Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.Kohl-Gewächsen. und Stecken verursachen, daß die beste Zeit zumfeste Schliessen und Wachsen der Häupter verstrei- chet, und aus dieser Ursache wird man gegen den Herbst überflüßige Pfuschen zum Kompst-Kraute überkommen. Doch dieses haben diejenigen nicht nöthig, welche schlechten Samen säen, oder die Cul- tur des Krautes sonst nicht recht verstehen. Denn diese bekommen allezeit überflüsige Pfuschen unter ihren Kraut-Häuptern. §. 2. Das blutrothe Sommer-Kraut, rotherVom ro- nen
Kohl-Gewaͤchſen. und Stecken verurſachen, daß die beſte Zeit zumfeſte Schlieſſen und Wachſen der Haͤupter verſtrei- chet, und aus dieſer Urſache wird man gegen den Herbſt uͤberfluͤßige Pfuſchen zum Kompſt-Kraute uͤberkommen. Doch dieſes haben diejenigen nicht noͤthig, welche ſchlechten Samen ſaͤen, oder die Cul- tur des Krautes ſonſt nicht recht verſtehen. Denn dieſe bekommen allezeit uͤberfluͤſige Pfuſchen unter ihren Kraut-Haͤuptern. §. 2. Das blutrothe Sommer-Kraut, rotherVom ro- nen
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Kohl-Gewaͤchſen.
und Stecken verurſachen, daß die beſte Zeit zum
feſte Schlieſſen und Wachſen der Haͤupter verſtrei-
chet, und aus dieſer Urſache wird man gegen den
Herbſt uͤberfluͤßige Pfuſchen zum Kompſt-Kraute
uͤberkommen. Doch dieſes haben diejenigen nicht
noͤthig, welche ſchlechten Samen ſaͤen, oder die Cul-
tur des Krautes ſonſt nicht recht verſtehen. Denn
dieſe bekommen allezeit uͤberfluͤſige Pfuſchen unter
ihren Kraut-Haͤuptern.
§. 2.
Das blutrothe Sommer-Kraut, rother
Kopf-Kohl, roth Kappus-Kraut, roth
Haͤupter-Kraut, Braſſica capitata rubra C. B.
P. J. B. komt in der gaͤnzlichen Erziehung mit dem
vorhero beſchriebenen weiſſen Kopf-Kohle in allen
bis auf einige ſehr wenige Stuͤcke uͤberein. Es
gibt hierinnen an der Farbe wohl drey und meh-
rere Sorten, da eine voͤllig blutroth, die andere
roth, die dritte blaßroth, und die vierte weder roth
noch gruͤne iſt. Wenn dieſer Same im Heraus-
ſtechen begriffen iſt, und aufgehen wil, ſo gehen
die Erd-Floͤhe viel aͤrger darnach, als nach andern
Kohl-Gewaͤchſen, und wo man nicht genau darauf
Achtung hat, ſo ſind die Pflaͤnzlein in weniger
Zeit hinweg gefreſſen, daß man nicht weiß, wo ſie
hingekommen ſind. Darum muß man mit dem
Beſprengen beſtaͤndig darhinter her ſeyn. Zum
Samenziehen muͤſſen die allerbeſten Haͤupter, wel-
che wohl gewachſen, feſte geſchloſſen, und blutroth
ſind, ausgeleſen und aufbehalten werden. Jm
Fruͤhjahre werden ſie in die Erde reihenweiſe ei-
nen
Vom ro-
then Krau-
te.
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