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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Einige Schreiben
fahrung, indem es ihm eben so ergangen. Die
Ursachen, welche er anführete, waren also; Es
wäre zuweilen ein solches Fleck im Garten, wo-
rinnen sich ein Pfosch (Fäulniß) in der Erden be-
fände, alwo nichts von der Stelle wüchse, man
mögte es auch düngen wie man wolte. Dahe-
ro wurde ich genöthiget, diese Erde anderthalb
Schuhe auszuheben und andere frische Erde an
deren Stelle zu bringen. Wie ich nun dieses ge-
than, so wuchsen meine Tulipanen eben so frisch
als auf den andern Orten.

2) Jst also wohl zu betrachten, wie oben ge-
dacht worden, was im vorigen Jahre für Früchte
auf dem andern Beet gewachsen sind: ob nicht
vielleicht darauf eine solche Frucht, als Blau-Kohl,
gelbe oder weisse Rüben, Kohlrabi unter der Er-
den, und hingegen auf dem den ersten Tag gesäeten
Beete eine andere Frucht gestanden, welche nicht
so viele Salia aus der Erden gezogen hat? denn
wo dieses, so folgt, daß die auf den ersten Tag
gesäeten Pflanzen viel besser gewesen sind. Denn
die gedachten Gewächse zehren die Salia oder
succum Terrae, die wachsende Kraft (wenn
ichs also nennen darf) aus denen Ländereyen
gewaltig heraus; auch so stark, daß man es,
wenn man gleich dieses Land noch so gut wiede-
rum dünget und begattet, an dem Wachsthum
derjenigen Früchte, welche darauf gesäet oder
gepflanzet werden, gar merklich wahrnehmen
kan, und

3) Dieses ist gewiß in der Garten- und

Feld-

7. Cap. Einige Schreiben
fahrung, indem es ihm eben ſo ergangen. Die
Urſachen, welche er anfuͤhrete, waren alſo; Es
waͤre zuweilen ein ſolches Fleck im Garten, wo-
rinnen ſich ein Pfoſch (Faͤulniß) in der Erden be-
faͤnde, alwo nichts von der Stelle wuͤchſe, man
moͤgte es auch duͤngen wie man wolte. Dahe-
ro wurde ich genoͤthiget, dieſe Erde anderthalb
Schuhe auszuheben und andere friſche Erde an
deren Stelle zu bringen. Wie ich nun dieſes ge-
than, ſo wuchſen meine Tulipanen eben ſo friſch
als auf den andern Orten.

2) Jſt alſo wohl zu betrachten, wie oben ge-
dacht worden, was im vorigen Jahre fuͤr Fruͤchte
auf dem andern Beet gewachſen ſind: ob nicht
vielleicht darauf eine ſolche Frucht, als Blau-Kohl,
gelbe oder weiſſe Ruͤben, Kohlrabi unter der Er-
den, und hingegen auf dem den erſten Tag geſaͤeten
Beete eine andere Frucht geſtanden, welche nicht
ſo viele Salia aus der Erden gezogen hat? denn
wo dieſes, ſo folgt, daß die auf den erſten Tag
geſaͤeten Pflanzen viel beſſer geweſen ſind. Denn
die gedachten Gewaͤchſe zehren die Salia oder
ſuccum Terræ, die wachſende Kraft (wenn
ichs alſo nennen darf) aus denen Laͤndereyen
gewaltig heraus; auch ſo ſtark, daß man es,
wenn man gleich dieſes Land noch ſo gut wiede-
rum duͤnget und begattet, an dem Wachsthum
derjenigen Fruͤchte, welche darauf geſaͤet oder
gepflanzet werden, gar merklich wahrnehmen
kan, und

3) Dieſes iſt gewiß in der Garten- und

Feld-
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[60/0081] 7. Cap. Einige Schreiben fahrung, indem es ihm eben ſo ergangen. Die Urſachen, welche er anfuͤhrete, waren alſo; Es waͤre zuweilen ein ſolches Fleck im Garten, wo- rinnen ſich ein Pfoſch (Faͤulniß) in der Erden be- faͤnde, alwo nichts von der Stelle wuͤchſe, man moͤgte es auch duͤngen wie man wolte. Dahe- ro wurde ich genoͤthiget, dieſe Erde anderthalb Schuhe auszuheben und andere friſche Erde an deren Stelle zu bringen. Wie ich nun dieſes ge- than, ſo wuchſen meine Tulipanen eben ſo friſch als auf den andern Orten. 2) Jſt alſo wohl zu betrachten, wie oben ge- dacht worden, was im vorigen Jahre fuͤr Fruͤchte auf dem andern Beet gewachſen ſind: ob nicht vielleicht darauf eine ſolche Frucht, als Blau-Kohl, gelbe oder weiſſe Ruͤben, Kohlrabi unter der Er- den, und hingegen auf dem den erſten Tag geſaͤeten Beete eine andere Frucht geſtanden, welche nicht ſo viele Salia aus der Erden gezogen hat? denn wo dieſes, ſo folgt, daß die auf den erſten Tag geſaͤeten Pflanzen viel beſſer geweſen ſind. Denn die gedachten Gewaͤchſe zehren die Salia oder ſuccum Terræ, die wachſende Kraft (wenn ichs alſo nennen darf) aus denen Laͤndereyen gewaltig heraus; auch ſo ſtark, daß man es, wenn man gleich dieſes Land noch ſo gut wiede- rum duͤnget und begattet, an dem Wachsthum derjenigen Fruͤchte, welche darauf geſaͤet oder gepflanzet werden, gar merklich wahrnehmen kan, und 3) Dieſes iſt gewiß in der Garten- und Feld-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/81>, abgerufen am 23.11.2024.