tereinander wickeln könten. Auch müste die Sam- lung solches gedörreten Klees nicht in alzugrosser Wärme, sondern früh morgens vorgenommen werden, und käme es auf eine Probe an, ob nicht auf solche Art gut Heu zuwege gebracht werden könte.
Den Samen zu erziehen und zu überkommen ist sehr leicht; Man lässet hierzu ein gewisses Fleck- lein, so viel als man denket vonnöthen zu haben, unabgeschnitten stehen, und in Samen schiessen; wenn er nur zur Reiffung gelanget, und einige Körner in den Samen Capseln hart sind, so ist es Zeit solchen in der Höhe, so weit als der Same ge- het abzuschneiden, welches am besten frühe mor- gens geschiehet, wenn er noch feuchte ist, denn Nachmittags, bey warmen Sonnenschein, springen die Samen-Körner gerne hinweg. Man schaffet solchen hierauf in einem Tuche nach Hause, da- mit nicht der Same zum Theil verlohren gehe, und leget ihn fein dünne auf einen lüftigen Boden, al- wo er ein paar mal muß gewendet werden Wenn er trocken ist, so leget man ihn samt dem Tuche bey einem schönen hellen Tage an die Sonne. Wenn er nun recht dürre geworden, so klopfet man ihn mit einem Stecken aus, und schwünget alsdenn mit einer Mulde die Spreu und den Unrath hinweg.
Wenn die Samen-Capseln etwas zu lange stehen, und ohngefehr beregnet, hierauf aber von der Sonne wieder bescheinet werden, so springen dieselben von einander, und der Same fält auf die Erde.
Die
5. Theil. N
Sorten des Klees.
tereinander wickeln koͤnten. Auch muͤſte die Sam- lung ſolches gedoͤrreten Klees nicht in alzugroſſer Waͤrme, ſondern fruͤh morgens vorgenommen werden, und kaͤme es auf eine Probe an, ob nicht auf ſolche Art gut Heu zuwege gebracht werden koͤnte.
Den Samen zu erziehen und zu uͤberkommen iſt ſehr leicht; Man laͤſſet hierzu ein gewiſſes Fleck- lein, ſo viel als man denket vonnoͤthen zu haben, unabgeſchnitten ſtehen, und in Samen ſchieſſen; wenn er nur zur Reiffung gelanget, und einige Koͤrner in den Samen Capſeln hart ſind, ſo iſt es Zeit ſolchen in der Hoͤhe, ſo weit als der Same ge- het abzuſchneiden, welches am beſten fruͤhe mor- gens geſchiehet, wenn er noch feuchte iſt, denn Nachmittags, bey warmen Sonnenſchein, ſpringen die Samen-Koͤrner gerne hinweg. Man ſchaffet ſolchen hierauf in einem Tuche nach Hauſe, da- mit nicht der Same zum Theil verlohren gehe, und leget ihn fein duͤnne auf einen luͤftigen Boden, al- wo er ein paar mal muß gewendet werden Wenn er trocken iſt, ſo leget man ihn ſamt dem Tuche bey einem ſchoͤnen hellen Tage an die Sonne. Wenn er nun recht duͤrre geworden, ſo klopfet man ihn mit einem Stecken aus, und ſchwuͤnget alsdenn mit einer Mulde die Spreu und den Unrath hinweg.
Wenn die Samen-Capſeln etwas zu lange ſtehen, und ohngefehr beregnet, hierauf aber von der Sonne wieder beſcheinet werden, ſo ſpringen dieſelben von einander, und der Same faͤlt auf die Erde.
Die
5. Theil. N
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Sorten des Klees.
tereinander wickeln koͤnten. Auch muͤſte die Sam-
lung ſolches gedoͤrreten Klees nicht in alzugroſſer
Waͤrme, ſondern fruͤh morgens vorgenommen
werden, und kaͤme es auf eine Probe an, ob nicht
auf ſolche Art gut Heu zuwege gebracht werden
koͤnte.
Den Samen zu erziehen und zu uͤberkommen
iſt ſehr leicht; Man laͤſſet hierzu ein gewiſſes Fleck-
lein, ſo viel als man denket vonnoͤthen zu haben,
unabgeſchnitten ſtehen, und in Samen ſchieſſen;
wenn er nur zur Reiffung gelanget, und einige
Koͤrner in den Samen Capſeln hart ſind, ſo iſt es
Zeit ſolchen in der Hoͤhe, ſo weit als der Same ge-
het abzuſchneiden, welches am beſten fruͤhe mor-
gens geſchiehet, wenn er noch feuchte iſt, denn
Nachmittags, bey warmen Sonnenſchein, ſpringen
die Samen-Koͤrner gerne hinweg. Man ſchaffet
ſolchen hierauf in einem Tuche nach Hauſe, da-
mit nicht der Same zum Theil verlohren gehe, und
leget ihn fein duͤnne auf einen luͤftigen Boden, al-
wo er ein paar mal muß gewendet werden Wenn
er trocken iſt, ſo leget man ihn ſamt dem Tuche bey
einem ſchoͤnen hellen Tage an die Sonne. Wenn
er nun recht duͤrre geworden, ſo klopfet man ihn
mit einem Stecken aus, und ſchwuͤnget alsdenn mit
einer Mulde die Spreu und den Unrath hinweg.
Wenn die Samen-Capſeln etwas zu lange
ſtehen, und ohngefehr beregnet, hierauf aber von
der Sonne wieder beſcheinet werden, ſo ſpringen
dieſelben von einander, und der Same faͤlt auf die
Erde.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/228>, abgerufen am 16.02.2025.
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