Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

6. Cap. Von allerhand
Frühjahre gegraben worden, so muß der Same
nach dem Säen alsobald eingefüsselt, oder wenn
das Land vor dem Winter gegraben worden, un-
tergezogen und alsdenn fein gleich gerechnet werden,
wovon man im ersten Th. p. 126. nachsehen kan.
Nach diesem muß man das Land mit kleinem ver-
faulten Pferde-Mist über und über bestreuen las-
sen, damit die Regen-Würmer die aufgegangenen
Pflänzlein nicht mit in ihre Löcher nehmen, wovon
auch p. 64. und 153. im ersten Th. Meldung gesche-
hen. Wenn der Same im Aufgehen ist, und
sich in die Höhe strecket, muß man beständig dar-
nach sehen, ob einige Erdflöhe sich darauf befin-
den, und wenn man solche gewahr wird, muß
man mit dem Besprengen alsobald dahinter her
seyn, damit sie von den jungen Pflänzlein weg-
gejaget und an einen andern Ort getrieben werden.
Ein mehreres hievon findet man p. 86. sq. in
meiner Beschreibung der Erfurtischen Dreyen-
Brunnen-Gärten, alwo ich von den Erd-Flöhen
weitläuftiger gehandelt habe. Wenn die Pflan-
zen das achte Blat erreichet, und in die Höhe zu
wachsen anfangen, müssen sie von dem darunter
befindlichen Unkraute gereiniget und gejätet wer-
den.

Die Verpflanzungs-Zeit ist ordentlich vor
oder nach Johannis-Tag. Wenn es zu derselben
Zeit so viel geregnet und eingeweichet hat, daß die
Pflanzen bekleiben können, so muß das Versetzen
alsobald vorgenommen werden, und komt es
auf 8 oder 14 Tage nicht an, ob das Stecken eher

oder

6. Cap. Von allerhand
Fruͤhjahre gegraben worden, ſo muß der Same
nach dem Saͤen alſobald eingefuͤſſelt, oder wenn
das Land vor dem Winter gegraben worden, un-
tergezogen und alsdenn fein gleich gerechnet werden,
wovon man im erſten Th. p. 126. nachſehen kan.
Nach dieſem muß man das Land mit kleinem ver-
faulten Pferde-Miſt uͤber und uͤber beſtreuen laſ-
ſen, damit die Regen-Wuͤrmer die aufgegangenen
Pflaͤnzlein nicht mit in ihre Loͤcher nehmen, wovon
auch p. 64. und 153. im erſten Th. Meldung geſche-
hen. Wenn der Same im Aufgehen iſt, und
ſich in die Hoͤhe ſtrecket, muß man beſtaͤndig dar-
nach ſehen, ob einige Erdfloͤhe ſich darauf befin-
den, und wenn man ſolche gewahr wird, muß
man mit dem Beſprengen alſobald dahinter her
ſeyn, damit ſie von den jungen Pflaͤnzlein weg-
gejaget und an einen andern Ort getrieben werden.
Ein mehreres hievon findet man p. 86. ſq. in
meiner Beſchreibung der Erfurtiſchen Dreyen-
Brunnen-Gaͤrten, alwo ich von den Erd-Floͤhen
weitlaͤuftiger gehandelt habe. Wenn die Pflan-
zen das achte Blat erreichet, und in die Hoͤhe zu
wachſen anfangen, muͤſſen ſie von dem darunter
befindlichen Unkraute gereiniget und gejaͤtet wer-
den.

Die Verpflanzungs-Zeit iſt ordentlich vor
oder nach Johannis-Tag. Wenn es zu derſelben
Zeit ſo viel geregnet und eingeweichet hat, daß die
Pflanzen bekleiben koͤnnen, ſo muß das Verſetzen
alſobald vorgenommen werden, und komt es
auf 8 oder 14 Tage nicht an, ob das Stecken eher

oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0094" n="88"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">6. Cap. Von allerhand</hi></fw><lb/>
Fru&#x0364;hjahre gegraben worden, &#x017F;o muß der Same<lb/>
nach dem Sa&#x0364;en al&#x017F;obald eingefu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elt, oder wenn<lb/>
das Land vor dem Winter gegraben worden, un-<lb/>
tergezogen und alsdenn fein gleich gerechnet werden,<lb/>
wovon man im er&#x017F;ten Th. p. 126. nach&#x017F;ehen kan.<lb/>
Nach die&#x017F;em muß man das Land mit kleinem ver-<lb/>
faulten Pferde-Mi&#x017F;t u&#x0364;ber und u&#x0364;ber be&#x017F;treuen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, damit die Regen-Wu&#x0364;rmer die aufgegangenen<lb/>
Pfla&#x0364;nzlein nicht mit in ihre Lo&#x0364;cher nehmen, wovon<lb/>
auch p. 64. und 153. im er&#x017F;ten Th. Meldung ge&#x017F;che-<lb/>
hen. Wenn der Same im Aufgehen i&#x017F;t, und<lb/>
&#x017F;ich in die Ho&#x0364;he &#x017F;trecket, muß man be&#x017F;ta&#x0364;ndig dar-<lb/>
nach &#x017F;ehen, ob einige Erdflo&#x0364;he &#x017F;ich darauf befin-<lb/>
den, und wenn man &#x017F;olche gewahr wird, muß<lb/>
man mit dem Be&#x017F;prengen al&#x017F;obald dahinter her<lb/>
&#x017F;eyn, damit &#x017F;ie von den jungen Pfla&#x0364;nzlein weg-<lb/>
gejaget und an einen andern Ort getrieben werden.<lb/>
Ein mehreres hievon findet man p. 86. &#x017F;q. in<lb/>
meiner Be&#x017F;chreibung der Erfurti&#x017F;chen Dreyen-<lb/>
Brunnen-Ga&#x0364;rten, alwo ich von den Erd-Flo&#x0364;hen<lb/>
weitla&#x0364;uftiger gehandelt habe. Wenn die Pflan-<lb/>
zen das achte Blat erreichet, und in die Ho&#x0364;he zu<lb/>
wach&#x017F;en anfangen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie von dem darunter<lb/>
befindlichen Unkraute gereiniget und geja&#x0364;tet wer-<lb/>
den.</p><lb/>
          <p>Die Verpflanzungs-Zeit i&#x017F;t ordentlich vor<lb/>
oder nach Johannis-Tag. Wenn es zu der&#x017F;elben<lb/>
Zeit &#x017F;o viel geregnet und eingeweichet hat, daß die<lb/>
Pflanzen bekleiben ko&#x0364;nnen, &#x017F;o muß das Ver&#x017F;etzen<lb/>
al&#x017F;obald vorgenommen werden, und komt es<lb/>
auf 8 oder 14 Tage nicht an, ob das Stecken eher<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0094] 6. Cap. Von allerhand Fruͤhjahre gegraben worden, ſo muß der Same nach dem Saͤen alſobald eingefuͤſſelt, oder wenn das Land vor dem Winter gegraben worden, un- tergezogen und alsdenn fein gleich gerechnet werden, wovon man im erſten Th. p. 126. nachſehen kan. Nach dieſem muß man das Land mit kleinem ver- faulten Pferde-Miſt uͤber und uͤber beſtreuen laſ- ſen, damit die Regen-Wuͤrmer die aufgegangenen Pflaͤnzlein nicht mit in ihre Loͤcher nehmen, wovon auch p. 64. und 153. im erſten Th. Meldung geſche- hen. Wenn der Same im Aufgehen iſt, und ſich in die Hoͤhe ſtrecket, muß man beſtaͤndig dar- nach ſehen, ob einige Erdfloͤhe ſich darauf befin- den, und wenn man ſolche gewahr wird, muß man mit dem Beſprengen alſobald dahinter her ſeyn, damit ſie von den jungen Pflaͤnzlein weg- gejaget und an einen andern Ort getrieben werden. Ein mehreres hievon findet man p. 86. ſq. in meiner Beſchreibung der Erfurtiſchen Dreyen- Brunnen-Gaͤrten, alwo ich von den Erd-Floͤhen weitlaͤuftiger gehandelt habe. Wenn die Pflan- zen das achte Blat erreichet, und in die Hoͤhe zu wachſen anfangen, muͤſſen ſie von dem darunter befindlichen Unkraute gereiniget und gejaͤtet wer- den. Die Verpflanzungs-Zeit iſt ordentlich vor oder nach Johannis-Tag. Wenn es zu derſelben Zeit ſo viel geregnet und eingeweichet hat, daß die Pflanzen bekleiben koͤnnen, ſo muß das Verſetzen alſobald vorgenommen werden, und komt es auf 8 oder 14 Tage nicht an, ob das Stecken eher oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/94
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/94>, abgerufen am 21.11.2024.