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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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10. Cap. Von Erziehung

sen die Reihe zum wenigsten 6 Schuh weit, eben
wie bey den Obst-Bäumen von einander kommen,
damit so viel Raum darzwischen bleibe, daß man
das Land nicht allein von Unkraut reinigen, son-
dern auch die aufgewachsenen Bäume beschnei-
deln, an die Pfähle anbinden, und die darinnen
gesäete oder gestekte Küchen-Speisen erziehen
kan, wie p. 51. erinnert worden. Wenn diese in
die Höhe gewachsene Stämme 4 bis 5 Jahr ge-
standen, und 7. 8 bis 9 Schuh nach und nach,
und zwar nach eines jeden Gefallen in die Höhe
geschneidelt worden, können sie an andere Oerter
im Herbst oder auch zeitig im Frühjahr nach der
Symmetrie in Aleen 16 bis 18. Schuh weit von
einander gepflantzet werden. Bey dem Ausheben
muß man die Wurzeln, so viel nur möglich ist,
schonen, und nicht so sehr zerstimmeln. Sie zie-
hen sich von selbsten, und wachsen mehrentheils
in ihre schönen Cronen, und werden niemalen wie
andere Obst-Bäume von den Raupen angefressen,
nehmen auch mit allem Grund und Boden vor-
lieb, und bringen ihre schönen Blumen im May
und Junio hervor.

§. 12.

Von den
Maulbeer-
Bäumen.

Es sind die Maulbeer-Bäume zweyerley:
eine Art trägt schwärzlichte Beere, Morus fructu
nigro: die andere Art aber bringt weisse Beere,
Morus fructu albo C. B. P. Obgleich in Hrn.
Hofrath Zinkens Leipziger Sammlungen im 6ten
Bande von der Anlegung der Maulbeer-Planta-
gen vieles hin und wieder angetroffen, und alles

ganz

10. Cap. Von Erziehung

ſen die Reihe zum wenigſten 6 Schuh weit, eben
wie bey den Obſt-Baͤumen von einander kommen,
damit ſo viel Raum darzwiſchen bleibe, daß man
das Land nicht allein von Unkraut reinigen, ſon-
dern auch die aufgewachſenen Baͤume beſchnei-
deln, an die Pfaͤhle anbinden, und die darinnen
geſaͤete oder geſtekte Kuͤchen-Speiſen erziehen
kan, wie p. 51. erinnert worden. Wenn dieſe in
die Hoͤhe gewachſene Staͤmme 4 bis 5 Jahr ge-
ſtanden, und 7. 8 bis 9 Schuh nach und nach,
und zwar nach eines jeden Gefallen in die Hoͤhe
geſchneidelt worden, koͤnnen ſie an andere Oerter
im Herbſt oder auch zeitig im Fruͤhjahr nach der
Symmetrie in Aleen 16 bis 18. Schuh weit von
einander gepflantzet werden. Bey dem Ausheben
muß man die Wurzeln, ſo viel nur moͤglich iſt,
ſchonen, und nicht ſo ſehr zerſtimmeln. Sie zie-
hen ſich von ſelbſten, und wachſen mehrentheils
in ihre ſchoͤnen Cronen, und werden niemalen wie
andere Obſt-Baͤume von den Raupen angefreſſen,
nehmen auch mit allem Grund und Boden vor-
lieb, und bringen ihre ſchoͤnen Blumen im May
und Junio hervor.

§. 12.

Von den
Maulbeer-
Baͤumen.

Es ſind die Maulbeer-Baͤume zweyerley:
eine Art traͤgt ſchwaͤrzlichte Beere, Morus fructu
nigro: die andere Art aber bringt weiſſe Beere,
Morus fructu albo C. B. P. Obgleich in Hrn.
Hofrath Zinkens Leipziger Sammlungen im 6ten
Bande von der Anlegung der Maulbeer-Planta-
gen vieles hin und wieder angetroffen, und alles

ganz

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[146/0178] 10. Cap. Von Erziehung ſen die Reihe zum wenigſten 6 Schuh weit, eben wie bey den Obſt-Baͤumen von einander kommen, damit ſo viel Raum darzwiſchen bleibe, daß man das Land nicht allein von Unkraut reinigen, ſon- dern auch die aufgewachſenen Baͤume beſchnei- deln, an die Pfaͤhle anbinden, und die darinnen geſaͤete oder geſtekte Kuͤchen-Speiſen erziehen kan, wie p. 51. erinnert worden. Wenn dieſe in die Hoͤhe gewachſene Staͤmme 4 bis 5 Jahr ge- ſtanden, und 7. 8 bis 9 Schuh nach und nach, und zwar nach eines jeden Gefallen in die Hoͤhe geſchneidelt worden, koͤnnen ſie an andere Oerter im Herbſt oder auch zeitig im Fruͤhjahr nach der Symmetrie in Aleen 16 bis 18. Schuh weit von einander gepflantzet werden. Bey dem Ausheben muß man die Wurzeln, ſo viel nur moͤglich iſt, ſchonen, und nicht ſo ſehr zerſtimmeln. Sie zie- hen ſich von ſelbſten, und wachſen mehrentheils in ihre ſchoͤnen Cronen, und werden niemalen wie andere Obſt-Baͤume von den Raupen angefreſſen, nehmen auch mit allem Grund und Boden vor- lieb, und bringen ihre ſchoͤnen Blumen im May und Junio hervor. §. 12. Es ſind die Maulbeer-Baͤume zweyerley: eine Art traͤgt ſchwaͤrzlichte Beere, Morus fructu nigro: die andere Art aber bringt weiſſe Beere, Morus fructu albo C. B. P. Obgleich in Hrn. Hofrath Zinkens Leipziger Sammlungen im 6ten Bande von der Anlegung der Maulbeer-Planta- gen vieles hin und wieder angetroffen, und alles ganz

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Zitationshilfe:	Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/178>, abgerufen am 21.11.2024.

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