Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Altri provedimenti di commercio. kratie: die Behaglichkeit eines genießenden Lebens, ohne anderes Ob-ject: die Süßigkeit des Nichtsthuns. Unser Winckelmann war ent- zückt als er bald nach dieser Zeit nach Italien kam. Das dortige Wesen däuchte ihn wie eine Erlösung aus der betriebsamen Thätig- keit und strengen Unterordnung unserer Gegenden. Der Gelehrte hatte Recht für sich, er bedurfte der Muße, der Anerkennung, er mußte freier Athem schöpfen können: auch mögen sich diese Dinge für den Augenblick, für das Privatleben ins Gleiche setzen. Eine Nation aber wird doch nicht anders als durch allseitige Anstrengung blühend und mächtig zu werden vermögen. 162. Relazione 28 9bre 1737 del N. U. Aluise Mocenigo IV Kr e Procr ritornato di Roma. (Arch. Ven.) Wir sehen hier, was dem Emporkommen von Seiten der Ver- Vom Papst Clemens XII. ist sein Urtheil, er sey mehr durch die 33*
Altri provedimenti di commercio. kratie: die Behaglichkeit eines genießenden Lebens, ohne anderes Ob-ject: die Suͤßigkeit des Nichtsthuns. Unſer Winckelmann war ent- zuͤckt als er bald nach dieſer Zeit nach Italien kam. Das dortige Weſen daͤuchte ihn wie eine Erloͤſung aus der betriebſamen Thaͤtig- keit und ſtrengen Unterordnung unſerer Gegenden. Der Gelehrte hatte Recht fuͤr ſich, er bedurfte der Muße, der Anerkennung, er mußte freier Athem ſchoͤpfen koͤnnen: auch moͤgen ſich dieſe Dinge fuͤr den Augenblick, fuͤr das Privatleben ins Gleiche ſetzen. Eine Nation aber wird doch nicht anders als durch allſeitige Anſtrengung bluͤhend und maͤchtig zu werden vermoͤgen. 162. Relazione 28 9bre 1737 del N. U. Aluise Mocenigo IV Kr e Procr ritornato di Roma. (Arch. Ven.) Wir ſehen hier, was dem Emporkommen von Seiten der Ver- Vom Papſt Clemens XII. iſt ſein Urtheil, er ſey mehr durch die 33*
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Altri provedimenti di commercio.
kratie: die Behaglichkeit eines genießenden Lebens, ohne anderes Ob-
ject: die Suͤßigkeit des Nichtsthuns. Unſer Winckelmann war ent-
zuͤckt als er bald nach dieſer Zeit nach Italien kam. Das dortige
Weſen daͤuchte ihn wie eine Erloͤſung aus der betriebſamen Thaͤtig-
keit und ſtrengen Unterordnung unſerer Gegenden. Der Gelehrte
hatte Recht fuͤr ſich, er bedurfte der Muße, der Anerkennung, er
mußte freier Athem ſchoͤpfen koͤnnen: auch moͤgen ſich dieſe Dinge
fuͤr den Augenblick, fuͤr das Privatleben ins Gleiche ſetzen. Eine
Nation aber wird doch nicht anders als durch allſeitige Anſtrengung
bluͤhend und maͤchtig zu werden vermoͤgen.
162.
Relazione 28 9bre 1737 del N. U. Aluise Mocenigo IV
Kr e Procr ritornato di Roma. (Arch. Ven.)
Wir ſehen hier, was dem Emporkommen von Seiten der Ver-
waltung entgegenſtand. Mocenigo iſt keineswegs ein Tadler: die
commercielle Aufnahme von Ancona erkennt er an, und ſie macht ihm
ſogar Gedanken: die Juſtiz findet er in gutem Zuſtand, namentlich
an der Rota: aber die Verwaltung erklaͤrt er fuͤr von Grund aus
verderbt; Veruntreuung ſey an der Tagesordnung; die Ausgabe groͤ-
ßer als die Einnahme; keine Huͤlfe abzuſehen. Papſt Clemens hatte
das Lotto ergriffen: aber der Geſandte bezeichnet es als hoͤchſt verderb-
lich (l’evidente esterminio e ruina de’ popoli).
Vom Papſt Clemens XII. iſt ſein Urtheil, er ſey mehr durch die
Gaben eines Cavaliers und eines praͤchtigen Praͤlaten ausgezeichnet
als durch das Talent oder die Kraft die ſchwere Laſt des Pontifica-
tes zu tragen. Er ſchildert ihn und ſeine Regierung nur mit folgen-
den wenigen Zuͤgen. Il pontificato presente influisce piuttosto le
nobili intraprese e la magnificenza, tale essendo stata sempre
l’inclinazione del papa sino dalla sua gioventù, e tuttavia nell’
età sua cadente e rovinosa sostenuta dal genio e dagli esempj
del cardle Corsini nipote, che più ancora si distingue nell’ in-
clinazione per le belle arti e per il modo affabile di trattare che
per un fondo di vera sufficienza negli affari del governo. La
serie dei successi nel cadente pontificato, in cui per lo più ha
governato l’Eminenza Sua, rende chiara testimonianza a questa
verità, e si può dire che i dissapori violenti occorsi quasi con
tutte le corti avrebbono dovuto opprimere il cardl nipote, se
egli non fosse stato sostenuto da un credito fondato in un cuore
disinteressato e mancante piuttosto per difetto di talento che di
cattiva volontà. Vero è che Roma non scusa in lui la premura
con cui vuole in ogni caso disporre di tutti gli affari politici,
geloso sino all’ eccesso della sua autorità, e quindi aver egli
allontanato dal ministero il cardle Riviera, il più capace di tutti
per gli affari di stato, ed aver ivi sostituito il cardl Firau per
disponerne a piacere e senza contrasto. Per altro, sia inclina-
zione, sia virtù, certa cosa è che durante tutto il pontificato di
Clemente XII nel corso di sette anni con la disposizione asso-
luta delli tesori pontificj la casa Corsini non ha aumentate le
rendite sue patrimoniali di 8 m. scudi annui, esempio ben raro.
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