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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
tes Land, welches zuvor zwey oder drey Jahr zu
andern Früchten gebraucht worden. Das Land
kan sowol im Frühjahre als auch im Herbste gegra-
ben werden. Die Aussaat dieses Samens ge-
schiehet in der Helfte des Aprils und zu Anfange
des Mayes. Man hüte sich den Samen eher als
zu jezt gemeldeter Zeit, in das Land zu bringen,
indem sonst viele in ihre Samen-Stengel auf-
schiessen würden. Hier pfleget man ganze Aecker
mit solchen rothen Rüben zu bestellen, und es ge-
höret auf einen Acker eine Erfurtische Metze oder
5 Pfund Samen. Jst das Land vor dem Win-
ter gegraben worden, so wird der Same mit den
Kärsten untergezogen und mit der kleinen Gar-
ten-Ege geeget, wie in dem ersten Th. p. 133. zu
sehen. Wird aber das Land hierzu im Frühjahre
gegraben, so muß der Same, weil er grose Kör-
ner hat, ebenfals untergezogen, und das Land her-
nach gefüsselt, und fein gleich gerechnet werden.
Wenn der Same aufgegangen und in etwas er-
wachsen, so muß das Jäten vorgenommen wer-
den. Man lässet es dabey bewenden, bis die
Pflänzlein zwey Zol hoch erwachsen sind, alsdenn
werden sie, wenn sie zu dicke stehen, entweder mit
dem Jäte-Häcklein, oder mit der oben beschriebe-
nen Maschine dinne gemacht, und noch überdies
verzogen, daß sie einen Schuh weit von einander
kommen. Denn ein jedes rauhes Korn enthält
zwey, drey bis vier und noch mehr glänzende röth-
liche Samen-Körnlein in sich; wenn nun solche
aufgegangen und stehen blieben, so würde eine

Rube

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
tes Land, welches zuvor zwey oder drey Jahr zu
andern Fruͤchten gebraucht worden. Das Land
kan ſowol im Fruͤhjahre als auch im Herbſte gegra-
ben werden. Die Ausſaat dieſes Samens ge-
ſchiehet in der Helfte des Aprils und zu Anfange
des Mayes. Man huͤte ſich den Samen eher als
zu jezt gemeldeter Zeit, in das Land zu bringen,
indem ſonſt viele in ihre Samen-Stengel auf-
ſchieſſen wuͤrden. Hier pfleget man ganze Aecker
mit ſolchen rothen Ruͤben zu beſtellen, und es ge-
hoͤret auf einen Acker eine Erfurtiſche Metze oder
5 Pfund Samen. Jſt das Land vor dem Win-
ter gegraben worden, ſo wird der Same mit den
Kaͤrſten untergezogen und mit der kleinen Gar-
ten-Ege geeget, wie in dem erſten Th. p. 133. zu
ſehen. Wird aber das Land hierzu im Fruͤhjahre
gegraben, ſo muß der Same, weil er groſe Koͤr-
ner hat, ebenfals untergezogen, und das Land her-
nach gefuͤſſelt, und fein gleich gerechnet werden.
Wenn der Same aufgegangen und in etwas er-
wachſen, ſo muß das Jaͤten vorgenommen wer-
den. Man laͤſſet es dabey bewenden, bis die
Pflaͤnzlein zwey Zol hoch erwachſen ſind, alsdenn
werden ſie, wenn ſie zu dicke ſtehen, entweder mit
dem Jaͤte-Haͤcklein, oder mit der oben beſchriebe-
nen Maſchine dinne gemacht, und noch uͤberdies
verzogen, daß ſie einen Schuh weit von einander
kommen. Denn ein jedes rauhes Korn enthaͤlt
zwey, drey bis vier und noch mehr glaͤnzende roͤth-
liche Samen-Koͤrnlein in ſich; wenn nun ſolche
aufgegangen und ſtehen blieben, ſo wuͤrde eine

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[146/0152] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. tes Land, welches zuvor zwey oder drey Jahr zu andern Fruͤchten gebraucht worden. Das Land kan ſowol im Fruͤhjahre als auch im Herbſte gegra- ben werden. Die Ausſaat dieſes Samens ge- ſchiehet in der Helfte des Aprils und zu Anfange des Mayes. Man huͤte ſich den Samen eher als zu jezt gemeldeter Zeit, in das Land zu bringen, indem ſonſt viele in ihre Samen-Stengel auf- ſchieſſen wuͤrden. Hier pfleget man ganze Aecker mit ſolchen rothen Ruͤben zu beſtellen, und es ge- hoͤret auf einen Acker eine Erfurtiſche Metze oder 5 Pfund Samen. Jſt das Land vor dem Win- ter gegraben worden, ſo wird der Same mit den Kaͤrſten untergezogen und mit der kleinen Gar- ten-Ege geeget, wie in dem erſten Th. p. 133. zu ſehen. Wird aber das Land hierzu im Fruͤhjahre gegraben, ſo muß der Same, weil er groſe Koͤr- ner hat, ebenfals untergezogen, und das Land her- nach gefuͤſſelt, und fein gleich gerechnet werden. Wenn der Same aufgegangen und in etwas er- wachſen, ſo muß das Jaͤten vorgenommen wer- den. Man laͤſſet es dabey bewenden, bis die Pflaͤnzlein zwey Zol hoch erwachſen ſind, alsdenn werden ſie, wenn ſie zu dicke ſtehen, entweder mit dem Jaͤte-Haͤcklein, oder mit der oben beſchriebe- nen Maſchine dinne gemacht, und noch uͤberdies verzogen, daß ſie einen Schuh weit von einander kommen. Denn ein jedes rauhes Korn enthaͤlt zwey, drey bis vier und noch mehr glaͤnzende roͤth- liche Samen-Koͤrnlein in ſich; wenn nun ſolche aufgegangen und ſtehen blieben, ſo wuͤrde eine Rube

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/152>, abgerufen am 23.11.2024.