Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.knollichten Erd-Gewächsen. ben, und mit Schaf- oder in Ermangelung dessenmit Küh-Mist wohl gedünget werden. Aber noch besser ist folgende Manier: Man lässet das Beet viertehalb Schuh tief, und so breit als man es haben wil, ausgraben und in solches 2 Schuh hoch Schaf- oder Küh-Mist hinein schaffen, und recht wohl zusammen treten. Auf diesen bringet man einen halben Schuh Erde, ferner einen Schuh Mist, nach diesen wiederum eine Lage Erde einen Schuh hoch, damit das Beet einen halben Schuh höher wird als der Garten-Grund, welches dar- um geschehen muß, damit das Beet, wenn der Mist verfaulet und sich gesetzet, dennoch dem an- dern Garten-Grunde gleich bleibe. Hernach wird jedes Beet mit der Garten-Schnure in 3 oder 4 Reihen einer Elle weit von einander in die Länge und Quere eingetheilet. Wenn nun die Spargel-Pflanzen ausgeho- wer-
knollichten Erd-Gewaͤchſen. ben, und mit Schaf- oder in Ermangelung deſſenmit Kuͤh-Miſt wohl geduͤnget werden. Aber noch beſſer iſt folgende Manier: Man laͤſſet das Beet viertehalb Schuh tief, und ſo breit als man es haben wil, ausgraben und in ſolches 2 Schuh hoch Schaf- oder Kuͤh-Miſt hinein ſchaffen, und recht wohl zuſammen treten. Auf dieſen bringet man einen halben Schuh Erde, ferner einen Schuh Miſt, nach dieſen wiederum eine Lage Erde einen Schuh hoch, damit das Beet einen halben Schuh hoͤher wird als der Garten-Grund, welches dar- um geſchehen muß, damit das Beet, wenn der Miſt verfaulet und ſich geſetzet, dennoch dem an- dern Garten-Grunde gleich bleibe. Hernach wird jedes Beet mit der Garten-Schnure in 3 oder 4 Reihen einer Elle weit von einander in die Laͤnge und Quere eingetheilet. Wenn nun die Spargel-Pflanzen ausgeho- wer-
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knollichten Erd-Gewaͤchſen.
ben, und mit Schaf- oder in Ermangelung deſſen
mit Kuͤh-Miſt wohl geduͤnget werden. Aber noch
beſſer iſt folgende Manier: Man laͤſſet das Beet
viertehalb Schuh tief, und ſo breit als man es
haben wil, ausgraben und in ſolches 2 Schuh hoch
Schaf- oder Kuͤh-Miſt hinein ſchaffen, und recht
wohl zuſammen treten. Auf dieſen bringet man
einen halben Schuh Erde, ferner einen Schuh
Miſt, nach dieſen wiederum eine Lage Erde einen
Schuh hoch, damit das Beet einen halben Schuh
hoͤher wird als der Garten-Grund, welches dar-
um geſchehen muß, damit das Beet, wenn der
Miſt verfaulet und ſich geſetzet, dennoch dem an-
dern Garten-Grunde gleich bleibe. Hernach wird
jedes Beet mit der Garten-Schnure in 3 oder 4
Reihen einer Elle weit von einander in die Laͤnge
und Quere eingetheilet.
Wenn nun die Spargel-Pflanzen ausgeho-
ben worden, ſo muͤſſen die Wurzeln unten ein
klein wenig verkuͤrzet werden. Nach dieſem wird
mitten in dem abgezeichneten Quadrate ein rundes
Loch gemacht, doch ſo, daß in demſelben ein klei-
nes Huͤgelein bleibet. Hierauf ſetzet man die
Pflanzen hinein und breitet an denenſelben die
Wurzeln aus einander, alſo, daß das Mittel-Theil
oder der Keim auf der Spitze des Huͤgels zu lie-
gen komt, die uͤbrigen Wuͤrzelchen aber in der
Grube umher ſich ausbreiten und wachſen koͤnnen.
Jſt dieſes verrichtet, ſo bedecket man ſie mit der
ausgeworfenen Erde etwa 1 Schuh hoch; denn
wenn zu wenig Erde darauf geſchaffet wird, ſo
wer-
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