nebst vielem Danke für meinen wohlgemeinten Un- terricht, das Versprechen von ihm erhielte, daß er denselben nicht nur sich vor seine Person zu Nu- tze machen; sondern auch andern, die dessen benöthi- get, fleisig mittheilen wolte.
Durch welchen Weg diese und andere schädli- che Raupen auf die Kraut-Aecker kommen, und wie sie sich begatten, auch wie es ferner mit ihrer Ver- wandelung zugehet, kan bey Gelegenheit in den besagten Belustigungen weitläuftiger nachgelesen werden.
Ob nun gleich, was Herr Rösel meldet, seine Richtigkeit hat, daß man nemlich die Raupen erst- lich zur Herbst-Zeit, nachdem sich die Kraut-Pflan- zen schon zu Häuptern geschlossen, fände; so habe ich doch auch vielmalen gefunden, daß diese gefräsige Creaturen auch in den Winterkraut-Köpfen und grosgelben Savoyer-Kohl zu Ende des Monats Junii oder im Anfange des Julii angetroffen wor- den, und die Häupter auf eben diese nemliche Art durchbohrt und zerfressen haben. Wenn man ein solches Haupt von einander schneidet, so findet man unterweilen in der Mitte desselben 1, 2 bis 3 solcher Würmer.
Das
6. Cap. Von allerhand Kohl-G.
nebſt vielem Danke fuͤr meinen wohlgemeinten Un- terricht, das Verſprechen von ihm erhielte, daß er denſelben nicht nur ſich vor ſeine Perſon zu Nu- tze machen; ſondern auch andern, die deſſen benoͤthi- get, fleiſig mittheilen wolte.
Durch welchen Weg dieſe und andere ſchaͤdli- che Raupen auf die Kraut-Aecker kommen, und wie ſie ſich begatten, auch wie es ferner mit ihrer Ver- wandelung zugehet, kan bey Gelegenheit in den beſagten Beluſtigungen weitlaͤuftiger nachgeleſen werden.
Ob nun gleich, was Herr Roͤſel meldet, ſeine Richtigkeit hat, daß man nemlich die Raupen erſt- lich zur Herbſt-Zeit, nachdem ſich die Kraut-Pflan- zen ſchon zu Haͤuptern geſchloſſen, faͤnde; ſo habe ich doch auch vielmalen gefunden, daß dieſe gefraͤſige Creaturen auch in den Winterkraut-Koͤpfen und grosgelben Savoyer-Kohl zu Ende des Monats Junii oder im Anfange des Julii angetroffen wor- den, und die Haͤupter auf eben dieſe nemliche Art durchbohrt und zerfreſſen haben. Wenn man ein ſolches Haupt von einander ſchneidet, ſo findet man unterweilen in der Mitte deſſelben 1, 2 bis 3 ſolcher Wuͤrmer.
Das
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6. Cap. Von allerhand Kohl-G.
nebſt vielem Danke fuͤr meinen wohlgemeinten Un-
terricht, das Verſprechen von ihm erhielte, daß
er denſelben nicht nur ſich vor ſeine Perſon zu Nu-
tze machen; ſondern auch andern, die deſſen benoͤthi-
get, fleiſig mittheilen wolte.
Durch welchen Weg dieſe und andere ſchaͤdli-
che Raupen auf die Kraut-Aecker kommen, und wie
ſie ſich begatten, auch wie es ferner mit ihrer Ver-
wandelung zugehet, kan bey Gelegenheit in den
beſagten Beluſtigungen weitlaͤuftiger nachgeleſen
werden.
Ob nun gleich, was Herr Roͤſel meldet, ſeine
Richtigkeit hat, daß man nemlich die Raupen erſt-
lich zur Herbſt-Zeit, nachdem ſich die Kraut-Pflan-
zen ſchon zu Haͤuptern geſchloſſen, faͤnde; ſo habe
ich doch auch vielmalen gefunden, daß dieſe gefraͤſige
Creaturen auch in den Winterkraut-Koͤpfen und
grosgelben Savoyer-Kohl zu Ende des Monats
Junii oder im Anfange des Julii angetroffen wor-
den, und die Haͤupter auf eben dieſe nemliche Art
durchbohrt und zerfreſſen haben. Wenn man ein
ſolches Haupt von einander ſchneidet, ſo findet man
unterweilen in der Mitte deſſelben 1, 2 bis 3 ſolcher
Wuͤrmer.
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/146>, abgerufen am 16.02.2025.
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