Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.7. Cap. Von Zubereitung sten wollen an dergleichen Arbeit, weil es Müheund Kosten verursachet, daher bringen sie auch ihre Aecker nimmermehr reine. Die herausgelesenen und oben aufgeworfenen Quecken müssen von dem Acker herunter, und an unbrauchbare Oerter, oder in die Wege geschaffet werden. Viele lassen zwar solche oben auf den Acker liegen, und meynen, daß sie von der Sonne und Luft ausgetrocknet und ver- derbet würden; allein es ist dieses nicht rathsam, denn wenn nur einige auf der Erden über einander liegen bleiben, so wachsen sie alsobald mit ihren Knoten ein. Und ob sie auch gleich verwelket und verdorret scheinen, so werden sie dennoch, wenn sich eine feichte Witterung einstellet, wieder frisch, son- derlich diejenigen, welche auf der Erde fest auflie- gen, und wachsen gewiß wiederum ein. §. 10. Gehet nachder gemei- nen Art mit dem Pfluge u. mit der Ege nicht wohl an. Viele Acker Leute wollen die Vertilgung der Einige suchen solches nur durch das öftere Um- Ob
7. Cap. Von Zubereitung ſten wollen an dergleichen Arbeit, weil es Muͤheund Koſten verurſachet, daher bringen ſie auch ihre Aecker nimmermehr reine. Die herausgeleſenen und oben aufgeworfenen Quecken muͤſſen von dem Acker herunter, und an unbrauchbare Oerter, oder in die Wege geſchaffet werden. Viele laſſen zwar ſolche oben auf den Acker liegen, und meynen, daß ſie von der Sonne und Luft ausgetrocknet und ver- derbet wuͤrden; allein es iſt dieſes nicht rathſam, denn wenn nur einige auf der Erden uͤber einander liegen bleiben, ſo wachſen ſie alſobald mit ihren Knoten ein. Und ob ſie auch gleich verwelket und verdorret ſcheinen, ſo werden ſie dennoch, wenn ſich eine feichte Witterung einſtellet, wieder friſch, ſon- derlich diejenigen, welche auf der Erde feſt auflie- gen, und wachſen gewiß wiederum ein. §. 10. Gehet nachder gemei- nen Art mit dem Pfluge u. mit der Ege nicht wohl an. Viele Acker Leute wollen die Vertilgung der Einige ſuchen ſolches nur durch das oͤftere Um- Ob
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7. Cap. Von Zubereitung
ſten wollen an dergleichen Arbeit, weil es Muͤhe
und Koſten verurſachet, daher bringen ſie auch ihre
Aecker nimmermehr reine. Die herausgeleſenen
und oben aufgeworfenen Quecken muͤſſen von dem
Acker herunter, und an unbrauchbare Oerter, oder
in die Wege geſchaffet werden. Viele laſſen zwar
ſolche oben auf den Acker liegen, und meynen, daß
ſie von der Sonne und Luft ausgetrocknet und ver-
derbet wuͤrden; allein es iſt dieſes nicht rathſam,
denn wenn nur einige auf der Erden uͤber einander
liegen bleiben, ſo wachſen ſie alſobald mit ihren
Knoten ein. Und ob ſie auch gleich verwelket und
verdorret ſcheinen, ſo werden ſie dennoch, wenn ſich
eine feichte Witterung einſtellet, wieder friſch, ſon-
derlich diejenigen, welche auf der Erde feſt auflie-
gen, und wachſen gewiß wiederum ein.
§. 10.
Viele Acker Leute wollen die Vertilgung der
Quecken aus den Aeckern durch den Pflug und durch
die Ege mit eiſernen Zinken erzwingen. Und es iſt
auch wahr, daß es damit angehet; allein die wenig-
ſten greifen ſolches recht an.
Einige ſuchen ſolches nur durch das oͤftere Um-
pfluͤgen, beſonders bey trockenem Wetter, und durch
das Beſtreichen mit der Ege zu bewerkſtelligen.
Andere aber geben an, daß man einen mit Quecken
verdorbenen Acker in der Brache die Quere pfluͤ-
gen, und in die Laͤnge beſtreichen, bey der Rure
aber in die Laͤnge pfluͤgen, und in die Quere egen
laſſen ſolten, und dieſes muͤßte man, ſo oft es noͤ-
thig, wiederholen bis zur Beſtellzeit.
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