Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.Pallast Ruspoli. oft trügt, zu dieser eine auf Regeln gebrachte Wissen-schaft der Optik und der Perspektiv. Da viele Gruppen auf verschiedenen Planen Man findet hier eine Menge Büsten, unter Man pflegt durch eine Nebentreppe zu den obern Den Plafond des obern Saals hat Tad- Meister 4) Titi: Descrizione delle Pitture, Sculture e Ar-
chitetture, esposte al Publico in Roma. Ed. de 1763. S. 370. giebt Giacomo Zuchi, einen Floren- tiner und Schüler des Vasari, als den Meister an. Pallaſt Ruſpoli. oft truͤgt, zu dieſer eine auf Regeln gebrachte Wiſſen-ſchaft der Optik und der Perſpektiv. Da viele Gruppen auf verſchiedenen Planen Man findet hier eine Menge Buͤſten, unter Man pflegt durch eine Nebentreppe zu den obern Den Plafond des obern Saals hat Tad- Meiſter 4) Titi: Descrizione delle Pitture, Sculture e Ar-
chitetture, espoſte al Publico in Roma. Ed. de 1763. S. 370. giebt Giacomo Zuchi, einen Floren- tiner und Schuͤler des Vaſari, als den Meiſter an. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0082" n="58"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Pallaſt Ruſpoli.</hi></fw><lb/> oft truͤgt, zu dieſer eine auf Regeln gebrachte Wiſſen-<lb/> ſchaft der Optik und der Perſpektiv.</p><lb/> <p>Da viele Gruppen auf verſchiedenen Planen<lb/> dem Zwecke und dem Eindruck eines Basreliefs<lb/> ganz zuwider ſind, wie ich an einem andern Orte<lb/> zeigen werde; ſo gebe ich es gern zu, daß mehrere<lb/> Kuͤnſtler unter den Alten vollkommen ſo viel von der<lb/> Perſpektiv gewußt haben, als zur Compoſition ei-<lb/> nes Basreliefs gehoͤrt. Allein fuͤr ihre Gemaͤhlde<lb/> iſt daraus nichts zu folgern, vielmehr kann ich die<lb/> Beweiſe, die man bis jetzt von ihren Kenntniſſen in<lb/> der Perſpektiv als einer auf Regeln gebaueten Wiſ-<lb/> ſenſchaft angiebt, nicht als zulaͤnglich anſehen.</p><lb/> <p>Man findet hier <hi rendition="#fr">eine Menge Buͤſten,</hi> unter<lb/> denen freilich die meiſten <hi rendition="#fr">modern,</hi> einige aber auch<lb/><hi rendition="#fr">antik</hi> ſind. Unter dieſen ſchien mir <hi rendition="#fr">ein Hadrian</hi><lb/> auf halben Leib, der vorzuͤglichſte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Man pflegt durch eine Nebentreppe zu den obern<lb/> Zimmern gefuͤhrt zu werden. Hier geht man durch<lb/><hi rendition="#fr">ein Cabinet</hi>, worin <hi rendition="#fr">einige Zeichnungen, nebſt<lb/> einem Portrait des vorigen Duca</hi> haͤngen.<lb/> Dies letztere iſt des beſondern Coſtums wegen merk-<lb/> wuͤrdig. Es ſtellt dieſen Herrn als Apollo <hi rendition="#fr">unbe-<lb/> kleidet</hi>, mit der Leier in der Hand, dabei aber in<lb/> einer <hi rendition="#fr">Allongeperuͤcke</hi>, vor.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Den Plafond des obern Saals</hi> hat <hi rendition="#fr">Tad-<lb/> deo Zuccari</hi> gemahlt. <note place="foot" n="4)">Titi: <hi rendition="#aq">Descrizione delle Pitture, Sculture e Ar-<lb/> chitetture, espoſte al Publico in Roma. Ed. de</hi><lb/> 1763. S. 370. giebt Giacomo Zuchi, einen Floren-<lb/> tiner und Schuͤler des Vaſari, als den Meiſter an.</note> Ich kenne von dieſem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Meiſter</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0082]
Pallaſt Ruſpoli.
oft truͤgt, zu dieſer eine auf Regeln gebrachte Wiſſen-
ſchaft der Optik und der Perſpektiv.
Da viele Gruppen auf verſchiedenen Planen
dem Zwecke und dem Eindruck eines Basreliefs
ganz zuwider ſind, wie ich an einem andern Orte
zeigen werde; ſo gebe ich es gern zu, daß mehrere
Kuͤnſtler unter den Alten vollkommen ſo viel von der
Perſpektiv gewußt haben, als zur Compoſition ei-
nes Basreliefs gehoͤrt. Allein fuͤr ihre Gemaͤhlde
iſt daraus nichts zu folgern, vielmehr kann ich die
Beweiſe, die man bis jetzt von ihren Kenntniſſen in
der Perſpektiv als einer auf Regeln gebaueten Wiſ-
ſenſchaft angiebt, nicht als zulaͤnglich anſehen.
Man findet hier eine Menge Buͤſten, unter
denen freilich die meiſten modern, einige aber auch
antik ſind. Unter dieſen ſchien mir ein Hadrian
auf halben Leib, der vorzuͤglichſte.
Man pflegt durch eine Nebentreppe zu den obern
Zimmern gefuͤhrt zu werden. Hier geht man durch
ein Cabinet, worin einige Zeichnungen, nebſt
einem Portrait des vorigen Duca haͤngen.
Dies letztere iſt des beſondern Coſtums wegen merk-
wuͤrdig. Es ſtellt dieſen Herrn als Apollo unbe-
kleidet, mit der Leier in der Hand, dabei aber in
einer Allongeperuͤcke, vor.
Den Plafond des obern Saals hat Tad-
deo Zuccari gemahlt. 4) Ich kenne von dieſem
Meiſter
4) Titi: Descrizione delle Pitture, Sculture e Ar-
chitetture, espoſte al Publico in Roma. Ed. de
1763. S. 370. giebt Giacomo Zuchi, einen Floren-
tiner und Schuͤler des Vaſari, als den Meiſter an.
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