ser Ursache willen solche desto bequemer abpflo- cken und verkaufen können.
Hierzu wird ebenfals ein geringer Grund erfordert, welcher noch wenige Besserung in sich hat, und vor oder nach dem Winter gegraben werden kan. Einen solchen Acker oder Beet theilet man mit Hülfe einer Garten-Schnure in Linien anderthalb Schuhe weit ab, und machet mit einer kleinen Hacke in eben der Weite 2. bis 3. Zol tiefe Löcher, in den jedes 3. Bohnen gelegt, und alsobald mit der Erde wiederum zugedeckt werden, da sie denn nach weniger Zeit hervor grünen.
Wenn diese Bohnen fein ordentlich in die Erde gebracht worden, so wachsen sie in ihre Bü- sche, zwischen welchen man bequem hingehen, und solche vom Unkraute reinigen und abpflocken kan. Von den allerersten kan man so viel als man gedenket, zu Samen zu behalten, daran las- sen, daß sie recht reif werden.
Eben diese Bohnen können auch in Treib- und Glaß-Häusern, in die Kästen, Garten-Scher- ben und andere Gefässe im Merz gestecket werden, in welchen sie hernach stehen bleiben und ihre Früchte zur Speise liefern werden, wenn ihnen die gehörige Luft und Sonne gegeben wird. Da- hero müssen sie, so oft schönes und temperirtes Wetter sich zeiget, an die Sonne gestelt, und wiederum zu rechter Zeit, bey Untergang der Son- nen in die Gewächs-Häuser gebracht werden. Man kan auch, wenn keine Fröste mehr zu besor- gen sind, solche Bohnen mit einem Melonen-Boh-
Hierzu wird ebenfals ein geringer Grund erfordert, welcher noch wenige Beſſerung in ſich hat, und vor oder nach dem Winter gegraben werden kan. Einen ſolchen Acker oder Beet theilet man mit Huͤlfe einer Garten-Schnure in Linien anderthalb Schuhe weit ab, und machet mit einer kleinen Hacke in eben der Weite 2. bis 3. Zol tiefe Loͤcher, in den jedes 3. Bohnen gelegt, und alſobald mit der Erde wiederum zugedeckt werden, da ſie denn nach weniger Zeit hervor gruͤnen.
Wenn dieſe Bohnen fein ordentlich in die Erde gebracht worden, ſo wachſen ſie in ihre Buͤ- ſche, zwiſchen welchen man bequem hingehen, und ſolche vom Unkraute reinigen und abpflocken kan. Von den allererſten kan man ſo viel als man gedenket, zu Samen zu behalten, daran laſ- ſen, daß ſie recht reif werden.
Eben dieſe Bohnen koͤnnen auch in Treib- und Glaß-Haͤuſern, in die Kaͤſten, Garten-Scher- ben und andere Gefaͤſſe im Merz geſtecket werden, in welchen ſie hernach ſtehen bleiben und ihre Fruͤchte zur Speiſe liefern werden, wenn ihnen die gehoͤrige Luft und Sonne gegeben wird. Da- hero muͤſſen ſie, ſo oft ſchoͤnes und temperirtes Wetter ſich zeiget, an die Sonne geſtelt, und wiederum zu rechter Zeit, bey Untergang der Son- nen in die Gewaͤchs-Haͤuſer gebracht werden. Man kan auch, wenn keine Froͤſte mehr zu beſor- gen ſind, ſolche Bohnen mit einem Melonen-Boh-
rer
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4. Cap. Von allerhand
ſer Urſache willen ſolche deſto bequemer abpflo-
cken und verkaufen koͤnnen.
Hierzu wird ebenfals ein geringer Grund
erfordert, welcher noch wenige Beſſerung in ſich
hat, und vor oder nach dem Winter gegraben
werden kan. Einen ſolchen Acker oder Beet
theilet man mit Huͤlfe einer Garten-Schnure in
Linien anderthalb Schuhe weit ab, und machet mit
einer kleinen Hacke in eben der Weite 2. bis 3. Zol
tiefe Loͤcher, in den jedes 3. Bohnen gelegt, und
alſobald mit der Erde wiederum zugedeckt werden,
da ſie denn nach weniger Zeit hervor gruͤnen.
Wenn dieſe Bohnen fein ordentlich in die
Erde gebracht worden, ſo wachſen ſie in ihre Buͤ-
ſche, zwiſchen welchen man bequem hingehen,
und ſolche vom Unkraute reinigen und abpflocken
kan. Von den allererſten kan man ſo viel als
man gedenket, zu Samen zu behalten, daran laſ-
ſen, daß ſie recht reif werden.
Eben dieſe Bohnen koͤnnen auch in Treib-
und Glaß-Haͤuſern, in die Kaͤſten, Garten-Scher-
ben und andere Gefaͤſſe im Merz geſtecket werden,
in welchen ſie hernach ſtehen bleiben und ihre
Fruͤchte zur Speiſe liefern werden, wenn ihnen
die gehoͤrige Luft und Sonne gegeben wird. Da-
hero muͤſſen ſie, ſo oft ſchoͤnes und temperirtes
Wetter ſich zeiget, an die Sonne geſtelt, und
wiederum zu rechter Zeit, bey Untergang der Son-
nen in die Gewaͤchs-Haͤuſer gebracht werden.
Man kan auch, wenn keine Froͤſte mehr zu beſor-
gen ſind, ſolche Bohnen mit einem Melonen-Boh-
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/148>, abgerufen am 22.07.2024.
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