Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.12. Cap. Von Orangen-Bäumen. auf denselben wird nach Beschaffenheit des Ge-fässes und des Baumes Erde geschüttet, und das Gewächs darauf gesetzet. So kan das überflüs- sige Wasser abziehen und man hat nicht zu besor- gen, daß die Ablauf-Löcher sich verstopfen werden. §. 12. Vom Be-giesen die- ser Bäume, sowol zur Sommer- als Winter- Zeit. Es ist gewiß das Begiessen bey den Oran- Das Begiessen darf man auch nicht einem ohne
12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. auf denſelben wird nach Beſchaffenheit des Ge-faͤſſes und des Baumes Erde geſchuͤttet, und das Gewaͤchs darauf geſetzet. So kan das uͤberfluͤſ- ſige Waſſer abziehen und man hat nicht zu beſor- gen, daß die Ablauf-Loͤcher ſich verſtopfen werden. §. 12. Vom Be-gieſen die- ſer Baͤume, ſowol zur Sommer- als Winter- Zeit. Es iſt gewiß das Begieſſen bey den Oran- Das Begieſſen darf man auch nicht einem ohne
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12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
auf denſelben wird nach Beſchaffenheit des Ge-
faͤſſes und des Baumes Erde geſchuͤttet, und das
Gewaͤchs darauf geſetzet. So kan das uͤberfluͤſ-
ſige Waſſer abziehen und man hat nicht zu beſor-
gen, daß die Ablauf-Loͤcher ſich verſtopfen werden.
§. 12.
Es iſt gewiß das Begieſſen bey den Oran-
gen-Baͤumen ein wichtiges Werk, und man hat
es eben nicht als etwas geringes anzuſehen. Al-
les Waſſer ohne Unterſchied hierzu zu gebrauchen,
iſt nicht zu rathen. Der Ziehe-Brunnen iſt we-
der den Gewaͤchſen, welche in Scherben, noch de-
nen, welche blos in den Gaͤrten ſtehen, zutraͤglich,
ſolte aber kein anderes zu haben ſeyn, ſo laſſe
man es ein oder zwey Tage vor dem Gebrauche
in einem Kuͤbel im Garten ſtehen, damit deſſen Haͤr-
te und Kaͤlte dadurch vergehe. Wenn dieſes geſche-
hen, wird es ſeine Dienſte eher thun koͤnnen, beſon-
ders wenn etwas weniges von Schaf- oder Kuͤh-
Duͤnger in das Kuͤbel vorher gethan worden, wo-
durch es deſto eher weich und gelinde gemacht
wird. Das beſte Begieſſen zu allen Gewaͤchſen
iſt ohnſtreitig mit Regen-Waſſer, welches man bil-
lig auffangen muß. Weil aber dieſes nicht alle-
mal zu haben, ſo iſt das Waſſer aus den Teichen,
Graͤben oder Fluͤſſen zu nehmen.
Das Begieſſen darf man auch nicht einem
jeden anvertrauen, denn ſie pflegen oftermalen
alſo uͤberfluͤßig zu begieſſen, daß das Waſſer haͤu-
fig aus den Gefaͤſſen heraus laͤuft, und die Wege
ſo naß werden, daß man zu den Gewaͤchſen,
ohne
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