Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen. gebracht. So bald als nur eine einzige Keimeim Frühjahre sich merken lässet, so lüftet man sie mit einem spitzigen Holze, daß man die Wurzel mit der Hand ergreifen kan, und ziehet solche her- aus. Wenn wiederum neue hervor stechen wol- len, ziehet man sie abermal heraus, und fähret mit dieser Arbeit fort, bis zu Ende des Julii, denn so lange bleibet der Saft darinne. Wo dieses Herausziehen nicht geschiehet, da sie noch im Safte stehen, so können sie hernachmalen we- der hierdurch noch durch das Abschneiden ausge- rottet werden. §. 13. Ob ich gleich die Erziehung der Erfurti-Von Er- gen Abh. v. Kücheng. N
7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. gebracht. So bald als nur eine einzige Keimeim Fruͤhjahre ſich merken laͤſſet, ſo luͤftet man ſie mit einem ſpitzigen Holze, daß man die Wurzel mit der Hand ergreifen kan, und ziehet ſolche her- aus. Wenn wiederum neue hervor ſtechen wol- len, ziehet man ſie abermal heraus, und faͤhret mit dieſer Arbeit fort, bis zu Ende des Julii, denn ſo lange bleibet der Saft darinne. Wo dieſes Herausziehen nicht geſchiehet, da ſie noch im Safte ſtehen, ſo koͤnnen ſie hernachmalen we- der hierdurch noch durch das Abſchneiden ausge- rottet werden. §. 13. Ob ich gleich die Erziehung der Erfurti-Von Er- gen Abh. v. Kuͤcheng. N
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0199" n="193"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.</hi></fw><lb/> gebracht. So bald als nur eine einzige Keime<lb/> im Fruͤhjahre ſich merken laͤſſet, ſo luͤftet man ſie<lb/> mit einem ſpitzigen Holze, daß man die Wurzel<lb/> mit der Hand ergreifen kan, und ziehet ſolche her-<lb/> aus. Wenn wiederum neue hervor ſtechen wol-<lb/> len, ziehet man ſie abermal heraus, und faͤhret<lb/> mit dieſer Arbeit fort, bis zu Ende des Julii,<lb/> denn ſo lange bleibet der Saft darinne. Wo<lb/> dieſes Herausziehen nicht geſchiehet, da ſie noch<lb/> im Safte ſtehen, ſo koͤnnen ſie hernachmalen we-<lb/> der hierdurch noch durch das Abſchneiden ausge-<lb/> rottet werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 13.</head><lb/> <p>Ob ich gleich die Erziehung der <hi rendition="#fr">Erfurti-</hi><note place="right">Von Er-<lb/> furtiſchen<lb/> ſchwarzen<lb/> Winter-<lb/> Rettigen.</note><lb/><hi rendition="#fr">ſchen ſchwarzen Winter-Rettige,</hi> <hi rendition="#aq">Raphanus<lb/> major oblongus, cortice & albo & nigro, C. B.</hi><lb/> ſchon ehedem beſchrieben, ſo muß ich doch um der<lb/> Ordnung willen ſolche Beſchreibung hier wieder-<lb/> holen, und noch eines und das andere bemerken.<lb/> Es gibt mancherley Gattungen von dieſem Ge-<lb/> waͤchſe, doch behalten unſere Erfurtiſchen fuͤr al-<lb/> len andern den Preiß. Sie werden deswegen<lb/> Winter-Rettige genennet, weil man ſie den gan-<lb/> zen Winter hindurch genieſſen und gebrauchen<lb/> kan. Von Erziehung der Rettige findet man in<lb/> den Buͤchern hin und wieder allerhand nichtsnu-<lb/> tzige und einfaͤltige Beſchreibungen, und habe ich<lb/> mich ſehr gewundert, daß keiner aufrichtig heraus<lb/> gegangen und eine richtige Beſchreibung hiervon<lb/> gegeben hat. Viele, wenn ſie an ihrem Orte<lb/> nicht recht anſchlagen und gros werden wollen, le-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Abh. v. Kuͤcheng.</hi> N</fw><fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [193/0199]
7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
gebracht. So bald als nur eine einzige Keime
im Fruͤhjahre ſich merken laͤſſet, ſo luͤftet man ſie
mit einem ſpitzigen Holze, daß man die Wurzel
mit der Hand ergreifen kan, und ziehet ſolche her-
aus. Wenn wiederum neue hervor ſtechen wol-
len, ziehet man ſie abermal heraus, und faͤhret
mit dieſer Arbeit fort, bis zu Ende des Julii,
denn ſo lange bleibet der Saft darinne. Wo
dieſes Herausziehen nicht geſchiehet, da ſie noch
im Safte ſtehen, ſo koͤnnen ſie hernachmalen we-
der hierdurch noch durch das Abſchneiden ausge-
rottet werden.
§. 13.
Ob ich gleich die Erziehung der Erfurti-
ſchen ſchwarzen Winter-Rettige, Raphanus
major oblongus, cortice & albo & nigro, C. B.
ſchon ehedem beſchrieben, ſo muß ich doch um der
Ordnung willen ſolche Beſchreibung hier wieder-
holen, und noch eines und das andere bemerken.
Es gibt mancherley Gattungen von dieſem Ge-
waͤchſe, doch behalten unſere Erfurtiſchen fuͤr al-
len andern den Preiß. Sie werden deswegen
Winter-Rettige genennet, weil man ſie den gan-
zen Winter hindurch genieſſen und gebrauchen
kan. Von Erziehung der Rettige findet man in
den Buͤchern hin und wieder allerhand nichtsnu-
tzige und einfaͤltige Beſchreibungen, und habe ich
mich ſehr gewundert, daß keiner aufrichtig heraus
gegangen und eine richtige Beſchreibung hiervon
gegeben hat. Viele, wenn ſie an ihrem Orte
nicht recht anſchlagen und gros werden wollen, le-
gen
Von Er-
furtiſchen
ſchwarzen
Winter-
Rettigen.
Abh. v. Kuͤcheng. N
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |