wohl zu brauchen, wenn sie sich zuweilen aus ih- ren Löchern und Fahrten hervor machen.
Jch habe unzehlig vielmal gesehen, daß sie, wenn sie über das Wasser geschwommen, die am andern Ufer befindlichen Löcher, so eigentlich gefunden und getroffen haben, daß ich mich darüber verwundern müssen.
Wenn sie noch jung sind, so hält sich das Ge- hecke mehrentheils zusammen, kriechen zuweilen aus ihren Fahrten heraus, auf das Land, laufen die Creutz und die Quere hinter einander her, und spie- len mit einander, wie die jungen Hunde zu thun pflegen.
Aus diesen allen erhellet, daß sie so wohl, wie andere Thiere, mit ihren, ob zwar kleinen Augen, sehen können. Denn, wenn sie blind wären, so würden sie weder im Schwimmen ihre Löcher ei- gentlich treffen, noch auch im Spielen einander, so behend verfolgen können. Diejenigen, welche sol- ches ihrem Geruche beymessen wollen, haben hierzu keinen Grund, wie unten §. 9. mit mehrern er- hellen wird.
§. 4.
Von ihrem ordentlichen Auffenthalte und Ne- [st]ern.
Was die Nester, oder den ordentlichen Auf- enthalt der Maulwürfe betrift, so erwehlen sie sich hierzu allezeit einen Ort in der Erde, wo sie, wenn sie gehecket, mit ihren Jungen warm und trocken sitzen können.
Jm Jahr 1747. in der Helfte des Merzes, ließ ich durch meine Tagelöhner in den dreyen Brun- nen-Gärten, einen grosen alten Birn-Baum aus- rotten. Bey Umwerfung des Stammes, wurde
ich
Das ſechſte Capitel. Von einigen
wohl zu brauchen, wenn ſie ſich zuweilen aus ih- ren Loͤchern und Fahrten hervor machen.
Jch habe unzehlig vielmal geſehen, daß ſie, wenn ſie uͤber das Waſſer geſchwommen, die am andern Ufer befindlichen Loͤcher, ſo eigentlich gefunden und getroffen haben, daß ich mich daruͤber verwundern muͤſſen.
Wenn ſie noch jung ſind, ſo haͤlt ſich das Ge- hecke mehrentheils zuſammen, kriechen zuweilen aus ihren Fahrten heraus, auf das Land, laufen die Creutz und die Quere hinter einander her, und ſpie- len mit einander, wie die jungen Hunde zu thun pflegen.
Aus dieſen allen erhellet, daß ſie ſo wohl, wie andere Thiere, mit ihren, ob zwar kleinen Augen, ſehen koͤnnen. Denn, wenn ſie blind waͤren, ſo wuͤrden ſie weder im Schwimmen ihre Loͤcher ei- gentlich treffen, noch auch im Spielen einander, ſo behend verfolgen koͤnnen. Diejenigen, welche ſol- ches ihrem Geruche beymeſſen wollen, haben hierzu keinen Grund, wie unten §. 9. mit mehrern er- hellen wird.
§. 4.
Von ihrem ordentlichen Auffenthalte und Ne- [ſt]ern.
Was die Neſter, oder den ordentlichen Auf- enthalt der Maulwuͤrfe betrift, ſo erwehlen ſie ſich hierzu allezeit einen Ort in der Erde, wo ſie, wenn ſie gehecket, mit ihren Jungen warm und trocken ſitzen koͤnnen.
Jm Jahr 1747. in der Helfte des Merzes, ließ ich durch meine Tageloͤhner in den dreyen Brun- nen-Gaͤrten, einen groſen alten Birn-Baum aus- rotten. Bey Umwerfung des Stammes, wurde
ich
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Das ſechſte Capitel. Von einigen
wohl zu brauchen, wenn ſie ſich zuweilen aus ih-
ren Loͤchern und Fahrten hervor machen.
Jch habe unzehlig vielmal geſehen, daß ſie, wenn
ſie uͤber das Waſſer geſchwommen, die am andern
Ufer befindlichen Loͤcher, ſo eigentlich gefunden und
getroffen haben, daß ich mich daruͤber verwundern
muͤſſen.
Wenn ſie noch jung ſind, ſo haͤlt ſich das Ge-
hecke mehrentheils zuſammen, kriechen zuweilen
aus ihren Fahrten heraus, auf das Land, laufen die
Creutz und die Quere hinter einander her, und ſpie-
len mit einander, wie die jungen Hunde zu thun
pflegen.
Aus dieſen allen erhellet, daß ſie ſo wohl, wie
andere Thiere, mit ihren, ob zwar kleinen Augen,
ſehen koͤnnen. Denn, wenn ſie blind waͤren, ſo
wuͤrden ſie weder im Schwimmen ihre Loͤcher ei-
gentlich treffen, noch auch im Spielen einander, ſo
behend verfolgen koͤnnen. Diejenigen, welche ſol-
ches ihrem Geruche beymeſſen wollen, haben hierzu
keinen Grund, wie unten §. 9. mit mehrern er-
hellen wird.
§. 4.
Was die Neſter, oder den ordentlichen Auf-
enthalt der Maulwuͤrfe betrift, ſo erwehlen ſie ſich
hierzu allezeit einen Ort in der Erde, wo ſie, wenn
ſie gehecket, mit ihren Jungen warm und trocken
ſitzen koͤnnen.
Jm Jahr 1747. in der Helfte des Merzes, ließ
ich durch meine Tageloͤhner in den dreyen Brun-
nen-Gaͤrten, einen groſen alten Birn-Baum aus-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/184>, abgerufen am 16.07.2024.
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