Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.1. Cap. Von 18jähriger Nutzung Jm zwanzigsten mit Mohne, Jm ein und zwanzigsten mit Winter-Ro- Jm zwey und zwanzigsten mit Gerste oder §. 24. Einige An-merkungen über die ge- gebenen Exempel. Zu diesen gegebenen Exempeln muß ich noch 1.) Beruhen sie auf vernünftigen Gründen, und sind durch vieljährige Erfahrung bewähret worden, daß sich folglich Jederman sicher dar- nach richten kan. 2.) Will ich nicht in Abrede seyn, daß sie wegen des verschiedenen Climatis, und Landes-Art, auch anderer Neben-Ursachen und Umstände, zuweilen eine Ausnahme und Einschrenkung leiden können, wobey aber ein verständiger Haus-Wirth allezeit sein Nachdenken wohl brauchen, und bey einer vorzunehmenden Ver- änderung sich dennoch nach meinen Grundsä- tzen richten muß. 3.) Muß derjenige, welcher diese Cultur vorneh- men wil, alle Jahr aufschreiben, was er auf seine Aecker vor Früchte bestellet, damit er in den folgenden Jahren aus solchem Verzeich- nisse sehen könne, was der Acker bereits vor Früchte getragen, und was bey der ferneren Bestellung vor welche zu erwählen. 4.) Muß man bey dieser Cultur sich beständig nach denen in meinem Land- und Garten- Schatze
1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung Jm zwanzigſten mit Mohne, Jm ein und zwanzigſten mit Winter-Ro- Jm zwey und zwanzigſten mit Gerſte oder §. 24. Einige An-merkungen uͤber die ge- gebenen Exempel. Zu dieſen gegebenen Exempeln muß ich noch 1.) Beruhen ſie auf vernuͤnftigen Gruͤnden, und ſind durch vieljaͤhrige Erfahrung bewaͤhret worden, daß ſich folglich Jederman ſicher dar- nach richten kan. 2.) Will ich nicht in Abrede ſeyn, daß ſie wegen des verſchiedenen Climatis, und Landes-Art, auch anderer Neben-Urſachen und Umſtaͤnde, zuweilen eine Ausnahme und Einſchrenkung leiden koͤnnen, wobey aber ein verſtaͤndiger Haus-Wirth allezeit ſein Nachdenken wohl brauchen, und bey einer vorzunehmenden Ver- aͤnderung ſich dennoch nach meinen Grundſaͤ- tzen richten muß. 3.) Muß derjenige, welcher dieſe Cultur vorneh- men wil, alle Jahr aufſchreiben, was er auf ſeine Aecker vor Fruͤchte beſtellet, damit er in den folgenden Jahren aus ſolchem Verzeich- niſſe ſehen koͤnne, was der Acker bereits vor Fruͤchte getragen, und was bey der ferneren Beſtellung vor welche zu erwaͤhlen. 4.) Muß man bey dieſer Cultur ſich beſtaͤndig nach denen in meinem Land- und Garten- Schatze
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0093" n="58"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung</hi> </fw><lb/> <p>Jm <hi rendition="#fr">zwanzigſten</hi> mit Mohne,</p><lb/> <p>Jm <hi rendition="#fr">ein und zwanzigſten</hi> mit Winter-Ro-<lb/> cken,</p><lb/> <p>Jm <hi rendition="#fr">zwey und zwanzigſten</hi> mit Gerſte oder<lb/> Haber beſtellen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 24.</head><lb/> <note place="left">Einige An-<lb/> merkungen<lb/> uͤber die ge-<lb/> gebenen<lb/> Exempel.</note> <p>Zu dieſen gegebenen Exempeln muß ich noch<lb/> einige Anmerkungen hinzufuͤgen:</p><lb/> <list> <item>1.) Beruhen ſie auf vernuͤnftigen Gruͤnden, und<lb/> ſind durch vieljaͤhrige Erfahrung bewaͤhret<lb/> worden, daß ſich folglich Jederman ſicher dar-<lb/> nach richten kan.</item><lb/> <item>2.) Will ich nicht in Abrede ſeyn, daß ſie wegen<lb/> des verſchiedenen <hi rendition="#aq">Climatis,</hi> und Landes-Art,<lb/> auch anderer Neben-Urſachen und Umſtaͤnde,<lb/> zuweilen eine Ausnahme und Einſchrenkung<lb/> leiden koͤnnen, wobey aber ein verſtaͤndiger<lb/> Haus-Wirth allezeit ſein Nachdenken wohl<lb/> brauchen, und bey einer vorzunehmenden Ver-<lb/> aͤnderung ſich dennoch nach meinen Grundſaͤ-<lb/> tzen richten muß.</item><lb/> <item>3.) Muß derjenige, welcher dieſe Cultur vorneh-<lb/> men wil, alle Jahr aufſchreiben, was er auf<lb/> ſeine Aecker vor Fruͤchte beſtellet, damit er in<lb/> den folgenden Jahren aus ſolchem Verzeich-<lb/> niſſe ſehen koͤnne, was der Acker bereits vor<lb/> Fruͤchte getragen, und was bey der ferneren<lb/> Beſtellung vor welche zu erwaͤhlen.</item><lb/> <item>4.) Muß man bey dieſer Cultur ſich beſtaͤndig<lb/> nach denen in meinem <hi rendition="#fr">Land- und Garten-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Schatze</hi></fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0093]
1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung
Jm zwanzigſten mit Mohne,
Jm ein und zwanzigſten mit Winter-Ro-
cken,
Jm zwey und zwanzigſten mit Gerſte oder
Haber beſtellen.
§. 24.
Zu dieſen gegebenen Exempeln muß ich noch
einige Anmerkungen hinzufuͤgen:
1.) Beruhen ſie auf vernuͤnftigen Gruͤnden, und
ſind durch vieljaͤhrige Erfahrung bewaͤhret
worden, daß ſich folglich Jederman ſicher dar-
nach richten kan.
2.) Will ich nicht in Abrede ſeyn, daß ſie wegen
des verſchiedenen Climatis, und Landes-Art,
auch anderer Neben-Urſachen und Umſtaͤnde,
zuweilen eine Ausnahme und Einſchrenkung
leiden koͤnnen, wobey aber ein verſtaͤndiger
Haus-Wirth allezeit ſein Nachdenken wohl
brauchen, und bey einer vorzunehmenden Ver-
aͤnderung ſich dennoch nach meinen Grundſaͤ-
tzen richten muß.
3.) Muß derjenige, welcher dieſe Cultur vorneh-
men wil, alle Jahr aufſchreiben, was er auf
ſeine Aecker vor Fruͤchte beſtellet, damit er in
den folgenden Jahren aus ſolchem Verzeich-
niſſe ſehen koͤnne, was der Acker bereits vor
Fruͤchte getragen, und was bey der ferneren
Beſtellung vor welche zu erwaͤhlen.
4.) Muß man bey dieſer Cultur ſich beſtaͤndig
nach denen in meinem Land- und Garten-
Schatze
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |