Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.Vorrede gen im 7ten Baud p. 668. meldet: "Endlich"habe ich den Ackerbau nach wenigen und mehr "historisch als systematisch vorgetragenen Spe- "cial-Regeln dieses Geschäftes vorgenommen, "damit aber sogleich die sinliche Observationes, "indem ich sie hinaus zu den Objectis dieses Ge- "schäftes geführet, und ihnen die Praxin und "Application der Regeln, die Mängel und das "Gute, it. die Verbesserung mit Hülfe der Er- "fahrung, it. die Conversation mit Wirthen "selbst gezeiget, verbunden. Allein weil diese Art nicht unmittelbar mit dem mündlichen Un- terrichte kan verbunden werden, sondern den Winter über, wie auch anderer Ursachen hal- ber, gar unterbleiben muß: so ist allerdings die erstere Art zur Erläuterung des Vortrages viel besser, indem sie, so oft es nöthig ist, unmittel- bar kan vorgenommen werden. Doch aber ist hernach die andere Art, so viel möglich, damit zu verbinden. Der Nutze wird alsdenn desto grösser seyn, indem auf solche Art ein wiederhol- ter und doppelter Eindruck geschiehet, daß man also die Dinge sich viel lebhafter vorstellen und desto eher merken kan. Vielleicht möchte aber hierdurch Jemand auf meinen
Vorrede gen im 7ten Baud p. 668. meldet: ”Endlich„habe ich den Ackerbau nach wenigen und mehr „hiſtoriſch als ſyſtematiſch vorgetragenen Spe- „cial-Regeln dieſes Geſchaͤftes vorgenommen, „damit aber ſogleich die ſinliche Obſervationes, „indem ich ſie hinaus zu den Objectis dieſes Ge- „ſchaͤftes gefuͤhret, und ihnen die Praxin und „Application der Regeln, die Maͤngel und das „Gute, it. die Verbeſſerung mit Huͤlfe der Er- „fahrung, it. die Converſation mit Wirthen „ſelbſt gezeiget, verbunden. Allein weil dieſe Art nicht unmittelbar mit dem muͤndlichen Un- terrichte kan verbunden werden, ſondern den Winter uͤber, wie auch anderer Urſachen hal- ber, gar unterbleiben muß: ſo iſt allerdings die erſtere Art zur Erlaͤuterung des Vortrages viel beſſer, indem ſie, ſo oft es noͤthig iſt, unmittel- bar kan vorgenommen werden. Doch aber iſt hernach die andere Art, ſo viel moͤglich, damit zu verbinden. Der Nutze wird alsdenn deſto groͤſſer ſeyn, indem auf ſolche Art ein wiederhol- ter und doppelter Eindruck geſchiehet, daß man alſo die Dinge ſich viel lebhafter vorſtellen und deſto eher merken kan. Vielleicht moͤchte aber hierdurch Jemand auf meinen
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede</hi></fw><lb/> gen im 7ten Baud p. 668. meldet: ”Endlich<lb/> „habe ich den Ackerbau nach wenigen und mehr<lb/> „hiſtoriſch als ſyſtematiſch vorgetragenen Spe-<lb/> „cial-Regeln dieſes Geſchaͤftes vorgenommen,<lb/> „damit aber ſogleich die ſinliche <hi rendition="#aq">Obſervationes,</hi><lb/> „indem ich ſie hinaus zu den <hi rendition="#aq">Objectis</hi> dieſes Ge-<lb/> „ſchaͤftes gefuͤhret, und ihnen die Praxin und<lb/> „Application der Regeln, die Maͤngel und das<lb/> „Gute, it. die Verbeſſerung mit Huͤlfe der Er-<lb/> „fahrung, it. die Converſation mit Wirthen<lb/> „ſelbſt gezeiget, verbunden. Allein weil dieſe<lb/> Art nicht unmittelbar mit dem muͤndlichen Un-<lb/> terrichte kan verbunden werden, ſondern den<lb/> Winter uͤber, wie auch anderer Urſachen hal-<lb/> ber, gar unterbleiben muß: ſo iſt allerdings die<lb/> erſtere Art zur Erlaͤuterung des Vortrages viel<lb/> beſſer, indem ſie, ſo oft es noͤthig iſt, unmittel-<lb/> bar kan vorgenommen werden. Doch aber iſt<lb/> hernach die andere Art, ſo viel moͤglich, damit<lb/> zu verbinden. Der Nutze wird alsdenn deſto<lb/> groͤſſer ſeyn, indem auf ſolche Art ein wiederhol-<lb/> ter und doppelter Eindruck geſchiehet, daß man<lb/> alſo die Dinge ſich viel lebhafter vorſtellen und<lb/> deſto eher merken kan.</p><lb/> <p>Vielleicht moͤchte aber hierdurch Jemand auf<lb/> die Gedanken gerathen, als wenn ich alzuviel<lb/> von einem oͤconomiſchen Collegio foderte, und<lb/> verlangete, daß einer in demſelben ein volkom-<lb/> mener Bauer, Gaͤrtner und ſo weiter, werden<lb/> ſolle. Allein man erwege nur, daß ich, wie<lb/> bereits erwehnet, hier nicht rede von der alge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">meinen</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0026]
Vorrede
gen im 7ten Baud p. 668. meldet: ”Endlich
„habe ich den Ackerbau nach wenigen und mehr
„hiſtoriſch als ſyſtematiſch vorgetragenen Spe-
„cial-Regeln dieſes Geſchaͤftes vorgenommen,
„damit aber ſogleich die ſinliche Obſervationes,
„indem ich ſie hinaus zu den Objectis dieſes Ge-
„ſchaͤftes gefuͤhret, und ihnen die Praxin und
„Application der Regeln, die Maͤngel und das
„Gute, it. die Verbeſſerung mit Huͤlfe der Er-
„fahrung, it. die Converſation mit Wirthen
„ſelbſt gezeiget, verbunden. Allein weil dieſe
Art nicht unmittelbar mit dem muͤndlichen Un-
terrichte kan verbunden werden, ſondern den
Winter uͤber, wie auch anderer Urſachen hal-
ber, gar unterbleiben muß: ſo iſt allerdings die
erſtere Art zur Erlaͤuterung des Vortrages viel
beſſer, indem ſie, ſo oft es noͤthig iſt, unmittel-
bar kan vorgenommen werden. Doch aber iſt
hernach die andere Art, ſo viel moͤglich, damit
zu verbinden. Der Nutze wird alsdenn deſto
groͤſſer ſeyn, indem auf ſolche Art ein wiederhol-
ter und doppelter Eindruck geſchiehet, daß man
alſo die Dinge ſich viel lebhafter vorſtellen und
deſto eher merken kan.
Vielleicht moͤchte aber hierdurch Jemand auf
die Gedanken gerathen, als wenn ich alzuviel
von einem oͤconomiſchen Collegio foderte, und
verlangete, daß einer in demſelben ein volkom-
mener Bauer, Gaͤrtner und ſo weiter, werden
ſolle. Allein man erwege nur, daß ich, wie
bereits erwehnet, hier nicht rede von der alge-
meinen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |