Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.Venezianische Irrungen. Und nicht minder bitter waren die Streitigkeiten über alcuno fusse fuggita la conversatione de' censurati -- Beamten der Republik welche sich den Appellationen nach Rom widersetzt hat- ten -- la qual cosa giudicando il senato apportarli offesa, pri- mieramente fece publicare un bando contra chi li havesse a schivo, e dopo a questi tutti in vita li fu data annua provisione quale era corrispondente alla loro fortuna. 1) Aus einer Erklärung die in Rom eingegeben ward. Men-
tre s'esagera sopra la severita del magistrato, non si ritrovava fin hora essersi conseguiti piu di 12 m. ducati, per li quali non si doveva far tanti richiami, e le fortune della republica per gratia di dio non erano tali che ne dovesse far conto piu che tanto. Es wurden hierauf einige Einrichtungen getroffen, die dem Venezianiſche Irrungen. Und nicht minder bitter waren die Streitigkeiten uͤber alcuno fusse fuggita la conversatione de’ censurati — Beamten der Republik welche ſich den Appellationen nach Rom widerſetzt hat- ten — la qual cosa giudicando il senato apportarli offesa, pri- mieramente fece publicare un bando contra chi li havesse a schivo, e dopo a questi tutti in vita li fu data annua provisione quale era corrispondente alla loro fortuna. 1) Aus einer Erklaͤrung die in Rom eingegeben ward. Men-
tre s’esagera sopra la severità del magistrato, non si ritrovava fin hora essersi conseguiti più di 12 m. ducati, per li quali non si doveva far tanti richiami, e le fortune della republica per gratia di dio non erano tali che ne dovesse far conto più che tanto. Es wurden hierauf einige Einrichtungen getroffen, die dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0341" n="329"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Venezianiſche Irrungen</hi>.</fw><lb/> <p>Und nicht minder bitter waren die Streitigkeiten uͤber<lb/> den Zehnten der Geiſtlichkeit. Die Venezianer behaupteten,<lb/> daß ſie ihn fruͤherhin eingezogen ohne den Papſt daruͤber<lb/> zu befragen, ſie wollten es nicht anerkennen, daß die Be-<lb/> willigung des Papſtes erfordert werde um dieſe Auflage<lb/> zu erheben. Aber noch empfindlicher war es ihnen, daß<lb/> der roͤmiſche Hof von Tage zu Tage die Exemtionen von<lb/> derſelben erweiterte. Die Cardinaͤle, denen ſehr reiche Pfruͤn-<lb/> den zugehoͤrten, die Malteſer, die Moͤnchskloͤſter zur Haͤlfte,<lb/> die Bettelorden, außerdem alle welche im Dienſte der<lb/> Kirche auswaͤrts beſchaͤftigt waren oder unter irgend ei-<lb/> nem Titel zur paͤpſtlichen Hofhaltung gezaͤhlt wurden, end-<lb/> lich auch die, denen der Hof Penſionen auf venezianiſche<lb/> Pfruͤnden angewieſen, waren fuͤr eximirt erklaͤrt. Es er-<lb/> folgte, daß die Reichen nichts zu bezahlen brauchten, und<lb/> die ganze Laſt auf die Armen fiel, welche nicht zahlen konn-<lb/> ten. Das Einkommen des venezianiſchen Clerus ward auf<lb/> 11 Millionen Ducaten berechnet: der Zehnte warf effectiv<lb/> nicht mehr als 12000 Duc. ab <note xml:id="seg2pn_29_1" next="#seg2pn_29_2" place="foot" n="1)">Aus einer Erklaͤrung die in Rom eingegeben ward. <hi rendition="#aq">Men-<lb/> tre s’esagera sopra la severità del magistrato, non si ritrovava<lb/> fin hora essersi conseguiti più di 12 m. ducati, per li quali non<lb/> si doveva far tanti richiami, e le fortune della republica per<lb/> gratia di dio non erano tali che ne dovesse far conto più che<lb/> tanto.</hi> Es wurden hierauf einige Einrichtungen getroffen, die dem</note>.</p><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_28_2" prev="#seg2pn_28_1" place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">alcuno fusse fuggita la conversatione de’ censurati</hi> — Beamten<lb/> der Republik welche ſich den Appellationen nach Rom widerſetzt hat-<lb/> ten — <hi rendition="#aq">la qual cosa giudicando il senato apportarli offesa, pri-<lb/> mieramente fece publicare un bando contra chi li havesse a<lb/> schivo, e dopo a questi tutti in vita li fu data annua provisione<lb/> quale era corrispondente alla loro fortuna.</hi></note> </p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [329/0341]
Venezianiſche Irrungen.
Und nicht minder bitter waren die Streitigkeiten uͤber
den Zehnten der Geiſtlichkeit. Die Venezianer behaupteten,
daß ſie ihn fruͤherhin eingezogen ohne den Papſt daruͤber
zu befragen, ſie wollten es nicht anerkennen, daß die Be-
willigung des Papſtes erfordert werde um dieſe Auflage
zu erheben. Aber noch empfindlicher war es ihnen, daß
der roͤmiſche Hof von Tage zu Tage die Exemtionen von
derſelben erweiterte. Die Cardinaͤle, denen ſehr reiche Pfruͤn-
den zugehoͤrten, die Malteſer, die Moͤnchskloͤſter zur Haͤlfte,
die Bettelorden, außerdem alle welche im Dienſte der
Kirche auswaͤrts beſchaͤftigt waren oder unter irgend ei-
nem Titel zur paͤpſtlichen Hofhaltung gezaͤhlt wurden, end-
lich auch die, denen der Hof Penſionen auf venezianiſche
Pfruͤnden angewieſen, waren fuͤr eximirt erklaͤrt. Es er-
folgte, daß die Reichen nichts zu bezahlen brauchten, und
die ganze Laſt auf die Armen fiel, welche nicht zahlen konn-
ten. Das Einkommen des venezianiſchen Clerus ward auf
11 Millionen Ducaten berechnet: der Zehnte warf effectiv
nicht mehr als 12000 Duc. ab 1).
1)
1) Aus einer Erklaͤrung die in Rom eingegeben ward. Men-
tre s’esagera sopra la severità del magistrato, non si ritrovava
fin hora essersi conseguiti più di 12 m. ducati, per li quali non
si doveva far tanti richiami, e le fortune della republica per
gratia di dio non erano tali che ne dovesse far conto più che
tanto. Es wurden hierauf einige Einrichtungen getroffen, die dem
1) alcuno fusse fuggita la conversatione de’ censurati — Beamten
der Republik welche ſich den Appellationen nach Rom widerſetzt hat-
ten — la qual cosa giudicando il senato apportarli offesa, pri-
mieramente fece publicare un bando contra chi li havesse a
schivo, e dopo a questi tutti in vita li fu data annua provisione
quale era corrispondente alla loro fortuna.
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