Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.1. Cap. Von der Beschaffenheit Mit Beschreib-Untersuch- und Verbesserung Der
1. Cap. Von der Beſchaffenheit Mit Beſchreib-Unterſuch- und Verbeſſerung Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0042" n="10"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">1. Cap. Von der Beſchaffenheit</hi> </fw><lb/> <p>Mit Beſchreib-Unterſuch- und Verbeſſerung<lb/> der zu dem Feld- und Garten-Bau dienlichen<lb/> Erden und deren Fruchtbarkeit haben ſich bereits<lb/> viele Liebhaber beſchaͤftiget, wie ſolches die Gar-<lb/> ten- und Haushaltungs-Buͤcher mit mehreren be-<lb/> ſagen; es findet ſich aber dennoch bey einigen<lb/> noch dieſes faſt algemeine Vorurtheil, und iſt,<lb/> wenn von der Unfruchtbarkeit eines Erdreichs ei-<lb/> ne Urſache gegeben werden ſoll, <hi rendition="#fr">die gewoͤhnli-<lb/> che Sprache, daß der in der Erde befind-<lb/> liche Salpeter, daran Schuld ſey.</hi> Selbſt,<lb/> den beruͤhmten und ſonſt andere vorgefaßte Mey-<lb/> nungen verwerfenden Herrn <hi rendition="#fr">Kayſenberg</hi> un-<lb/> ter dem Nahmen von <hi rendition="#fr">Hartenfels</hi> hoͤret man<lb/> noch alſo ſprechen, wenn er in ſeinem neuen Gar-<lb/> ten Saale, und zwar in der zweyten Betrachtung<lb/> des erſten Theils p. 11. ſich folgender Geſtalt ver-<lb/> nehmen laͤſſet: ”Es iſt auch eine andere Art von<lb/> „Erdreich, ſo ganz ſalpetricht iſt, worinne die Ge-<lb/> „waͤchſe nicht wohl fortkommen wollen. Die-<lb/> „ſes Erdreich erkennet man daraus, weilen es im<lb/> „Sommer, (wenn die Sonne nach einem Regen<lb/> „darauf ſcheinet) ganz weiß ausſiehet. Sotha-<lb/> „nen ſchlimmen Boden habe ich verbeſſert geſe-<lb/> „hen, da ein ſicherer Gaͤrtner Aſche und Kalk un-<lb/> „tereinander gemiſchet, dicht uͤber das Land ge-<lb/> „bracht, und ohngefehr 3 bis 4 Wochen ruhen laſ-<lb/> „ſen, das Erdreich wurde zwar umgegraben, und<lb/> „hat die Sonne nachgehends den Salpeter gaͤnz-<lb/> „lich ausgezogen, welcher ganz weis auf dem Lan-<lb/> „de gelegen hat ꝛc.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0042]
1. Cap. Von der Beſchaffenheit
Mit Beſchreib-Unterſuch- und Verbeſſerung
der zu dem Feld- und Garten-Bau dienlichen
Erden und deren Fruchtbarkeit haben ſich bereits
viele Liebhaber beſchaͤftiget, wie ſolches die Gar-
ten- und Haushaltungs-Buͤcher mit mehreren be-
ſagen; es findet ſich aber dennoch bey einigen
noch dieſes faſt algemeine Vorurtheil, und iſt,
wenn von der Unfruchtbarkeit eines Erdreichs ei-
ne Urſache gegeben werden ſoll, die gewoͤhnli-
che Sprache, daß der in der Erde befind-
liche Salpeter, daran Schuld ſey. Selbſt,
den beruͤhmten und ſonſt andere vorgefaßte Mey-
nungen verwerfenden Herrn Kayſenberg un-
ter dem Nahmen von Hartenfels hoͤret man
noch alſo ſprechen, wenn er in ſeinem neuen Gar-
ten Saale, und zwar in der zweyten Betrachtung
des erſten Theils p. 11. ſich folgender Geſtalt ver-
nehmen laͤſſet: ”Es iſt auch eine andere Art von
„Erdreich, ſo ganz ſalpetricht iſt, worinne die Ge-
„waͤchſe nicht wohl fortkommen wollen. Die-
„ſes Erdreich erkennet man daraus, weilen es im
„Sommer, (wenn die Sonne nach einem Regen
„darauf ſcheinet) ganz weiß ausſiehet. Sotha-
„nen ſchlimmen Boden habe ich verbeſſert geſe-
„hen, da ein ſicherer Gaͤrtner Aſche und Kalk un-
„tereinander gemiſchet, dicht uͤber das Land ge-
„bracht, und ohngefehr 3 bis 4 Wochen ruhen laſ-
„ſen, das Erdreich wurde zwar umgegraben, und
„hat die Sonne nachgehends den Salpeter gaͤnz-
„lich ausgezogen, welcher ganz weis auf dem Lan-
„de gelegen hat ꝛc.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |