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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Das sechste Capitel. Von einigen
Welche in
den Gärten
Schaden
thun.
der Schnecken, welche in den Gärten Scha-
den an den Gewächsen zu thun pflegen. Von den
übrigen, welche in den Wäldern und Wassern
gefunden werden, etwas anzuführen wäre mei-
nem eigentlichen Endzwecke nicht gemäß. Die
erste Gattung dererselben sind die großen Gar-
ten-Schnecken, welche ihre Schalen und Häuser
haben.

Diese werden, wenn sie sich in spätem Herbste
zugemachet haben, fleißig aufgesuchet, und den
Winter über in der Küche als eine delicate Speise
zubereitet.

Die andere Sorte der Schnecken sind die
bunten, welche viel kleiner sind und Schalen
oder Häuser von mancherley Farben und verschie-
dener Gröse haben, aber nicht zur Speise dienen,
und folglich in den Gärten noch weniger als die
vorigen zu dulden sind.

Diese beyden gemeldeten Gattungen müssen
von fleißigen Hausvätern und Gärtnern sonderlich
des Morgens und Abends und bey regenhaf-
ten Wetter, oder auch wenn es stark gedauet
hat, aufgelesen werden, zu welcher Zeit sie gemei-
niglich ihre Nahrung zu suchen pflegen, sie thun
den jungen aufgegangenen Pflänzlein im Früh-
Jahre, wie auch andern Gewächsen und Garten-
Gemüsen ziemlichen Schaden, fressen solche ab,
oder so sie etwas groß sind, zernagen sie selbige so
arg, daß sie kein Ansehen haben, und daß einen aller
Appetit davon zu essen vergehet, indem sie meh-
rentheils, wo sie hingekrochen sind, einen Schaum

hin-

Das ſechſte Capitel. Von einigen
Welche in
den Gaͤrten
Schaden
thun.
der Schnecken, welche in den Gaͤrten Scha-
den an den Gewaͤchſen zu thun pflegen. Von den
uͤbrigen, welche in den Waͤldern und Waſſern
gefunden werden, etwas anzufuͤhren waͤre mei-
nem eigentlichen Endzwecke nicht gemaͤß. Die
erſte Gattung dererſelben ſind die großen Gar-
ten-Schnecken, welche ihre Schalen und Haͤuſer
haben.

Dieſe werden, wenn ſie ſich in ſpaͤtem Herbſte
zugemachet haben, fleißig aufgeſuchet, und den
Winter uͤber in der Kuͤche als eine delicate Speiſe
zubereitet.

Die andere Sorte der Schnecken ſind die
bunten, welche viel kleiner ſind und Schalen
oder Haͤuſer von mancherley Farben und verſchie-
dener Groͤſe haben, aber nicht zur Speiſe dienen,
und folglich in den Gaͤrten noch weniger als die
vorigen zu dulden ſind.

Dieſe beyden gemeldeten Gattungen muͤſſen
von fleißigen Hausvaͤtern und Gaͤrtnern ſonderlich
des Morgens und Abends und bey regenhaf-
ten Wetter, oder auch wenn es ſtark gedauet
hat, aufgeleſen werden, zu welcher Zeit ſie gemei-
niglich ihre Nahrung zu ſuchen pflegen, ſie thun
den jungen aufgegangenen Pflaͤnzlein im Fruͤh-
Jahre, wie auch andern Gewaͤchſen und Garten-
Gemuͤſen ziemlichen Schaden, freſſen ſolche ab,
oder ſo ſie etwas groß ſind, zernagen ſie ſelbige ſo
arg, daß ſie kein Anſehen haben, und daß einen aller
Appetit davon zu eſſen vergehet, indem ſie meh-
rentheils, wo ſie hingekrochen ſind, einen Schaum

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[244/0258] Das ſechſte Capitel. Von einigen der Schnecken, welche in den Gaͤrten Scha- den an den Gewaͤchſen zu thun pflegen. Von den uͤbrigen, welche in den Waͤldern und Waſſern gefunden werden, etwas anzufuͤhren waͤre mei- nem eigentlichen Endzwecke nicht gemaͤß. Die erſte Gattung dererſelben ſind die großen Gar- ten-Schnecken, welche ihre Schalen und Haͤuſer haben. Welche in den Gaͤrten Schaden thun. Dieſe werden, wenn ſie ſich in ſpaͤtem Herbſte zugemachet haben, fleißig aufgeſuchet, und den Winter uͤber in der Kuͤche als eine delicate Speiſe zubereitet. Die andere Sorte der Schnecken ſind die bunten, welche viel kleiner ſind und Schalen oder Haͤuſer von mancherley Farben und verſchie- dener Groͤſe haben, aber nicht zur Speiſe dienen, und folglich in den Gaͤrten noch weniger als die vorigen zu dulden ſind. Dieſe beyden gemeldeten Gattungen muͤſſen von fleißigen Hausvaͤtern und Gaͤrtnern ſonderlich des Morgens und Abends und bey regenhaf- ten Wetter, oder auch wenn es ſtark gedauet hat, aufgeleſen werden, zu welcher Zeit ſie gemei- niglich ihre Nahrung zu ſuchen pflegen, ſie thun den jungen aufgegangenen Pflaͤnzlein im Fruͤh- Jahre, wie auch andern Gewaͤchſen und Garten- Gemuͤſen ziemlichen Schaden, freſſen ſolche ab, oder ſo ſie etwas groß ſind, zernagen ſie ſelbige ſo arg, daß ſie kein Anſehen haben, und daß einen aller Appetit davon zu eſſen vergehet, indem ſie meh- rentheils, wo ſie hingekrochen ſind, einen Schaum hin-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/258>, abgerufen am 25.11.2024.