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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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ins besondere.
gemerket, und befunden haben, daß die Körner, wel-
che auf solchem Striche erwachsen, aus angeführter
Ursache, kleine und mehrentheils eingeschrumpft
werden. Daß die Reifen und Fröste eher in die
tiefen, als in die erhabenen Felder einzufallen pfle-
gen, solches siehet man an den niedrigen Weinber-
gen so wohl im Früh-Jahre, als sonderlich auch
in dem Herbste, indem bey einfallenden Reifen das
Laub oder die Blätter an den Weinstöcken mehren-
theils in der Tiefe erfrieren, und hingegen in der
Höhe gut bleiben, und von Frösten nicht so stark ge-
troffen werden.

Unsere Acker-Leute, und sonderlich die Bau-
ern zu Udestädt, welches das Weitzen-Dorf ge-
nennet wird, wissen es besser, denn sie pflegen ih-
re Felder, welche zum Theil erhaben liegen, mit
Weitzen zu bestellen, und erhalten gemeiniglich ei-
ne gute Ernde, zum Theil sind auch ihre Aecker mit
vielen Kiesel-Steinen angefüllet, und dennoch tra-
gen sie den schönsten Weitzen.

Wenn der Weitzen schöne aufgegangen, und
sich schon vor Winters wohl bestocket hat, und man
besorget, daß er sich, wegen der guten Besserung des
Landes, lagern möchte, so ist nicht undienlich, wenn
man bey starkem Froste, so lange die Saat noch
nicht mit Schnee bedecket ist, die Schaafe lässet dar-
auf treiben. Doch muß hierüber gehörige Aufsicht
gehalten werden, damit das Abhüten nicht zu stark
geschiehet.

Solte die Saat im Früh-Jahre sehr grüne
und fett in die Höhe wachsen, so ist nöthig, daß sie

zeitig,
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ins beſondere.
gemerket, und befunden haben, daß die Koͤrner, wel-
che auf ſolchem Striche erwachſen, aus angefuͤhrter
Urſache, kleine und mehrentheils eingeſchrumpft
werden. Daß die Reifen und Froͤſte eher in die
tiefen, als in die erhabenen Felder einzufallen pfle-
gen, ſolches ſiehet man an den niedrigen Weinber-
gen ſo wohl im Fruͤh-Jahre, als ſonderlich auch
in dem Herbſte, indem bey einfallenden Reifen das
Laub oder die Blaͤtter an den Weinſtoͤcken mehren-
theils in der Tiefe erfrieren, und hingegen in der
Hoͤhe gut bleiben, und von Froͤſten nicht ſo ſtark ge-
troffen werden.

Unſere Acker-Leute, und ſonderlich die Bau-
ern zu Udeſtaͤdt, welches das Weitzen-Dorf ge-
nennet wird, wiſſen es beſſer, denn ſie pflegen ih-
re Felder, welche zum Theil erhaben liegen, mit
Weitzen zu beſtellen, und erhalten gemeiniglich ei-
ne gute Ernde, zum Theil ſind auch ihre Aecker mit
vielen Kieſel-Steinen angefuͤllet, und dennoch tra-
gen ſie den ſchoͤnſten Weitzen.

Wenn der Weitzen ſchoͤne aufgegangen, und
ſich ſchon vor Winters wohl beſtocket hat, und man
beſorget, daß er ſich, wegen der guten Beſſerung des
Landes, lagern moͤchte, ſo iſt nicht undienlich, wenn
man bey ſtarkem Froſte, ſo lange die Saat noch
nicht mit Schnee bedecket iſt, die Schaafe laͤſſet dar-
auf treiben. Doch muß hieruͤber gehoͤrige Aufſicht
gehalten werden, damit das Abhuͤten nicht zu ſtark
geſchiehet.

Solte die Saat im Fruͤh-Jahre ſehr gruͤne
und fett in die Hoͤhe wachſen, ſo iſt noͤthig, daß ſie

zeitig,
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[117/0152] ins beſondere. gemerket, und befunden haben, daß die Koͤrner, wel- che auf ſolchem Striche erwachſen, aus angefuͤhrter Urſache, kleine und mehrentheils eingeſchrumpft werden. Daß die Reifen und Froͤſte eher in die tiefen, als in die erhabenen Felder einzufallen pfle- gen, ſolches ſiehet man an den niedrigen Weinber- gen ſo wohl im Fruͤh-Jahre, als ſonderlich auch in dem Herbſte, indem bey einfallenden Reifen das Laub oder die Blaͤtter an den Weinſtoͤcken mehren- theils in der Tiefe erfrieren, und hingegen in der Hoͤhe gut bleiben, und von Froͤſten nicht ſo ſtark ge- troffen werden. Unſere Acker-Leute, und ſonderlich die Bau- ern zu Udeſtaͤdt, welches das Weitzen-Dorf ge- nennet wird, wiſſen es beſſer, denn ſie pflegen ih- re Felder, welche zum Theil erhaben liegen, mit Weitzen zu beſtellen, und erhalten gemeiniglich ei- ne gute Ernde, zum Theil ſind auch ihre Aecker mit vielen Kieſel-Steinen angefuͤllet, und dennoch tra- gen ſie den ſchoͤnſten Weitzen. Wenn der Weitzen ſchoͤne aufgegangen, und ſich ſchon vor Winters wohl beſtocket hat, und man beſorget, daß er ſich, wegen der guten Beſſerung des Landes, lagern moͤchte, ſo iſt nicht undienlich, wenn man bey ſtarkem Froſte, ſo lange die Saat noch nicht mit Schnee bedecket iſt, die Schaafe laͤſſet dar- auf treiben. Doch muß hieruͤber gehoͤrige Aufſicht gehalten werden, damit das Abhuͤten nicht zu ſtark geſchiehet. Solte die Saat im Fruͤh-Jahre ſehr gruͤne und fett in die Hoͤhe wachſen, ſo iſt noͤthig, daß ſie zeitig, H 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/152>, abgerufen am 21.11.2024.