Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.Vorrede. gewiß sehr betrügen, welcher die Oeconomieblos aus denenselben erlernen und sich allezeit darauf verlassen wolte. Die Verfasser der öconomischen Werke dar-
Vorrede. gewiß ſehr betruͤgen, welcher die Oeconomieblos aus denenſelben erlernen und ſich allezeit darauf verlaſſen wolte. Die Verfaſſer der oͤconomiſchen Werke dar-
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Vorrede.
gewiß ſehr betruͤgen, welcher die Oeconomie
blos aus denenſelben erlernen und ſich allezeit
darauf verlaſſen wolte.
Die Verfaſſer der oͤconomiſchen Werke
haben ſich zum Theil in ein alzuweites Feld ge-
waget, und viele Dinge, welche in der Rechts-
Gelehrſamkeit, in die Arzeney-Wiſſenſchaft, in
die Sitten-Lehre, in die Politic und andere
Wiſſenſchaften gehoͤren, in ihren Buͤchern bey-
gebracht, und vieles dahin gezogen, welches nicht
dahin gehoͤret. Z. E. von Berg-Werken, von
der Jaͤgerey, von Bereiten der Pferde, von
Kochen, von Bier- und Brandewein-Brauen,
von Kohlen-Brennen in den Waͤldern und der-
gleichen. Denn obgleich alle ſolche Dinge zum
Nutzen und Ergetzlichkeit im menſchlichen Leben
gehoͤren, auch von vielen œconomis exerciret
werden, ſo gehoͤren ſie doch deswegen nicht in
oͤconomiſche Buͤcher, denn ſonſt wuͤrde man faſt
alle Kuͤnſte und Handwerke dahin ziehen, und
beſchreiben muͤſſen. Z. E. viele Hauswirthe
pfuſchen in die Faͤrberey, ſie mahlen, ſie drechs-
len, ſie machen Wagner- und Tiſcher-Arbeit,
ſie verfertigen Uhren, ſchleifen Glaͤſer, ſie ſieden
Seife, ſie ziehen ſelbſten Lichte, kurz, ſie pfuſchen
faſt in alle Kuͤnſte und Handwerke, und ſchaffen
ſich damit in ihrem Hausweſen manchen Nu-
tzen, indem ſie dadurch viele Ausgaben erſparen.
Gehoͤren denn deswegen dergleichen Dinge in
oͤconomiſche Buͤcher? ich halte es nicht davor:
denn ſonſt wuͤrde ein ungeheures Werk endlich
dar-
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