Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.3. Cap. Von den wie vorher gemeldet worden, und dieses nennensie sömmern. So bald als dieser Sommer-Same reif Hierbey habe ich aber noch anzumerken, daß Daß der Sommer-Same auch mehrern wach-
3. Cap. Von den wie vorher gemeldet worden, und dieſes nennenſie ſoͤmmern. So bald als dieſer Sommer-Same reif Hierbey habe ich aber noch anzumerken, daß Daß der Sommer-Same auch mehrern wach-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0134" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">3. Cap. Von den</hi></fw><lb/> wie vorher gemeldet worden, und dieſes nennen<lb/> ſie ſoͤmmern.</p><lb/> <p>So bald als dieſer Sommer-Same reif<lb/> geworden und vom Felde iſt, wird der Acker um-<lb/> geriſſen, und noch vor Winters mit Rocken be-<lb/> ſtellet, im uͤbrigen wird in allen Stuͤcken damit<lb/> verfahren, wie bey dem Winter-Ruͤbeſamen ge-<lb/> ſagt worden.</p><lb/> <p>Hierbey habe ich aber noch anzumerken, daß<lb/> der Sommer-Same niemalen ſolche volkomme-<lb/> ne und groſſe Koͤrner bekomt, um deßwillen ihn<lb/> die Kauf-Leute und Oel-Muͤller auch nicht ſo<lb/> theuer bezahlen, weil ſie nicht ſo viel Oel heraus<lb/> bringen koͤnnen, als von dem Winter-Samen.</p><lb/> <p>Daß der Sommer-Same auch mehrern<lb/> Gefaͤhrlichkeiten unterworfen, als der Winter-<lb/> Same, iſt auch gewis, denn wenn er etwas zu<lb/> bald beſtellet wird, ſo pfleget in manchen Jahren<lb/> zu geſchehen, daß die Erd-Floͤhe die jungen auf-<lb/> gegangenen Pflaͤnzlein wegfreſſen, es hat aber<lb/> von dieſem Ungemach ein Haus-Wirth keinen<lb/> ſonderlichen Schaden, als daß er um den wenigen<lb/> Samen und um die geringe Muͤhe des Unteregens<lb/> komt, indem der Acker ohnedem zur Winter-Saat<lb/> den Sommer uͤber einigemal muß gebrachet<lb/> werden. Ferner, wenn unterweilen einige Wo-<lb/> chen Regen-Wetter einfaͤlt und das Wetter dabey<lb/> warm iſt, ſo ſtellen ſich in manchen Jahren<lb/> ſchwarzbraune glaͤnzende Raupen an den Blaͤt-<lb/> tern ein, und benagen ſolche, daß die aufſchieſſen-<lb/> den Samen-Stengel nicht ſo friſch in die Hoͤhe<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wach-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0134]
3. Cap. Von den
wie vorher gemeldet worden, und dieſes nennen
ſie ſoͤmmern.
So bald als dieſer Sommer-Same reif
geworden und vom Felde iſt, wird der Acker um-
geriſſen, und noch vor Winters mit Rocken be-
ſtellet, im uͤbrigen wird in allen Stuͤcken damit
verfahren, wie bey dem Winter-Ruͤbeſamen ge-
ſagt worden.
Hierbey habe ich aber noch anzumerken, daß
der Sommer-Same niemalen ſolche volkomme-
ne und groſſe Koͤrner bekomt, um deßwillen ihn
die Kauf-Leute und Oel-Muͤller auch nicht ſo
theuer bezahlen, weil ſie nicht ſo viel Oel heraus
bringen koͤnnen, als von dem Winter-Samen.
Daß der Sommer-Same auch mehrern
Gefaͤhrlichkeiten unterworfen, als der Winter-
Same, iſt auch gewis, denn wenn er etwas zu
bald beſtellet wird, ſo pfleget in manchen Jahren
zu geſchehen, daß die Erd-Floͤhe die jungen auf-
gegangenen Pflaͤnzlein wegfreſſen, es hat aber
von dieſem Ungemach ein Haus-Wirth keinen
ſonderlichen Schaden, als daß er um den wenigen
Samen und um die geringe Muͤhe des Unteregens
komt, indem der Acker ohnedem zur Winter-Saat
den Sommer uͤber einigemal muß gebrachet
werden. Ferner, wenn unterweilen einige Wo-
chen Regen-Wetter einfaͤlt und das Wetter dabey
warm iſt, ſo ſtellen ſich in manchen Jahren
ſchwarzbraune glaͤnzende Raupen an den Blaͤt-
tern ein, und benagen ſolche, daß die aufſchieſſen-
den Samen-Stengel nicht ſo friſch in die Hoͤhe
wach-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |