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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.

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Ferrara unter Alfonso II.
Clemens VIII. Es schien katholischer, kirchlicher ein Lehn
einzuziehen, als es wieder zu vergeben: so hatte der h.
Papst Pius V. verordnet. Noch im Jahre 1592 schlug
Clemens im geheimen Consistorium die Bestätigung jener
Bulle, wie sie ursprünglich lautete, ohne den Zusatz Gre-
gors XIV, vor: so ließ er sie durchgehn 1).

Und nun war auch die vom Kaiser gesetzte Frist ver-
strichen. Der Herzog mußte sich entschließen seinen Nach-
folger zu bezeichnen. Alfonso I. hatte sich noch in spätern
Jahren mit Laura Eustochia vermählt, nachdem er bereits
einen Sohn von ihr hatte: von diesem Sohne stammte
Don Cesare d'Este: nach langem Zögern ernannte ihn endlich
der Herzog. Aber auch jetzt brauchte er noch die geheim-
nißvollste Vorsicht. Ohne Jemandes Mitwissen, in einem
eigenhändigen Schreiben an den Kaiser, vollzog er die Er-
nennung: zugleich aber bat er denselben auf das drin-
gendste sie Niemand wissen zu lassen, selbst den ferrari-
schen Gesandten nicht, der an dem kaiserlichen Hofe war,
und seine Genehmigung nur dadurch auszusprechen, daß er
das Schreiben selbst mit dem kaiserlichen Namenszug ver-
sehen zurücksende 2).


1) Dispaccio Donato 27 Dec. 1592.
2) Relatione di quello che e successo in Ferrara dopo la
morte del duca Alfonso (Ms. Barber.) Il duea fra l'anno con-
cessogli di tempo alla dichiaratione scrisse di suo pugno una
lettera all'imperatore e nomino Don Cesare, pregando calda-
mente S. M. Cesa che in confirmatione del nominato sottoscri-
vesse la sua, quale sigillata senza publicare il fatto la riman-
dasse indietro per il conte Ercole Rondinelli, non conferen-
dogli altramente il negotio. Il tutto faceva S. A. accio Don
Cesare non s'insuperbisse ne della nobilta fusse riverito e cor-
teggiato come lor principe.

Ferrara unter Alfonſo II.
Clemens VIII. Es ſchien katholiſcher, kirchlicher ein Lehn
einzuziehen, als es wieder zu vergeben: ſo hatte der h.
Papſt Pius V. verordnet. Noch im Jahre 1592 ſchlug
Clemens im geheimen Conſiſtorium die Beſtaͤtigung jener
Bulle, wie ſie urſpruͤnglich lautete, ohne den Zuſatz Gre-
gors XIV, vor: ſo ließ er ſie durchgehn 1).

Und nun war auch die vom Kaiſer geſetzte Friſt ver-
ſtrichen. Der Herzog mußte ſich entſchließen ſeinen Nach-
folger zu bezeichnen. Alfonſo I. hatte ſich noch in ſpaͤtern
Jahren mit Laura Euſtochia vermaͤhlt, nachdem er bereits
einen Sohn von ihr hatte: von dieſem Sohne ſtammte
Don Ceſare d’Eſte: nach langem Zoͤgern ernannte ihn endlich
der Herzog. Aber auch jetzt brauchte er noch die geheim-
nißvollſte Vorſicht. Ohne Jemandes Mitwiſſen, in einem
eigenhaͤndigen Schreiben an den Kaiſer, vollzog er die Er-
nennung: zugleich aber bat er denſelben auf das drin-
gendſte ſie Niemand wiſſen zu laſſen, ſelbſt den ferrari-
ſchen Geſandten nicht, der an dem kaiſerlichen Hofe war,
und ſeine Genehmigung nur dadurch auszuſprechen, daß er
das Schreiben ſelbſt mit dem kaiſerlichen Namenszug ver-
ſehen zuruͤckſende 2).


1) Dispaccio Donato 27 Dec. 1592.
2) Relatione di quello che è successo in Ferrara dopo la
morte del duca Alfonso (Ms. Barber.) Il duea fra l’anno con-
cessogli di tempo alla dichiaratione scrisse di suo pugno una
lettera all’imperatore e nominò Don Cesare, pregando calda-
mente S. M. Cesa che in confirmatione del nominato sottoscri-
vesse la sua, quale sigillata senza publicare il fatto la riman-
dasse indietro per il conte Ercole Rondinelli, non conferen-
dogli altramente il negotio. Il tutto faceva S. A. acciò Don
Cesare non s’insuperbisse nè della nobiltà fusse riverito e cor-
teggiato come lor principe.
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[267/0279] Ferrara unter Alfonſo II. Clemens VIII. Es ſchien katholiſcher, kirchlicher ein Lehn einzuziehen, als es wieder zu vergeben: ſo hatte der h. Papſt Pius V. verordnet. Noch im Jahre 1592 ſchlug Clemens im geheimen Conſiſtorium die Beſtaͤtigung jener Bulle, wie ſie urſpruͤnglich lautete, ohne den Zuſatz Gre- gors XIV, vor: ſo ließ er ſie durchgehn 1). Und nun war auch die vom Kaiſer geſetzte Friſt ver- ſtrichen. Der Herzog mußte ſich entſchließen ſeinen Nach- folger zu bezeichnen. Alfonſo I. hatte ſich noch in ſpaͤtern Jahren mit Laura Euſtochia vermaͤhlt, nachdem er bereits einen Sohn von ihr hatte: von dieſem Sohne ſtammte Don Ceſare d’Eſte: nach langem Zoͤgern ernannte ihn endlich der Herzog. Aber auch jetzt brauchte er noch die geheim- nißvollſte Vorſicht. Ohne Jemandes Mitwiſſen, in einem eigenhaͤndigen Schreiben an den Kaiſer, vollzog er die Er- nennung: zugleich aber bat er denſelben auf das drin- gendſte ſie Niemand wiſſen zu laſſen, ſelbſt den ferrari- ſchen Geſandten nicht, der an dem kaiſerlichen Hofe war, und ſeine Genehmigung nur dadurch auszuſprechen, daß er das Schreiben ſelbſt mit dem kaiſerlichen Namenszug ver- ſehen zuruͤckſende 2). 1) Dispaccio Donato 27 Dec. 1592. 2) Relatione di quello che è successo in Ferrara dopo la morte del duca Alfonso (Ms. Barber.) Il duea fra l’anno con- cessogli di tempo alla dichiaratione scrisse di suo pugno una lettera all’imperatore e nominò Don Cesare, pregando calda- mente S. M. Cesa che in confirmatione del nominato sottoscri- vesse la sua, quale sigillata senza publicare il fatto la riman- dasse indietro per il conte Ercole Rondinelli, non conferen- dogli altramente il negotio. Il tutto faceva S. A. acciò Don Cesare non s’insuperbisse nè della nobiltà fusse riverito e cor- teggiato come lor principe.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/279>, abgerufen am 25.11.2024.