Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.12. Cap. Von Orangen-Bäumen. zu viel noch zu wenig thun und dahin sehen, daß,wo möglich auf einer Seite eines Baumes so viel Zelken als auf der andern anzutreffen seyn. 5) Sind einige Zweige an den Bäumen, 6) Solte ein Zweig, wie es vielmal zu ge- gehan-
12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. zu viel noch zu wenig thun und dahin ſehen, daß,wo moͤglich auf einer Seite eines Baumes ſo viel Zelken als auf der andern anzutreffen ſeyn. 5) Sind einige Zweige an den Baͤumen, 6) Solte ein Zweig, wie es vielmal zu ge- gehan-
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12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
zu viel noch zu wenig thun und dahin ſehen, daß,
wo moͤglich auf einer Seite eines Baumes ſo viel
Zelken als auf der andern anzutreffen ſeyn.
5) Sind einige Zweige an den Baͤumen,
welche nach der Erden zugewachſen, und herunter-
waͤrts hangen, und daher dem Geſichte unange-
nehm vorkommen, ſo muͤſſen ſolche ebenfals abge-
ſchnitten werden. Die unterſten Zelken der Kronen
muͤſſen alſo beſchaffen ſeyn, daß ſie in einer gera-
den Linie und wohl ausgeſtrekt ſtehen.
6) Solte ein Zweig, wie es vielmal zu ge-
ſchehen pflegot, mehr Nahrung als der darneben
ſtehende haben, und uͤber ſeinen Nachbar zu weit
hinwachſen, wodurch die Krone und die Rundung
unordentlich gemacht wird, ſo muß man ihn ſo
weit abkuͤrtzen, daß die Gleichheit und Rundung
wieder hergeſtellet werde. Es muß auch eine
Krone niemalen weder zu gros noch zu klein ge-
halten werden, ſondern man muß ſich allezeit nach
der Proportion des Stammes richten. Ein Ue-
belſtand waͤre es, wenn man einem kleinen Stam-
me eine groſſe Kugel und hingegen einem groſſen
dicken Stamme eine kleine machen wolte. Eine
andere Beſchaffenheit hat es aber, wenn ein Baum
krank iſt, oder duͤrre Zweige hat, oder aus Unver-
ſtand in Unordnung gekommen iſt, und man dem-
ſelben in eine neue und feiſche Krone treiben wil.
Denn da iſt man genoͤthiget auch an einem groſſen
Baume die Krone gar ſehr zu verſtutzen und gantz
klein zu machen. Wenn dieſes geſchehen, und ein
Garten-Liebhaber mit dem Treiben, wovon oben
gehan-
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