Meiner Einsicht nach aber könte dieser Sa- me viel besser in die Erde gebracht werden, wenn er gleich andern Samen mit Kärsten untergezo- gen und das Land mit der kleinen Garten-Ege be- strichen würde, wovon man in dem ersten Theile p. 126 und 133 nachschlagen kan.
Es lieget dieser Same 5 bis 6 Wochen, und eben so lange wie der Pastinat-Zwiebel- und Petersil-Same in der Erden, ehe er aufzugehen pfleget.
Wenn er aufgegangen, und mit seinen vier Blättern hervor gewachsen ist, so wird mit den kleinen Stoß-Eisen, welche an der Schneide 4te- halb Zol breit sind und einen eisern Stiehl 7 Zol lang mit einem hölzernen Griffe haben, wie aus der Figur A. zu sehen, sowol das Unkraut als auch die überflüßigen jungen Waidt-Stauden hinweg geschaffet, die Stauden, welche auf dem Lande bleiben sollen, müssen 9 Zol auch wohl ei- nen Schuh weit, nachdem es sich schicken wil, Raum bekommen.
Solte nach einigen Wochen wiederum zwi- schen den Waidt-Pflanzen Unkraut hervor wach- sen, so müssen solche abermals mit dem kleinen Stoß-Eisen davon gereiniget werden, sonst wür- de dasselbe den Wurzeln und Stauden schädlich seyn.
Das Abstossen des Waides geschiehet zum erstenmal, wenn die untersten Blätter gelbe wer- den wollen, und wird auf den Knien mit dem Stoß-Eisen verrichtet; doch ist hierbey wohl zu
mer-
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Specerey-Fruͤchten.
Meiner Einſicht nach aber koͤnte dieſer Sa- me viel beſſer in die Erde gebracht werden, wenn er gleich andern Samen mit Kaͤrſten untergezo- gen und das Land mit der kleinen Garten-Ege be- ſtrichen wuͤrde, wovon man in dem erſten Theile p. 126 und 133 nachſchlagen kan.
Es lieget dieſer Same 5 bis 6 Wochen, und eben ſo lange wie der Paſtinat-Zwiebel- und Peterſil-Same in der Erden, ehe er aufzugehen pfleget.
Wenn er aufgegangen, und mit ſeinen vier Blaͤttern hervor gewachſen iſt, ſo wird mit den kleinen Stoß-Eiſen, welche an der Schneide 4te- halb Zol breit ſind und einen eiſern Stiehl 7 Zol lang mit einem hoͤlzernen Griffe haben, wie aus der Figur A. zu ſehen, ſowol das Unkraut als auch die uͤberfluͤßigen jungen Waidt-Stauden hinweg geſchaffet, die Stauden, welche auf dem Lande bleiben ſollen, muͤſſen 9 Zol auch wohl ei- nen Schuh weit, nachdem es ſich ſchicken wil, Raum bekommen.
Solte nach einigen Wochen wiederum zwi- ſchen den Waidt-Pflanzen Unkraut hervor wach- ſen, ſo muͤſſen ſolche abermals mit dem kleinen Stoß-Eiſen davon gereiniget werden, ſonſt wuͤr- de daſſelbe den Wurzeln und Stauden ſchaͤdlich ſeyn.
Das Abſtoſſen des Waides geſchiehet zum erſtenmal, wenn die unterſten Blaͤtter gelbe wer- den wollen, und wird auf den Knien mit dem Stoß-Eiſen verrichtet; doch iſt hierbey wohl zu
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Specerey-Fruͤchten.
Meiner Einſicht nach aber koͤnte dieſer Sa-
me viel beſſer in die Erde gebracht werden, wenn
er gleich andern Samen mit Kaͤrſten untergezo-
gen und das Land mit der kleinen Garten-Ege be-
ſtrichen wuͤrde, wovon man in dem erſten Theile
p. 126 und 133 nachſchlagen kan.
Es lieget dieſer Same 5 bis 6 Wochen,
und eben ſo lange wie der Paſtinat-Zwiebel- und
Peterſil-Same in der Erden, ehe er aufzugehen
pfleget.
Wenn er aufgegangen, und mit ſeinen vier
Blaͤttern hervor gewachſen iſt, ſo wird mit den
kleinen Stoß-Eiſen, welche an der Schneide 4te-
halb Zol breit ſind und einen eiſern Stiehl 7 Zol
lang mit einem hoͤlzernen Griffe haben, wie
aus der Figur A. zu ſehen, ſowol das Unkraut als
auch die uͤberfluͤßigen jungen Waidt-Stauden
hinweg geſchaffet, die Stauden, welche auf dem
Lande bleiben ſollen, muͤſſen 9 Zol auch wohl ei-
nen Schuh weit, nachdem es ſich ſchicken wil,
Raum bekommen.
Solte nach einigen Wochen wiederum zwi-
ſchen den Waidt-Pflanzen Unkraut hervor wach-
ſen, ſo muͤſſen ſolche abermals mit dem kleinen
Stoß-Eiſen davon gereiniget werden, ſonſt wuͤr-
de daſſelbe den Wurzeln und Stauden ſchaͤdlich
ſeyn.
Das Abſtoſſen des Waides geſchiehet zum
erſtenmal, wenn die unterſten Blaͤtter gelbe wer-
den wollen, und wird auf den Knien mit dem
Stoß-Eiſen verrichtet; doch iſt hierbey wohl zu
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/127>, abgerufen am 16.02.2025.
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