Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

4. Cap. Von allerhand
ten etwas erwachsen sind, denn sie fliegen fast
mehr darnach als nach andern Erbsen.

Diese Erbsen schicken sich am allerbesten auf
die Mist-Bette, weil sie klein und niedrig blei-
ben. Ein mehres hiervon S. in gemischten
Schriften
p. 248.

§. 9.
Von Klun-
ker-Erbsen.

Die Klunker- oder Fontanell-Erbsen,
Pisum hortense majus C. B. sind auch zur Spei-
se unvergleichlich, und werden von den Gärtner-
Leuten bey uns im freyen Felde erzogen. Hierzu
wird sowol im Herbste als Frühjahre gegraben.
Was sie vor Erdreich verlangen, ist oben schon er-
innert worden.

So bald als es möglich, nehmen sie ein gewis-
ses Fleck hierzu, ziehen sowol in die Länge als Breite
Linien 2. Schuhe weit von einander. Jn das
Creutz oder Durchschnit der Linien machen sie mit
einem Jäte-Häcklein eine kleine Grube 3. Zol tief,
und werfen 4. bis 5. Erbsen darein. Wenn sie
aufgegangen und hervor gewachsen sind, wird das
Land darzwischen mit einer breiten Hacke gearbei-
tet und von dem Unkraute gereiniget.

Sie wachsen, wenn es gute Witterung giebt,
3. Schuh hoch, brauchen keines Stengels und
hängen sich ziemlich vol Schoten. Wenn sie
ausgeläufert werden, samlen sie sich stark, weil sie
viel grösser sind als die ordentlichen Erbsen, und
übertreffen dieselben auch weit am Geschmacke,
indem sie viel süsser und angenehmer sind.

So bald als die zuerst gelegten erwachsen
sind, so legen sie wiederum ein ander Flecke auf

jetzt

4. Cap. Von allerhand
ten etwas erwachſen ſind, denn ſie fliegen faſt
mehr darnach als nach andern Erbſen.

Dieſe Erbſen ſchicken ſich am allerbeſten auf
die Miſt-Bette, weil ſie klein und niedrig blei-
ben. Ein mehres hiervon S. in gemiſchten
Schriften
p. 248.

§. 9.
Von Klun-
ker-Erbſen.

Die Klunker- oder Fontanell-Erbſen,
Piſum hortenſe majus C. B. ſind auch zur Spei-
ſe unvergleichlich, und werden von den Gaͤrtner-
Leuten bey uns im freyen Felde erzogen. Hierzu
wird ſowol im Herbſte als Fruͤhjahre gegraben.
Was ſie vor Erdreich verlangen, iſt oben ſchon er-
innert worden.

So bald als es moͤglich, nehmen ſie ein gewiſ-
ſes Fleck hierzu, ziehen ſowol in die Laͤnge als Breite
Linien 2. Schuhe weit von einander. Jn das
Creutz oder Durchſchnit der Linien machen ſie mit
einem Jaͤte-Haͤcklein eine kleine Grube 3. Zol tief,
und werfen 4. bis 5. Erbſen darein. Wenn ſie
aufgegangen und hervor gewachſen ſind, wird das
Land darzwiſchen mit einer breiten Hacke gearbei-
tet und von dem Unkraute gereiniget.

Sie wachſen, wenn es gute Witterung giebt,
3. Schuh hoch, brauchen keines Stengels und
haͤngen ſich ziemlich vol Schoten. Wenn ſie
ausgelaͤufert werden, ſamlen ſie ſich ſtark, weil ſie
viel groͤſſer ſind als die ordentlichen Erbſen, und
uͤbertreffen dieſelben auch weit am Geſchmacke,
indem ſie viel ſuͤſſer und angenehmer ſind.

So bald als die zuerſt gelegten erwachſen
ſind, ſo legen ſie wiederum ein ander Flecke auf

jetzt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0158" n="148"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">4. Cap. Von allerhand</hi></fw><lb/>
ten etwas erwach&#x017F;en &#x017F;ind, denn &#x017F;ie fliegen fa&#x017F;t<lb/>
mehr darnach als nach andern Erb&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Erb&#x017F;en &#x017F;chicken &#x017F;ich am allerbe&#x017F;ten auf<lb/>
die Mi&#x017F;t-Bette, weil &#x017F;ie klein und niedrig blei-<lb/>
ben. Ein mehres hiervon S. in <hi rendition="#fr">gemi&#x017F;chten<lb/>
Schriften</hi> p. 248.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 9.</head><lb/>
          <note place="left">Von Klun-<lb/>
ker-Erb&#x017F;en.</note>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Klunker- oder Fontanell-Erb&#x017F;en,</hi><lb/><hi rendition="#aq">Pi&#x017F;um horten&#x017F;e majus C. B.</hi> &#x017F;ind auch zur Spei-<lb/>
&#x017F;e unvergleichlich, und werden von den Ga&#x0364;rtner-<lb/>
Leuten bey uns im freyen Felde erzogen. Hierzu<lb/>
wird &#x017F;owol im Herb&#x017F;te als Fru&#x0364;hjahre gegraben.<lb/>
Was &#x017F;ie vor Erdreich verlangen, i&#x017F;t oben &#x017F;chon er-<lb/>
innert worden.</p><lb/>
          <p>So bald als es mo&#x0364;glich, nehmen &#x017F;ie ein gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;es Fleck hierzu, ziehen &#x017F;owol in die La&#x0364;nge als Breite<lb/>
Linien 2. Schuhe weit von einander. Jn das<lb/>
Creutz oder Durch&#x017F;chnit der Linien machen &#x017F;ie mit<lb/>
einem Ja&#x0364;te-Ha&#x0364;cklein eine kleine Grube 3. Zol tief,<lb/>
und werfen 4. bis 5. Erb&#x017F;en darein. Wenn &#x017F;ie<lb/>
aufgegangen und hervor gewach&#x017F;en &#x017F;ind, wird das<lb/>
Land darzwi&#x017F;chen mit einer breiten Hacke gearbei-<lb/>
tet und von dem Unkraute gereiniget.</p><lb/>
          <p>Sie wach&#x017F;en, wenn es gute Witterung giebt,<lb/>
3. Schuh hoch, brauchen keines Stengels und<lb/>
ha&#x0364;ngen &#x017F;ich ziemlich vol Schoten. Wenn &#x017F;ie<lb/>
ausgela&#x0364;ufert werden, &#x017F;amlen &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;tark, weil &#x017F;ie<lb/>
viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ind als die ordentlichen Erb&#x017F;en, und<lb/>
u&#x0364;bertreffen die&#x017F;elben auch weit am Ge&#x017F;chmacke,<lb/>
indem &#x017F;ie viel &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und angenehmer &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p>So bald als die zuer&#x017F;t gelegten erwach&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ind, &#x017F;o legen &#x017F;ie wiederum ein ander Flecke auf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">jetzt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0158] 4. Cap. Von allerhand ten etwas erwachſen ſind, denn ſie fliegen faſt mehr darnach als nach andern Erbſen. Dieſe Erbſen ſchicken ſich am allerbeſten auf die Miſt-Bette, weil ſie klein und niedrig blei- ben. Ein mehres hiervon S. in gemiſchten Schriften p. 248. §. 9. Die Klunker- oder Fontanell-Erbſen, Piſum hortenſe majus C. B. ſind auch zur Spei- ſe unvergleichlich, und werden von den Gaͤrtner- Leuten bey uns im freyen Felde erzogen. Hierzu wird ſowol im Herbſte als Fruͤhjahre gegraben. Was ſie vor Erdreich verlangen, iſt oben ſchon er- innert worden. So bald als es moͤglich, nehmen ſie ein gewiſ- ſes Fleck hierzu, ziehen ſowol in die Laͤnge als Breite Linien 2. Schuhe weit von einander. Jn das Creutz oder Durchſchnit der Linien machen ſie mit einem Jaͤte-Haͤcklein eine kleine Grube 3. Zol tief, und werfen 4. bis 5. Erbſen darein. Wenn ſie aufgegangen und hervor gewachſen ſind, wird das Land darzwiſchen mit einer breiten Hacke gearbei- tet und von dem Unkraute gereiniget. Sie wachſen, wenn es gute Witterung giebt, 3. Schuh hoch, brauchen keines Stengels und haͤngen ſich ziemlich vol Schoten. Wenn ſie ausgelaͤufert werden, ſamlen ſie ſich ſtark, weil ſie viel groͤſſer ſind als die ordentlichen Erbſen, und uͤbertreffen dieſelben auch weit am Geſchmacke, indem ſie viel ſuͤſſer und angenehmer ſind. So bald als die zuerſt gelegten erwachſen ſind, ſo legen ſie wiederum ein ander Flecke auf jetzt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/158
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/158>, abgerufen am 18.05.2024.