto eher finden und ableſen kan.

§. 48.
Von Ohrwuͤrmern.
Von Ohr-
wuͤrwern,
und von dem
Schaden
den ſie thun.

Die Ohrwuͤrmer oder Oehrlinge ſind
ebenfalls den Gewaͤchſen ſehr ſchaͤdlich. An den
Citronen- und Orangen-Baͤumen, beiſen ſie die
jungen Augen ſo ſehr ab, daß die Baͤume einige
Zeit damit zu thun haben, ehe ſie wiederum neue
Augen zum Wachsthum anſetzen. Wenn man
gegen den Mittag an einen ſolchen Stam mit der
Hand klopfet, ſo fallen oder kriechen ſie geſchwin-
de herunter, da ſie denn mit den Fuͤſſen koͤnnen zer-
treten werden.

Sonderlich thun ſie den Nelken oder Gras-
Blumen groſſen Schaden, kriechen in die Samen-
Capſeln hinein, und verderben zuweilen in einigen
Naͤchten die ſchoͤnſte Flor dieſer Blumen.

Warum ſich aber dieſe Wuͤrmer ſo gerne in
die Samen-Capſeln der Gras-Blumen bege-
ben, mag wohl dieſes die Urſache ſeyn, weil ſie
nach dem darinnen befindlichen Honig laufen, und
ſolches zu ihrer Nahrung aufſuchen.

Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0260" n="246"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das &#x017F;ech&#x017F;te Cap. Von einigen</hi> </fw><lb/>
          <p>Wenn &#x017F;olche aufge&#x017F;uchet, und in einen alten<lb/>
Scherben gele&#x017F;en worden, &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie eine angeneh-<lb/>
me Spei&#x017F;e der Hu&#x0364;ner und Forellen, oder man &#x017F;chu&#x0364;t-<lb/>
telt &#x017F;olche in ein Wa&#x017F;&#x017F;er.</p><lb/>
          <p>Wenn man das im 1. Theile p. 153. wider<lb/>
die Regenwu&#x0364;rmer angegebene Mittel brauchet, &#x017F;o<lb/>
kommen die&#x017F;e Schnecken auch aus ihren Schlupf-<lb/>
Winkeln hervorgekrochen und werden &#x017F;ichtbar,<lb/>
daß man &#x017F;ie de&#x017F;to eher finden und able&#x017F;en kan.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 48.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Von Ohrwu&#x0364;rmern.</hi></hi></head><lb/>
          <note place="left">Von Ohr-<lb/>
wu&#x0364;rwern,<lb/>
und von dem<lb/>
Schaden<lb/>
den &#x017F;ie thun.</note>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Ohrwu&#x0364;rmer</hi> oder <hi rendition="#fr">Oehrlinge</hi> &#x017F;ind<lb/>
ebenfalls den Gewa&#x0364;ch&#x017F;en &#x017F;ehr &#x017F;cha&#x0364;dlich. An den<lb/>
Citronen- und Orangen-Ba&#x0364;umen, bei&#x017F;en &#x017F;ie die<lb/>
jungen Augen &#x017F;o &#x017F;ehr ab, daß die Ba&#x0364;ume einige<lb/>
Zeit damit zu thun haben, ehe &#x017F;ie wiederum neue<lb/>
Augen zum Wachsthum an&#x017F;etzen. Wenn man<lb/>
gegen den Mittag an einen &#x017F;olchen Stam mit der<lb/>
Hand klopfet, &#x017F;o fallen oder kriechen &#x017F;ie ge&#x017F;chwin-<lb/>
de herunter, da &#x017F;ie denn mit den Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen zer-<lb/>
treten werden.</p><lb/>
          <p>Sonderlich thun &#x017F;ie den Nelken oder Gras-<lb/>
Blumen gro&#x017F;&#x017F;en Schaden, kriechen in die Samen-<lb/>
Cap&#x017F;eln hinein, und verderben zuweilen in einigen<lb/>
Na&#x0364;chten die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Flor die&#x017F;er Blumen.</p><lb/>
          <p>Warum &#x017F;ich aber die&#x017F;e Wu&#x0364;rmer &#x017F;o gerne in<lb/>
die Samen-Cap&#x017F;eln der Gras-Blumen bege-<lb/>
ben, mag wohl die&#x017F;es die Ur&#x017F;ache &#x017F;eyn, weil &#x017F;ie<lb/>
nach dem darinnen befindlichen Honig laufen, und<lb/>
&#x017F;olches zu ihrer Nahrung auf&#x017F;uchen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[246/0260] Das ſechſte Cap. Von einigen Wenn ſolche aufgeſuchet, und in einen alten Scherben geleſen worden, ſo ſind ſie eine angeneh- me Speiſe der Huͤner und Forellen, oder man ſchuͤt- telt ſolche in ein Waſſer. Wenn man das im 1. Theile p. 153. wider die Regenwuͤrmer angegebene Mittel brauchet, ſo kommen dieſe Schnecken auch aus ihren Schlupf- Winkeln hervorgekrochen und werden ſichtbar, daß man ſie deſto eher finden und ableſen kan. §. 48. Von Ohrwuͤrmern. Die Ohrwuͤrmer oder Oehrlinge ſind ebenfalls den Gewaͤchſen ſehr ſchaͤdlich. An den Citronen- und Orangen-Baͤumen, beiſen ſie die jungen Augen ſo ſehr ab, daß die Baͤume einige Zeit damit zu thun haben, ehe ſie wiederum neue Augen zum Wachsthum anſetzen. Wenn man gegen den Mittag an einen ſolchen Stam mit der Hand klopfet, ſo fallen oder kriechen ſie geſchwin- de herunter, da ſie denn mit den Fuͤſſen koͤnnen zer- treten werden. Sonderlich thun ſie den Nelken oder Gras- Blumen groſſen Schaden, kriechen in die Samen- Capſeln hinein, und verderben zuweilen in einigen Naͤchten die ſchoͤnſte Flor dieſer Blumen. Warum ſich aber dieſe Wuͤrmer ſo gerne in die Samen-Capſeln der Gras-Blumen bege- ben, mag wohl dieſes die Urſache ſeyn, weil ſie nach dem darinnen befindlichen Honig laufen, und ſolches zu ihrer Nahrung aufſuchen. Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/260
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/260>, abgerufen am 02.05.2024.