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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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der Küchen-Gewächse.
Umackern der Länderey zur Bestellung der Küchen-Umackern
der Lände-
rey.

und Specerey-Früchte sowol im Herbste als im
Frühjahre geschehen könne; doch habe auch zu-
gleich aus wichtigen Ursachen erinnert, daß es
viel besser sey, wenn dieses zur Herbstzeit geschiehet,
absonderlich wenn die Düngung oder der Mistsol
unter die Erde gebracht werden. Das vor Win-
ters zubereitete Land nennet man Winter-Kraft,
dasjenige aber, welches im Frühjahre zubereitet
worden, wird bey uns Sommer-Kraft *) genen-
net. Jnzwischen ist es auch nicht gänzlich zu ver-
werfen, wenn das Graben und Ackern des Landes
im Frühjahre, sobald als sich solches thun lässet, ge-
schiehet. Denn es kan sich leicht ereignen, daß ei-
nem die Fröste sehr zeitig im Herbste auf den Hals
kommen, daß das Düngen und Graben nothwen-
dig bis auf das Frühjahr verbleiben muß, wobey
man hauptsächlich zu merken hat, daß die Dün-
gung nicht einzeln auf den Acker dürfte abgeschlagen
werden, sondern daß man jedes Futter auf einen
Haufen bringen lasse, denn so das erstere geschiehet,
würde der Frost, die Sonne und Luft die in der
Düngung befindlichen Kräfte und Fettigkeit grö-
stentheils hinweg nehmen.

Es ist auch nicht zu rathen, daß man dasGraben,
wenn es
geschehen
sol.

Graben zu langsam und bey alzuheissem, trocke-
nem und dürrem Wetter, sonderlich in dem Früh-
jahre verrichten lasse; denn wenn dis geschiehet,
so greifet die Sonnen-Hitze und die Luft desto
tiefer in die Erde, und ziehet die Feuchtigkeit,

wel-
*) Wie dieses zu verstehen siehe im 1. Theile p. 126.
A 3

der Kuͤchen-Gewaͤchſe.
Umackern der Laͤnderey zur Beſtellung der Kuͤchen-Umackern
der Laͤnde-
rey.

und Specerey-Fruͤchte ſowol im Herbſte als im
Fruͤhjahre geſchehen koͤnne; doch habe auch zu-
gleich aus wichtigen Urſachen erinnert, daß es
viel beſſer ſey, wenn dieſes zur Herbſtzeit geſchiehet,
abſonderlich wenn die Duͤngung oder der Miſtſol
unter die Erde gebracht werden. Das vor Win-
ters zubereitete Land nennet man Winter-Kraft,
dasjenige aber, welches im Fruͤhjahre zubereitet
worden, wird bey uns Sommer-Kraft *) genen-
net. Jnzwiſchen iſt es auch nicht gaͤnzlich zu ver-
werfen, wenn das Graben und Ackern des Landes
im Fruͤhjahre, ſobald als ſich ſolches thun laͤſſet, ge-
ſchiehet. Denn es kan ſich leicht ereignen, daß ei-
nem die Froͤſte ſehr zeitig im Herbſte auf den Hals
kommen, daß das Duͤngen und Graben nothwen-
dig bis auf das Fruͤhjahr verbleiben muß, wobey
man hauptſaͤchlich zu merken hat, daß die Duͤn-
gung nicht einzeln auf den Acker duͤrfte abgeſchlagen
werden, ſondern daß man jedes Futter auf einen
Haufen bringen laſſe, denn ſo das erſtere geſchiehet,
wuͤrde der Froſt, die Sonne und Luft die in der
Duͤngung befindlichen Kraͤfte und Fettigkeit groͤ-
ſtentheils hinweg nehmen.

Es iſt auch nicht zu rathen, daß man dasGraben,
wenn es
geſchehen
ſol.

Graben zu langſam und bey alzuheiſſem, trocke-
nem und duͤrrem Wetter, ſonderlich in dem Fruͤh-
jahre verrichten laſſe; denn wenn dis geſchiehet,
ſo greifet die Sonnen-Hitze und die Luft deſto
tiefer in die Erde, und ziehet die Feuchtigkeit,

wel-
*) Wie dieſes zu verſtehen ſiehe im 1. Theile p. 126.
A 3
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[5/0011] der Kuͤchen-Gewaͤchſe. Umackern der Laͤnderey zur Beſtellung der Kuͤchen- und Specerey-Fruͤchte ſowol im Herbſte als im Fruͤhjahre geſchehen koͤnne; doch habe auch zu- gleich aus wichtigen Urſachen erinnert, daß es viel beſſer ſey, wenn dieſes zur Herbſtzeit geſchiehet, abſonderlich wenn die Duͤngung oder der Miſtſol unter die Erde gebracht werden. Das vor Win- ters zubereitete Land nennet man Winter-Kraft, dasjenige aber, welches im Fruͤhjahre zubereitet worden, wird bey uns Sommer-Kraft *) genen- net. Jnzwiſchen iſt es auch nicht gaͤnzlich zu ver- werfen, wenn das Graben und Ackern des Landes im Fruͤhjahre, ſobald als ſich ſolches thun laͤſſet, ge- ſchiehet. Denn es kan ſich leicht ereignen, daß ei- nem die Froͤſte ſehr zeitig im Herbſte auf den Hals kommen, daß das Duͤngen und Graben nothwen- dig bis auf das Fruͤhjahr verbleiben muß, wobey man hauptſaͤchlich zu merken hat, daß die Duͤn- gung nicht einzeln auf den Acker duͤrfte abgeſchlagen werden, ſondern daß man jedes Futter auf einen Haufen bringen laſſe, denn ſo das erſtere geſchiehet, wuͤrde der Froſt, die Sonne und Luft die in der Duͤngung befindlichen Kraͤfte und Fettigkeit groͤ- ſtentheils hinweg nehmen. Umackern der Laͤnde- rey. Es iſt auch nicht zu rathen, daß man das Graben zu langſam und bey alzuheiſſem, trocke- nem und duͤrrem Wetter, ſonderlich in dem Fruͤh- jahre verrichten laſſe; denn wenn dis geſchiehet, ſo greifet die Sonnen-Hitze und die Luft deſto tiefer in die Erde, und ziehet die Feuchtigkeit, wel- Graben, wenn es geſchehen ſol. *) Wie dieſes zu verſtehen ſiehe im 1. Theile p. 126. A 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/11>, abgerufen am 24.11.2024.