Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.der Aecker ohne Brache. Solte aber der Mist wegen des herannahenden Man muß sich wundern, daß die wenigsten Es ist dieser Umstand nicht als eine Kleinig- Wer dieses nicht beobachtet, der wird gewis- Jst 5. Theil. C
der Aecker ohne Brache. Solte aber der Miſt wegen des herannahenden Man muß ſich wundern, daß die wenigſten Es iſt dieſer Umſtand nicht als eine Kleinig- Wer dieſes nicht beobachtet, der wird gewis- Jſt 5. Theil. C
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der Aecker ohne Brache.
Solte aber der Miſt wegen des herannahenden
Winters nicht koͤnnen unter die Erde gebracht wer-
den, ſo muß ein Haus-Vater dahin bedacht ſeyn,
daß ein jedes Fuder auf einen Hauffen geſchlagen
werde, denn wenn ſolcher einzeln in kleinen Huͤ-
geln auf einen Acker hin und wieder lieget, ſo nimt
der Froſt, Sonne und Winde, die beſten Kraͤfte,
welche ſich darinnen befinden, hinweg.
Man muß ſich wundern, daß die wenigſten
Bauers-Leute auf denen Doͤrfern dieſes einſehen,
denn dieſe laſſen die Duͤngung 8, 14 Tage bis drey
Wochen, und zuweilen noch viel laͤnger, zerſtreuet
auf den Aeckern liegen, daß hernachmahlen faſt
nichts als das wenige kurze Stroh uͤbrig blei-
bet.
Es iſt dieſer Umſtand nicht als eine Kleinig-
keit anzuſehen, ſondern es kommet gar ſehr viel dar-
auf an, daß von dem Miſte, welcher auf den Acker
gefahren worden, niemahlen mehr aus einander
geſtreuet werde, als was die Leute durch das Gra-
ben oder Ackern gedenken des Tages uͤber unter
die Erde zu bringen,
Wer dieſes nicht beobachtet, der wird gewis-
lich groſen Schaden leiden. Denn wie kan eine
Duͤngung, aus welcher die beſten Kraͤfte und Sal-
ze herausgezogen worden, zum Wachsthum der
Fruͤchte etwas helfen? Und ob auch gleich einiger-
maſſen etwas darauf waͤchſet, ſo thut ſolche Duͤn-
gung doch nicht ſo gut, und nicht ſo lange ihre Wuͤr-
kung, als wenn ſie bey Zeiten mit der Erden waͤre
bedecket und vermiſchet worden.
Jſt
5. Theil. C
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