Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840.Siege der Reformation. der entgegengesetzt waren. Die Streitschriften der beiden Theileerfüllten alle Gemüther mit gegenseitigem Widerwillen. Jedoch ist das nicht die einzige Betrachtung, die wir Siege der Reformation. der entgegengeſetzt waren. Die Streitſchriften der beiden Theileerfüllten alle Gemüther mit gegenſeitigem Widerwillen. Jedoch iſt das nicht die einzige Betrachtung, die wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0117" n="101"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Siege der Reformation</hi>.</fw><lb/> der entgegengeſetzt waren. Die Streitſchriften der beiden Theile<lb/> erfüllten alle Gemüther mit gegenſeitigem Widerwillen.</p><lb/> <p>Jedoch iſt das nicht die einzige Betrachtung, die wir<lb/> an das Ereigniß knüpfen. Die Differenz beruhte nicht al-<lb/> lein auf der verſchiedenen Auffaſſung eines Dogma, ſondern<lb/> ſie war in dem Urſprung der beiderſeitigen Bewegung, in<lb/> dem politiſchen und kirchlichen Zuſtand, von dem man ſich<lb/> hier und dort losriß, gegeben. Ob man nicht in dem<lb/> Dogma eine befriedigende Verſtändigung finden würde, ſtand<lb/> noch dahin. Daß aber die Reform in der Schweiz aus<lb/> urſprünglichen Trieben hervorgegangen war, ihre eigenthüm-<lb/> lichen Wurzeln ſchlug, und dem gemäß ſich in eignen Bil-<lb/> dungen verſuchte, war ohne Zweifel ein Glück; es gab dem<lb/> Prinzip derſelben eine neue Nachhaltigkeit und innere Kraft.</p> </div> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [101/0117]
Siege der Reformation.
der entgegengeſetzt waren. Die Streitſchriften der beiden Theile
erfüllten alle Gemüther mit gegenſeitigem Widerwillen.
Jedoch iſt das nicht die einzige Betrachtung, die wir
an das Ereigniß knüpfen. Die Differenz beruhte nicht al-
lein auf der verſchiedenen Auffaſſung eines Dogma, ſondern
ſie war in dem Urſprung der beiderſeitigen Bewegung, in
dem politiſchen und kirchlichen Zuſtand, von dem man ſich
hier und dort losriß, gegeben. Ob man nicht in dem
Dogma eine befriedigende Verſtändigung finden würde, ſtand
noch dahin. Daß aber die Reform in der Schweiz aus
urſprünglichen Trieben hervorgegangen war, ihre eigenthüm-
lichen Wurzeln ſchlug, und dem gemäß ſich in eignen Bil-
dungen verſuchte, war ohne Zweifel ein Glück; es gab dem
Prinzip derſelben eine neue Nachhaltigkeit und innere Kraft.
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Zitationshilfe: | Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation03_1840/117>, abgerufen am 16.02.2025. |