Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.überhaupt. eher aus lauter Excrementen vom Vieh bestehet,und kein Stroh bey sich hat, vortreflich düngen, und mit ein wenig desselben mehr ausrichten kan, als mit zehenmal so viel leichten und strohigten Zeuge. Ja, was kan man nicht mit dem Schlamme Man siehet also hieraus, daß das Stroh bey Vehi- 5. Theil. G
uͤberhaupt. eher aus lauter Excrementen vom Vieh beſtehet,und kein Stroh bey ſich hat, vortreflich duͤngen, und mit ein wenig deſſelben mehr ausrichten kan, als mit zehenmal ſo viel leichten und ſtrohigten Zeuge. Ja, was kan man nicht mit dem Schlamme Man ſiehet alſo hieraus, daß das Stroh bey Vehi- 5. Theil. G
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uͤberhaupt.
eher aus lauter Excrementen vom Vieh beſtehet,
und kein Stroh bey ſich hat, vortreflich duͤngen,
und mit ein wenig deſſelben mehr ausrichten kan,
als mit zehenmal ſo viel leichten und ſtrohigten
Zeuge.
Ja, was kan man nicht mit dem Schlamme
aus den Teichen und andern Waſſer-Graͤben,
gleichſam vor Wunder thun? obgleich kein Haͤlm-
lein Stroh darunter kommet, wovon auch im zwey-
ten Theile p. 38. nachzuleſeu iſt. Anno 1727.
und 1728. ließ ich dergleichen Schlam aus unſern
Stadt-Graͤben etwas hoch auf einige von meinen
Aeckern fahren. Nachdem nun ſolcher den folgen-
den Winter uͤber durch den Froſt, Luft und Sonne
milde und trocken gemachet worden, ſo hat derſel-
be mit ſeiner bey ſich habenden Fettigkeit und
Kraͤften ſo viele Dienſte gethan, als die allerſtaͤrk-
ſte und beſte Duͤngung, daß ich das Land kaum in
zwanzig Jahren zu Korn-Fruͤchten habe brauchen
koͤnnen. Und ob ich ſolches gleich ſo viele Jahre
uͤber beſtaͤndig mit weiſſem Kraute, Kohlrabi,
Paſtinat-Wurzeln, Moͤhren, Safflor u. d. gl. be-
ſtellet, und in die zwanzig Jahre genutzet, ſo haben
ſich dennoch die Korn-Fruͤchte, wenn ich ſolche nach
der Zeit darauf gebracht, uͤberwachſen, daß ſie la-
gerhaft, taub und ludrich worden ſind, wenn ich
ſolche auch gleich habe ſchrapfen laſſen.
Man ſiehet alſo hieraus, daß das Stroh bey
dem Miſte, kein weſentlich Stuͤck der Duͤn-
gung ſey, indem ſolche auch ohne Stroh geſchehen
kan. Es iſt folglich daſſelbe gleichſam nur ein
Vehi-
5. Theil. G
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