aber die ritterliche Tapferkeit, mit der er sich durchschlug, warf sogar einen neuen Glanz auf ihn, und alle Mal be- hauptete er sich im Felde.
An diesen Fürsten nun wandten sich jetzt die Franzo- sen. Zuerst vermittelten sie einen Stillstand zwischen ihm und den Polen, und es ist wohl sehr möglich, daß jene preußische Absicht des Kaisers dazu beitrug, wenn nicht den König, doch die Magnaten von Polen friedlich zu stim- men 1). Hierauf traten sie ihrem vornehmsten Zweck, den König von Schweden nach Deutschland zu ziehen, näher. Dabei hatten sie nur die Rücksicht einige Bestimmungen zu Gunsten des Katholicismus in den Vertrag zu bringen. Unter diesem Vorbehalt erklärten sie sich bereit den König, der eine ansehnliche Armee ins Feld zu stellen habe, mit einer entsprechenden Geldsumme zu unterstützen. Nach ei- nigem Zögern ging König Gustav hierauf ein. In seinen Instructionen vermeidet er der Religion zu gedenken: als den Zweck des Bündnisses stellt er nur die Herstellung der deutschen Stände zu ihren alten Gerechtsamen, die Entfer- nung der kaiserlichen Truppen, die Sicherheit der Meere und des Handels dar 2). Man entwarf einen Vertrag, in welchem der König den katholischen Gottesdienst, wo er ihn finde, zu dulden, und sich in Sachen der Religion, so drückte man es aus, nach den Reichsgesetzen zu halten zu-
1)Rusdorf l. l. 724. Poloniae proceres, si unquam, vel nunc maxime pacem desiderabunt.
2)Tenor mandatorum quae S. R. Maj. Sueciae clementer vult ut consiliarius ejus -- -- Dn. Camerarius observare de- beat, Upsaliae 18 dec. 1629. Mosers patriotisches Archiv B. VI, p. 133.
Unterhandlungen mit Schweden.
aber die ritterliche Tapferkeit, mit der er ſich durchſchlug, warf ſogar einen neuen Glanz auf ihn, und alle Mal be- hauptete er ſich im Felde.
An dieſen Fuͤrſten nun wandten ſich jetzt die Franzo- ſen. Zuerſt vermittelten ſie einen Stillſtand zwiſchen ihm und den Polen, und es iſt wohl ſehr moͤglich, daß jene preußiſche Abſicht des Kaiſers dazu beitrug, wenn nicht den Koͤnig, doch die Magnaten von Polen friedlich zu ſtim- men 1). Hierauf traten ſie ihrem vornehmſten Zweck, den Koͤnig von Schweden nach Deutſchland zu ziehen, naͤher. Dabei hatten ſie nur die Ruͤckſicht einige Beſtimmungen zu Gunſten des Katholicismus in den Vertrag zu bringen. Unter dieſem Vorbehalt erklaͤrten ſie ſich bereit den Koͤnig, der eine anſehnliche Armee ins Feld zu ſtellen habe, mit einer entſprechenden Geldſumme zu unterſtuͤtzen. Nach ei- nigem Zoͤgern ging Koͤnig Guſtav hierauf ein. In ſeinen Inſtructionen vermeidet er der Religion zu gedenken: als den Zweck des Buͤndniſſes ſtellt er nur die Herſtellung der deutſchen Staͤnde zu ihren alten Gerechtſamen, die Entfer- nung der kaiſerlichen Truppen, die Sicherheit der Meere und des Handels dar 2). Man entwarf einen Vertrag, in welchem der Koͤnig den katholiſchen Gottesdienſt, wo er ihn finde, zu dulden, und ſich in Sachen der Religion, ſo druͤckte man es aus, nach den Reichsgeſetzen zu halten zu-
1)Rusdorf l. l. 724. Poloniae proceres, si unquam, vel nunc maxime pacem desiderabunt.
2)Tenor mandatorum quae S. R. Maj. Sueciae clementer vult ut consiliarius ejus — — Dn. Camerarius observare de- beat, Upsaliae 18 dec. 1629. Moſers patriotiſches Archiv B. VI, p. 133.
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Unterhandlungen mit Schweden.
aber die ritterliche Tapferkeit, mit der er ſich durchſchlug,
warf ſogar einen neuen Glanz auf ihn, und alle Mal be-
hauptete er ſich im Felde.
An dieſen Fuͤrſten nun wandten ſich jetzt die Franzo-
ſen. Zuerſt vermittelten ſie einen Stillſtand zwiſchen ihm
und den Polen, und es iſt wohl ſehr moͤglich, daß jene
preußiſche Abſicht des Kaiſers dazu beitrug, wenn nicht
den Koͤnig, doch die Magnaten von Polen friedlich zu ſtim-
men 1). Hierauf traten ſie ihrem vornehmſten Zweck, den
Koͤnig von Schweden nach Deutſchland zu ziehen, naͤher.
Dabei hatten ſie nur die Ruͤckſicht einige Beſtimmungen
zu Gunſten des Katholicismus in den Vertrag zu bringen.
Unter dieſem Vorbehalt erklaͤrten ſie ſich bereit den Koͤnig,
der eine anſehnliche Armee ins Feld zu ſtellen habe, mit
einer entſprechenden Geldſumme zu unterſtuͤtzen. Nach ei-
nigem Zoͤgern ging Koͤnig Guſtav hierauf ein. In ſeinen
Inſtructionen vermeidet er der Religion zu gedenken: als den
Zweck des Buͤndniſſes ſtellt er nur die Herſtellung der
deutſchen Staͤnde zu ihren alten Gerechtſamen, die Entfer-
nung der kaiſerlichen Truppen, die Sicherheit der Meere
und des Handels dar 2). Man entwarf einen Vertrag, in
welchem der Koͤnig den katholiſchen Gottesdienſt, wo er
ihn finde, zu dulden, und ſich in Sachen der Religion, ſo
druͤckte man es aus, nach den Reichsgeſetzen zu halten zu-
1) Rusdorf l. l. 724. Poloniae proceres, si unquam, vel
nunc maxime pacem desiderabunt.
2) Tenor mandatorum quae S. R. Maj. Sueciae clementer
vult ut consiliarius ejus — — Dn. Camerarius observare de-
beat, Upsaliae 18 dec. 1629. Moſers patriotiſches Archiv B.
VI, p. 133.
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/565>, abgerufen am 24.11.2024.
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