Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.6. Cap. Von verschiedlichen Wetter vorzunehmen, da denn der Klee muß fleis-sig gewendet, und so bald er recht abgetrocknet ist, eingefahren werden. Man hat sich auch bey alzuheissem Wetter Unsere Land-Leute zu Nottleben, und in den muß
6. Cap. Von verſchiedlichen Wetter vorzunehmen, da denn der Klee muß fleiſ-ſig gewendet, und ſo bald er recht abgetrocknet iſt, eingefahren werden. Man hat ſich auch bey alzuheiſſem Wetter Unſere Land-Leute zu Nottleben, und in den muß
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6. Cap. Von verſchiedlichen
Wetter vorzunehmen, da denn der Klee muß fleiſ-
ſig gewendet, und ſo bald er recht abgetrocknet iſt,
eingefahren werden.
Man hat ſich auch bey alzuheiſſem Wetter
vorzuſehen, daß die beſten Blaͤtter nicht abgeruͤh-
ret werden, und eben deßwegen muß man die Heu-
Schober fruͤh morgens, und zwar am Ende des
Klee-Ackers machen laſſen, damit man nicht Ur-
ſach habe mit den Wagen darauf zu fahren; denn
wenn dieſes geſchehen ſolte, ſo wuͤrde gewiß durch
die Fahr-Kleiſen, und durch das Trampeln der Pfer-
de, den Klee-Stoͤcken groſſer Schade geſchehen.
Unſere Land-Leute zu Nottleben, und in den
angraͤnzenden Dorfſchaften, pflegen mit Beſtel-
lung dieſes Klee-Samens auch alſo zu verfahren.
Sie nehmen eben ein ſolches Land hierzu, wie oben
beſchrieben worden, beſtellen erſtlich die Gerſte
darauf, wie aller Orten gebraͤuchlich iſt, und laſſen
den Acker ein, zwey bis drey Wochen alſo liegen,
daß auch unterweilen die Gerſte hervor ſticht.
Wenn ſie merken, daß es regnen will, oder wenn
es auch ſchon hierzu den Anfang macht, ſo laſſen
ſie keine Zeit vorbey ſtreichen, und ſaͤen den Klee-
Samen eiligſt oben auf die Gerſte, ohne die ge-
ringſte Arbeit weiter daran vorzunehmen; dabey
geben ſie vor, daß der Regen die Koͤrner ſelbſt mit
der Erde bedeckte, daß ſie aufgehen und Wurzeln
ſchlagen koͤnten. Ob nun gleich dieſes als eine
liederliche Beſtellung anzuſehen iſt, ſo gelinget es
ihnen doch, daß man ſich daruͤber verwundern
muß
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