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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.

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der katholischen Restauration. Polen.
eine große Anzahl seiner Mitglieder entfernt hatte: im
July 1607 kam es zu einem förmlichen Treffen. Unter
dem Geschrei Jesu Maria griffen die königlichen Truppen
den Feind an, und brachten ihm eine Niederlage bei. Noch
eine Zeitlang hielt sich Zebrzydowski im Felde: aber im
Jahre 1608 mußte er sich doch zur Unterwerfung beque-
men: es ward eine allgemeine Amnestie verkündigt.

Und hiedurch geschah es nun, daß die Staatsverwal-
tung die katholische Richtung, welche sie einmal eingeschla-
gen, weiter verfolgen konnte.

Die Unkatholischen blieben von den Aemtern ausge-
schlossen, und in Rom fährt man fort die Wirkung zu prei-
sen die dieß hervorgebracht habe 1). "Ein protestantischer
Fürst, -- ein Fürst, der die Würden nur beiden Par-
teien zu gleichen Theilen verleihe, würde das ganze Land
mit Ketzereien anfüllen: das Privatinteresse beherrsche nun
einmal die Menschen. Da der König so standhaft sey, so
folge der Adel dem Willen desselben."

Auch in den koniglichen Städten beschränkte man den
protestantischen Gottesdienst: "ohne offenbare Gewalt",
sagt eine päpstliche Instruction, "nöthigt man doch die Ein-
wohner sich zu bekehren" 2).


1) Instruttione a V. Sria Mre di Torres: Il re, benche nato
di patre e fra popoli eretici, e tanto pio e tanto divoto e di
santi costumi guernito, che dentro a Roma non avrebbe potuto
nascere o allevarsene un migliore, imperocche havendo esso
con la longhezza del regnare mutati i senatori eretici, che se
tre ne togli erano tutti, gli ha fatto divenire, levatine due o
tre, tutti quanti cattolici.
Ihr Grundsatz war: le cose spirituali
seguono il corso delle temporali.
2) Instruttione a Mr Lancelotti: La conforti (den König)

der katholiſchen Reſtauration. Polen.
eine große Anzahl ſeiner Mitglieder entfernt hatte: im
July 1607 kam es zu einem foͤrmlichen Treffen. Unter
dem Geſchrei Jeſu Maria griffen die koͤniglichen Truppen
den Feind an, und brachten ihm eine Niederlage bei. Noch
eine Zeitlang hielt ſich Zebrzydowski im Felde: aber im
Jahre 1608 mußte er ſich doch zur Unterwerfung beque-
men: es ward eine allgemeine Amneſtie verkuͤndigt.

Und hiedurch geſchah es nun, daß die Staatsverwal-
tung die katholiſche Richtung, welche ſie einmal eingeſchla-
gen, weiter verfolgen konnte.

Die Unkatholiſchen blieben von den Aemtern ausge-
ſchloſſen, und in Rom faͤhrt man fort die Wirkung zu prei-
ſen die dieß hervorgebracht habe 1). „Ein proteſtantiſcher
Fuͤrſt, — ein Fuͤrſt, der die Wuͤrden nur beiden Par-
teien zu gleichen Theilen verleihe, wuͤrde das ganze Land
mit Ketzereien anfuͤllen: das Privatintereſſe beherrſche nun
einmal die Menſchen. Da der Koͤnig ſo ſtandhaft ſey, ſo
folge der Adel dem Willen deſſelben.“

Auch in den koniglichen Staͤdten beſchraͤnkte man den
proteſtantiſchen Gottesdienſt: „ohne offenbare Gewalt“,
ſagt eine paͤpſtliche Inſtruction, „noͤthigt man doch die Ein-
wohner ſich zu bekehren“ 2).


1) Instruttione a V. Sria Mre di Torres: Il re, benchè nato
di patre e fra popoli eretici, è tanto pio e tanto divoto e di
santi costumi guernito, che dentro a Roma non avrebbe potuto
nascere o allevarsene un migliore, imperocchè havendo esso
con la longhezza del regnare mutati i senatori eretici, che se
tre ne togli erano tutti, gli ha fatto divenire, levatine due o
tre, tutti quanti cattolici.
Ihr Grundſatz war: le cose spirituali
seguono il corso delle temporali.
2) Instruttione a Mr Lancelotti: La conforti (den Koͤnig)
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[395/0407] der katholiſchen Reſtauration. Polen. eine große Anzahl ſeiner Mitglieder entfernt hatte: im July 1607 kam es zu einem foͤrmlichen Treffen. Unter dem Geſchrei Jeſu Maria griffen die koͤniglichen Truppen den Feind an, und brachten ihm eine Niederlage bei. Noch eine Zeitlang hielt ſich Zebrzydowski im Felde: aber im Jahre 1608 mußte er ſich doch zur Unterwerfung beque- men: es ward eine allgemeine Amneſtie verkuͤndigt. Und hiedurch geſchah es nun, daß die Staatsverwal- tung die katholiſche Richtung, welche ſie einmal eingeſchla- gen, weiter verfolgen konnte. Die Unkatholiſchen blieben von den Aemtern ausge- ſchloſſen, und in Rom faͤhrt man fort die Wirkung zu prei- ſen die dieß hervorgebracht habe 1). „Ein proteſtantiſcher Fuͤrſt, — ein Fuͤrſt, der die Wuͤrden nur beiden Par- teien zu gleichen Theilen verleihe, wuͤrde das ganze Land mit Ketzereien anfuͤllen: das Privatintereſſe beherrſche nun einmal die Menſchen. Da der Koͤnig ſo ſtandhaft ſey, ſo folge der Adel dem Willen deſſelben.“ Auch in den koniglichen Staͤdten beſchraͤnkte man den proteſtantiſchen Gottesdienſt: „ohne offenbare Gewalt“, ſagt eine paͤpſtliche Inſtruction, „noͤthigt man doch die Ein- wohner ſich zu bekehren“ 2). 1) Instruttione a V. Sria Mre di Torres: Il re, benchè nato di patre e fra popoli eretici, è tanto pio e tanto divoto e di santi costumi guernito, che dentro a Roma non avrebbe potuto nascere o allevarsene un migliore, imperocchè havendo esso con la longhezza del regnare mutati i senatori eretici, che se tre ne togli erano tutti, gli ha fatto divenire, levatine due o tre, tutti quanti cattolici. Ihr Grundſatz war: le cose spirituali seguono il corso delle temporali. 2) Instruttione a Mr Lancelotti: La conforti (den Koͤnig)

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/407>, abgerufen am 25.11.2024.