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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Das sechste Capitel. Von einigen
die künstliche Aushölung derselben, bey genauer Be-
trachtung bewundert werden muß.

Jch kan den Schaden, so ich von diesen Ge-
schmeiß erlitten nicht arg genug beschreiben.

Vor zwey Jahren hat mir dieses Ungeziefer
an den Artischocken-Stöcken alleine über 100
Rthlr. Schaden gethan.

Ja diese schädliche Thiere lassen auch sogar
die Sellery-Stauden, das Früh-Kraut, den Sa-
voyer-Kohl und andere dergleichen Pflanzen
nicht ohnbeschädiget, beissen solche ab, und schleppen
sie in ihre Löcher.

Jm Jahre 1753. hatten sie sich fast in unzehli-
ger Menge vermehret und eingestellet, ohne daß
ich und mein Gärtner solches den Winter über ge-
wahr worden.

Als ader meine Leute, das Land zwischen den
Artischocken zu Anfange des Aprils umgraben mu-
sten, so besanden wir, daß kein Artischocken-Stock
von diesen Ungeziefer verschonet geblieben, dessen
Haupt Wurzel sie nicht entweder völlig verzehret,
oder doch dergestalt ruiniret hatten, daß nur noch
einige kleine Fäserlein daran zu finden waren.

Wer mit Erziehung der Artischocken umgegan-
gen, oder sich noch damit beschäftiget, der wird wis-
sen, daß die Stöcke ohne diese ihre Haupt-Wurzeln
zu haben, welche so groß und dicke sind, wie die
Rettige, oder weissen langen Ruben, keine Früch-
te bringen, oder es müste dieses in dem späten
Herbst geschehen, da währendem Sommer derglei-
chen Wurzeln wiederum gewachsen wären. Wor-

aus

Das ſechſte Capitel. Von einigen
die kuͤnſtliche Aushoͤlung derſelben, bey genauer Be-
trachtung bewundert werden muß.

Jch kan den Schaden, ſo ich von dieſen Ge-
ſchmeiß erlitten nicht arg genug beſchreiben.

Vor zwey Jahren hat mir dieſes Ungeziefer
an den Artiſchocken-Stoͤcken alleine uͤber 100
Rthlr. Schaden gethan.

Ja dieſe ſchaͤdliche Thiere laſſen auch ſogar
die Sellery-Stauden, das Fruͤh-Kraut, den Sa-
voyer-Kohl und andere dergleichen Pflanzen
nicht ohnbeſchaͤdiget, beiſſen ſolche ab, und ſchleppen
ſie in ihre Loͤcher.

Jm Jahre 1753. hatten ſie ſich faſt in unzehli-
ger Menge vermehret und eingeſtellet, ohne daß
ich und mein Gaͤrtner ſolches den Winter uͤber ge-
wahr worden.

Als ader meine Leute, das Land zwiſchen den
Artiſchocken zu Anfange des Aprils umgraben mu-
ſten, ſo beſanden wir, daß kein Artiſchocken-Stock
von dieſen Ungeziefer verſchonet geblieben, deſſen
Haupt Wurzel ſie nicht entweder voͤllig verzehret,
oder doch dergeſtalt ruiniret hatten, daß nur noch
einige kleine Faͤſerlein daran zu finden waren.

Wer mit Erziehung der Artiſchocken umgegan-
gen, oder ſich noch damit beſchaͤftiget, der wird wiſ-
ſen, daß die Stoͤcke ohne dieſe ihre Haupt-Wurzeln
zu haben, welche ſo groß und dicke ſind, wie die
Rettige, oder weiſſen langen Ruben, keine Fruͤch-
te bringen, oder es muͤſte dieſes in dem ſpaͤten
Herbſt geſchehen, da waͤhrendem Sommer derglei-
chen Wurzeln wiederum gewachſen waͤren. Wor-

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[218/0232] Das ſechſte Capitel. Von einigen die kuͤnſtliche Aushoͤlung derſelben, bey genauer Be- trachtung bewundert werden muß. Jch kan den Schaden, ſo ich von dieſen Ge- ſchmeiß erlitten nicht arg genug beſchreiben. Vor zwey Jahren hat mir dieſes Ungeziefer an den Artiſchocken-Stoͤcken alleine uͤber 100 Rthlr. Schaden gethan. Ja dieſe ſchaͤdliche Thiere laſſen auch ſogar die Sellery-Stauden, das Fruͤh-Kraut, den Sa- voyer-Kohl und andere dergleichen Pflanzen nicht ohnbeſchaͤdiget, beiſſen ſolche ab, und ſchleppen ſie in ihre Loͤcher. Jm Jahre 1753. hatten ſie ſich faſt in unzehli- ger Menge vermehret und eingeſtellet, ohne daß ich und mein Gaͤrtner ſolches den Winter uͤber ge- wahr worden. Als ader meine Leute, das Land zwiſchen den Artiſchocken zu Anfange des Aprils umgraben mu- ſten, ſo beſanden wir, daß kein Artiſchocken-Stock von dieſen Ungeziefer verſchonet geblieben, deſſen Haupt Wurzel ſie nicht entweder voͤllig verzehret, oder doch dergeſtalt ruiniret hatten, daß nur noch einige kleine Faͤſerlein daran zu finden waren. Wer mit Erziehung der Artiſchocken umgegan- gen, oder ſich noch damit beſchaͤftiget, der wird wiſ- ſen, daß die Stoͤcke ohne dieſe ihre Haupt-Wurzeln zu haben, welche ſo groß und dicke ſind, wie die Rettige, oder weiſſen langen Ruben, keine Fruͤch- te bringen, oder es muͤſte dieſes in dem ſpaͤten Herbſt geſchehen, da waͤhrendem Sommer derglei- chen Wurzeln wiederum gewachſen waͤren. Wor- aus

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/232>, abgerufen am 22.11.2024.