Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.des Ortes und der Erde. kauste von seinen Bauern viele um ihre Gärtenund Häuser befindliche alte Wände zusammen welche auch die Salpeter Sieder wohl bezahlen, indem sich vieles Salz darinnen befindet. Diese von dem Salpeter zerfressenen Wände lies be- sagter Pfarrer auf seine Bräch-Aecker fahren, und in kleine Stücken zerschlagen, und hernach die Erde nicht alzu dicke fein ordentlich mit einer Schaufel auf den Aeckern ausbreiten. Nach dieser gethanen Arbeit wurden dieselben Aecker, wie ordentlich zu geschehen pfleget, gebrachet, geruh- ret, und in dem darauf folgenden Herbst theils mit Roggen, theils mit Weitzen bestellet. Das folgende Jahr darauf erhielte er hiervon eine un- gemeine und reiche Erndte, welches die Bauern mit Verwunderung ansehen musten, und in nach- folgenden Jahren bekam er abermals eben so viel Segen, ja was noch mehr war, es wurden auch die auf diesen Aeckern befindliche Früchte viel schö- ner und besser als auf denen darneben liegenden und von den Bauern gedüngten Aeckern. Hier- durch wurden sie klüger, indem sie nunmehro ihre alten Wände selbsten auf ihre Aecker fahren, und keine mehr zu verkauffen pflegen. Eben so verhält sich es auch mit der Erde, welche
des Ortes und der Erde. kauſte von ſeinen Bauern viele um ihre Gaͤrtenund Haͤuſer befindliche alte Waͤnde zuſammen welche auch die Salpeter Sieder wohl bezahlen, indem ſich vieles Salz darinnen befindet. Dieſe von dem Salpeter zerfreſſenen Waͤnde lies be- ſagter Pfarrer auf ſeine Braͤch-Aecker fahren, und in kleine Stuͤcken zerſchlagen, und hernach die Erde nicht alzu dicke fein ordentlich mit einer Schaufel auf den Aeckern ausbreiten. Nach dieſer gethanen Arbeit wurden dieſelben Aecker, wie ordentlich zu geſchehen pfleget, gebrachet, geruh- ret, und in dem darauf folgenden Herbſt theils mit Roggen, theils mit Weitzen beſtellet. Das folgende Jahr darauf erhielte er hiervon eine un- gemeine und reiche Erndte, welches die Bauern mit Verwunderung anſehen muſten, und in nach- folgenden Jahren bekam er abermals eben ſo viel Segen, ja was noch mehr war, es wurden auch die auf dieſen Aeckern befindliche Fruͤchte viel ſchoͤ- ner und beſſer als auf denen darneben liegenden und von den Bauern geduͤngten Aeckern. Hier- durch wurden ſie kluͤger, indem ſie nunmehro ihre alten Waͤnde ſelbſten auf ihre Aecker fahren, und keine mehr zu verkauffen pflegen. Eben ſo verhaͤlt ſich es auch mit der Erde, welche
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des Ortes und der Erde.
kauſte von ſeinen Bauern viele um ihre Gaͤrten
und Haͤuſer befindliche alte Waͤnde zuſammen
welche auch die Salpeter Sieder wohl bezahlen,
indem ſich vieles Salz darinnen befindet. Dieſe
von dem Salpeter zerfreſſenen Waͤnde lies be-
ſagter Pfarrer auf ſeine Braͤch-Aecker fahren,
und in kleine Stuͤcken zerſchlagen, und hernach
die Erde nicht alzu dicke fein ordentlich mit einer
Schaufel auf den Aeckern ausbreiten. Nach
dieſer gethanen Arbeit wurden dieſelben Aecker, wie
ordentlich zu geſchehen pfleget, gebrachet, geruh-
ret, und in dem darauf folgenden Herbſt theils
mit Roggen, theils mit Weitzen beſtellet. Das
folgende Jahr darauf erhielte er hiervon eine un-
gemeine und reiche Erndte, welches die Bauern
mit Verwunderung anſehen muſten, und in nach-
folgenden Jahren bekam er abermals eben ſo viel
Segen, ja was noch mehr war, es wurden auch
die auf dieſen Aeckern befindliche Fruͤchte viel ſchoͤ-
ner und beſſer als auf denen darneben liegenden
und von den Bauern geduͤngten Aeckern. Hier-
durch wurden ſie kluͤger, indem ſie nunmehro ihre
alten Waͤnde ſelbſten auf ihre Aecker fahren, und
keine mehr zu verkauffen pflegen.
Eben ſo verhaͤlt ſich es auch mit der Erde,
welche ſich an ſolchen Orten befindet, wo Haͤuſer,
Staͤlle und dergleichen geſtanden, denn mit der-
ſelben kan man ſo zu reden Wunder-Dinge zuwe-
ge bringen. Denn da an einem ſolchen Orte in
ſo vielen Jahren keine Gewaͤchſe geſtanden, durch
welche
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